Spielregeln gelten auf dem Fußballplatz und bei Autokorso
16. Juni 2016
WICKEDE (RUHR) / KREIS SOEST. „Nach einem Sieg der eigenen Mannschaft ist ein Autokorso mittlerweile für viele Fans zum "Muss" geworden“, meint Pressesprecher Wolfgang Lückenkemper von der Kreispolizeibehörde Soest. Was dabei dringend von den Fahrern und ihren Begleitern zu beachten und was absolut im Straßenverkehr verboten ist, machte Lückenkemper am Mittwoch (15. Juni 2016) in einer Stellungnahme deutlich. – Auch in Wickede (Ruhr) sind nach Fußballspielen solche Kolonnenfahrten immer wieder zu beobachten.
Lückenkemper: „Alle Insassen eines Pkw sollten auf den Sitzen Platz nehmen. Verantwortlich dafür ist der Fahrer. Wenn Mitfahrer auf dem Dach sitzen oder sich zu weit aus den Fenstern lehnen, kann der Versicherungsschutz erlöschen.“ Zudem gelte die Anlegepflicht für Sicherheitsgurte natürlich auch während solcher Fahrten.
Als absolutes „No Go“ betrachtet der Polizist auch bei feucht-fröhlichen Fußballfans betrunkene Fahrer am Steuer. Zudem gelte auch für ein Autokorso keine freie Fahrt bei roten Ampeln. Vielmehr müssten die Fahrer bei Rotlicht natürlich anhalten. Jubelnde Fußballfans hätten keine Vorfahrt. Die Regeln der Straßenverkehrsordnung und vor allem die Rücksichtnahme auf andere Verkehrsteilnehmer müsse auch in Feierlaune und bei Schrittgeschwindigkeit beachtet werden.
Der Polizist warnt vor dem Schwenken von Fahnen aus Fenstern fahrender Autos. Am Straßenrand stehende Fans oder andere Verkehrsteilnehmer könnten dadurch schwer verletzt werden. – Außerdem sollte der Fahrer eines Autos nicht durch Fahnen oder andere Fanartikel in der seine Sicht behindert werden. Denn auch dies könne zur Gefährdung von anderen Verkehrsteilnehmern führen. Fahnen hätten darum definitiv nichts auf der Windschutzscheibe verloren, so der Verkehrssicherheitsexperte.
Die Polizei werde bei Autokorsos genau hinschauen, betonte Lückenkemper und erklärte weiter: „Die Polizei wird bei Verstößen und Gefährdungen konsequent einschreiten.“ Die Beamten würden entsprechende Situationen beobachten und prüfen, ob sie auf Grund von Fehlverhalten von Autokorso-Teilnehmern einschreiten müssten.
Und Polizeirätin Kerstin
Montag von der Verkehrsdirektion der Kreispolizeibehörde Soest ergänzt: „Wir möchten auf keinen Fall
als Spielverderber auftreten, wenn der Fußball Grund zur Freude bietet.
Es ist jedoch unsere Pflicht, dabei für die Sicherheit zu sorgen. Wenn
sich alle an die Spielregeln halten, dann ist gegen ein fröhliches
Feiern auf der Straße nichts einzuwenden.“
ANDREAS DUNKER für "wickede.ruhr HEIMAT ONLINE"
