Flüchtlinge: Wickede erneut als unrühmliches Beispiel in überörtlichen Medien

18. Januar 2016

WICKEDE (RUHR) / DÜSSELDORF. „Kriminelle Nordafrikaner, ein lang gehütetes Staatsgeheimnis“ – überschreibt das Online-Portal der renommierten deutschen Zeitungen „Die Welt“ und „Welt am Sonntag“ einen Beitrag, der am heutigen 17. Januar 2016 veröffentlicht wurde. Wörtlich heißt es in dem Artikel, der wohl so auch in der gedruckten Sonntagszeitung erschien: „Sie stehlen, trinken, belästigen Frauen. Aus Angst, Ausländerfeindlichkeit zu schüren, schwiegen Polizei und Politiker jahrelang über das Problem mit gewalttätigen Migranten aus Nordafrika. Bis jetzt.“ – Denn seit den Übergriffen zu Silvester in Köln und anderen deutschen Städten scheine die traditionelle Schweigekultur über Zuwandererkriminalität in Nordrhein-Westfalen „passé“.

„Zum ersten Mal seit Jahren“ hätten die Abgeordneten jetzt „offen über Ausländerkriminalität reden können, ohne gleich als rechts beschimpft zu werden“, wird Lothar Hegemann (CDU) als dienstältester Volksvertreter im nordrhein-westfälischen Landtag von der „Welt“ zitiert. – Dabei sei Behörden und Innenpolitikern bereits seit 2014 bekannt, dass es unter Flüchtlingen eine Problemgruppe gäbe: nordafrikanische Asylbewerber, die exzessiv Alkohol tränken, Bürger anpöbelten, massiv in Geschäften klauten, Gewalt verübten und Frauen belästigten. – Als einer der Orte, wo so etwas geschehen sei, wird „Wickede“ als Beispiel in dem Bericht der „Welt“ genannt. Als Beleg dafür bezieht sich der Autor des Textes auf ein inzwischen veröffentlichtes Protokoll einer Innenausschuss-Sitzung des NRW-Landtages vom 23. Oktober 2014, welches auch „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“ nunmehr vorliegt.

Erschreckende Probleme mit allein reisenden Nordafrikanern

Darin wird der CDU-Abgeordnete Werner Lohn aus Geseke wie folgt zitiert: „Was ich gestern bei einem Besuch in Wickede-Wimbern gesehen habe, war zum Teil schon erschreckend.“

Dies gelte auch für die Schilderungen des stellvertretenden Arnsberger Regierungspräsidenten Volker Milk, der offen darüber berichtet habe, dass es unter den sehr vielen wirklich hilfsbedürftigen und sehr dankbaren Flüchtlingen eine kleine Minderheit gäbe, die eine echte Problemgruppe darstelle. Dabei handele es sich – nicht ausschließlich, aber in der Regel – um allein reisende Nordafrikaner.

Es sei ihm bei seinem Besuch in der Flüchtlingsmassenunterkunft in Wimbern am 22. Oktober 2014 auch geschildert worden, das „ganze Gruppen von diesen ,Problemflüchtlingen‘ in die benachbarte Stadt Wickede gehen, die Geschäfte aufsuchen und dann sozusagen vergessen zu bezahlen“, wird Lohn im Protokoll des Landtages zitiert. Und weiter: „Das sorgt dort (in Wikckede, Anm. d. Red.) für einen massiven Aufruhr.“

Angesichts der geschilderten Situationen sei er „wirklich etwas schockiert“ gewesen, soll der vor seiner Wahl zum Landtagsabgeordneten als Kriminalpolizist tätige Lohn vor dem Innenausschuss gesagt haben, heißt es in dem amtlichen Protokoll.

Keine ausreichenden Sanktionsmöglichkeiten gegenüber Rüpeln und Straftätern

Demnach hat Werner Lohn im Innenausschuss weiter wörtlich berichtet: „Dort (bei dem Besuch in der Zentralen Unterbringungseinrichtung für Flüchtlinge in Wimbern, Anm. d. Red.) wurde auch ziemlich unverblümt deutlich gemacht, dass keine ausreichenden Sanktionsmöglichkeiten zur Verfügung stehen.“

Lohn betonte in der Sitzung wohl desweiteren, dass es sich bei den „Problemflüchtlingen“ nur um eine kleine Minderheit von Störenfrieden handele, die allerdings mache, was sie wolle. – Nicht nur die Anwohner – sondern vor allen Dingen die „normalen“ Flüchtlinge – seien davon betroffen. Lohn: „Da hat man keine Chance, etwas dagegen zu unternehmen.“

Die Masse sind hilfsbedürftige und friedliche Flüchtlinge

Bei der großen Masse der Flüchtlinge, handele es sich allerdings um friedliche und bedürftige Leute, die aus einer großen Notlage heraus zu uns kämen, betonte der CDU-Politiker laut dem Protokoll der Sitzung im Düsseldorfer Landtag.

Bereits im Wochenmagazin FOCUS war das Verhalten von einigen Flüchtlingen in Wickede vor einiger Zeit schon als unrühmliches Beispiel beschrieben worden.

ANDREAS DUNKER für „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“


Weitere Beiträge zum Thema:

"wickede.ruhr HEIMAT ONLINE", 14. Oktober 2014: Keine Sanktionsmöglichkeiten gegen problematische Asylbewerber | wickede.ruhr HEIMAT ONLINE

DIE WELT, 17. Januar 2016: Kriminalität von Nordafrikaner in NRW jahrelang bewusst verschwiegen

Protokoll der Innenausschuss-Sitzung des Landtages Nordrhein-Westfalen vom 23. Oktober 2014

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NRW-Landtagsvizepräsident Eckhard Uhlenberg (CDU) und sein Parteikollege Werner Lohn (MdL) besichtigten zusammen mit Wickedes Bürgermeister Dr. Martin Michalzik (CDU) am 22. Oktober 2014 die Unterbringungseinrichtung für Flüchtlinge in Wimbern. ARCHIVFOTO: ANDREAS DUNKER
NRW-Landtagsvizepräsident Eckhard Uhlenberg (CDU) und sein Parteikollege Werner Lohn (MdL) besichtigten zusammen mit Wickedes Bürgermeister Dr. Martin Michalzik (CDU) am 22. Oktober 2014 die Unterbringungseinrichtung für Flüchtlinge in Wimbern. ARCHIVFOTO: ANDREAS DUNKER