Ist die Brücke in der Ortsmitte noch stand- und verkehrssicher?

9. November 2016

WICKEDE. Ist die Straßenbrücke über die Eisenbahnlinie in der Wickeder Ortsmitte noch stand- und verkehrssicher? Diese Frage hatte bei der Bauwerksprüfung des Landesbetriebes „Straßen.NRW“ am heutigen Mittwoch (9. November 2016) oberste Priorität. Dabei wurde die Konstruktion nicht nur von den fachkundigen Augen auf Risse abgesucht sondern teilweise auch mit einem „Geologen-Hammer“ auf mögliche Hohlstellen abgeklopft.

Neben Standsicherheit und Verkehrssicherheit wurde die Brücke zwischen Sparkasse und Wickeder Westfalenstahl dabei auch auf „Dauerhaftigkeit“ geprüft.

Bereits am Montag hatten Bauingenieur Florian Tschöpe und Bautechniker Detlev Wänke von Straßen.NRW aus Münster die Wickeder Brücke genau von oben inspiziert und dabei Fahrbahn, Abflussschächte, Lärmschutzwände und so weiter unter die Lupe genommen.

Begutachtung von einer riesigen Unterbrücken-Arbeitsbühne aus

Am heutigen Mittwoch begutachteten sie dann von einer riesigen Unterbrücken-Arbeitsbühne aus den Zustand des Bauwerkes von unten. Ein langer Teleskoparm auf einem Spezialfahrzeug hielt die zirka zwanzig Meter lange Arbeitsbühne mit mehreren Männern darauf von oben fest.

Wer da nicht schwindelfrei ist, ist fehl am Platze! Dabei handelt es sich bei der Wickeder Brücke nur um ein relativ kleines Bauwerk. Denn unter anderem ist das Prüfteam auch für die Talbrücke Nuttlar im Zuge der Bundesautobahn 46 im Sauerland zuständig. Dabei handelt es sich um Nordrhein-Westfalens höchste Brücke.

Dort schwebe man dann auch zur Bauwerksprüfung mit der Arbeitsbühne unter der Autobahnbrücke. Unter sich hätte man dabei dann allerdings eine Falltiefe von mehr als hundert Metern, meinten die beiden Straßen-NRW-Mitarbeiter schmunzelnd im Gespräch mit „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“.

Für eine Prüfung über den Gleisanlagen muss notfalls der Zugverkehr gestoppt werden

Ganz prüfen konnten die Experten die Wickeder Brücke in dieser Woche übrigens noch nicht. Denn für die Arbeit über den Gleisanlagen der Bahn muss der Zugverkehr gestoppt werden. Außerdem benötige man dazu ein Zwei-Wege-Fahrzeug, welches auf Schienen und Straße fährt, so Bauingenieur Florian Tschöpe und Bautechniker Detlev Wänke.

Dieser Teil der turnusmäßig alle sechs Jahre durchzuführenden großen Bauwerksprüfung erfolge voraussichtlich in den nächsten Wochen. Denn dazu benötige man eine Freigabe der Bahn. Um den Schienenverkehr möglichst wenig zu blockieren erfolge die Maßnahme auch des nachts und am Wochenende.

Bislang keine wesentlichen Veränderungen und Mängel an der Brücke festgestellt

Bislang haben Tschöpe und sein Kollege Wänke übrigens keine wesentlichen Veränderungen und Mängel an der Brücke festgestellt, so dass sie vorerst als sicher gelten kann.

Lediglich der Verkehrsfluss über die Bundesstraße 63 wurde am heutigen Mittwoch für einige Stunden durch eine halbseitige Sperrung der Route zwischen Sparkasse und Wickeder Westfalenstahl beeinträchtigt. Dazu hatte die Straßenmeisterei des Landesbetriebes eine Baustellenampel aufgestellt. Da diese nicht mit der Fußgängerampel an der Einmündung Oststraße auf die Hauptstraße korrespondierte kam es anfangs zu erheblicher Staubildung. Danach schaltete man die Fußgängerampel einfach ab und der Verkehr lief wieder einigermaßen.

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Von dieser Unterbrücken-Arbeitsbühne aus begutachteten Ingenieur und Techniker die Wickeder Brücke.
Von dieser Unterbrücken-Arbeitsbühne aus begutachteten Ingenieur und Techniker die Wickeder Brücke.
Das Spezialfahrzeug stand auf der Brücke und hielt die Arbeitsbühne mittels eines gelenkigen Teleskoparms.
Das Spezialfahrzeug stand auf der Brücke und hielt die Arbeitsbühne mittels eines gelenkigen Teleskoparms.
Bautechniker Detlev Wänke und Bauingenieur Florian Tschöpe (von links) von Straßen.NRW vor ihrem Büro- und Werkstattwagen
Bautechniker Detlev Wänke und Bauingenieur Florian Tschöpe (von links) von Straßen.NRW vor ihrem Büro- und Werkstattwagen