Katholische Kirchengemeinden sollen erst 2027 zum „Pastoralen Raum Werl“ vereint werden

18. Juli 2017

WICKEDE (RUHR) / WERL. „Es läuft!“ charakterisierte Pfarradministrator Thomas Metten von der katholischen Kirchengemeinde St. Antonius von Padua und St. Vinzenz die Situation im Gespräch mit „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“ schmunzelnd. – Und da es gerade personell in den einzelnen katholischen Pfarreien im westlichen Kreis Soest gut laufe, brauche man aktuell auch noch keinen gemeinsamen großen „Pastoralen Raum“ für die Stadt Werl sowie die Gemeinden Ense , Welver und Wickede (Ruhr). Deshalb sei die Kirchenleitung zur ursprünglichen Planung aus dem Jahre 2010 zurückgekehrt und wolle den „Pastoralen Raum Werl “ nunmehr erst 2027 errichten. Zwischenzeitlich sei dafür eigentlich bereits das Jahr 2019 vorgesehen gewesen.

Auf die örtliche Pfarrei St. Antonius von Padua und St. Vinzenz, die vom Territorium her deckungsgleich mit der politischen Gemeinde Wickede (Ruhr) ist, wirke sich dieser Beschluss so aus, dass in den nächsten zehn Jahren erst einmal weitestgehend alles beim Alten bliebe. Sprich: Als Pfarradministrator sei er weiterhin der Vorsitzende des Kirchenvorstandes, der sich um die Vermögensverwaltung der Kirchengemeinde kümmere, so Thomas Metten. – Wenn der „Pastorale Raum Werl “ 2027 realisiert würde, werde der Propst von Werl diese Funktion übernehmen.

Mehr Zeit sei erforderlich und sinnvoll

Generell seien die Verantwortlichen inzwischen aber zu der Überzeugung gekommen, dass für die Schaffung der größeren kirchlichen Einheit mehr Zeit erforderlich und sinnvoll sei. Da alle Pfarrstellen gut besetzt seien, gäbe es auch keine Eile für die Umsetzung. Die Zusammenführung der Werler Propsteigemeinde St. Walburga mit den Pfarreien St. Lambertus (Ense), St. Maria (Welver) und St. Antonius von Padua und St. Vinzenz (Wickede) unter einem Dach dauere so halt noch ein paar Jahre.

Früherer Zusammenschluss noch immer eine Option

Dechant Dr. Gerhard Best vom Dekanat Werl erklärte: „Sollte sich in der Zusammenarbeit herausstellen, dass es sinnvoll ist, sich schon früher zusammenzuschließen, können wir darüber reden …“

Pfarreien sollen eigenständige Vermögensverwaltung behalten

Pastorale Räume existieren entweder als Pastoralverbünde mit rechtlich eigenständigen Pfarreien oder als eine Gesamtpfarrei mit einer Vermögensverwaltung für den ganzen Raum, heißt es seitens der Pressestelle des Erzbistums Paderborn. – Die erste Möglichkeit sei laut Diözesangesetz für den Pastoralen Raum Werl vorgesehen, so Metten.

Vikar-Stelle bislang erst nur bis 2018 vorgesehen

Fraglich ist noch, ob Vikar Alexander Plümpe im kommenden Jahr 2018 die katholische Kirchengemeinde St. Antonius von Padua und St. Vinzenz verlässt oder ob seine Amtszeit in Wickede mit einer halben Stelle eventuell noch einmal verlängert wird. Fünzig Prozent seiner Arbeitszeit widmet er ohnehin schon seiner Tätigkeit als Diözesanpräses der katholischen Landjugend des Erzbistums Paderborn.

Fest steht auf jeden Fall, dass die Vikarsstelle in der Ruhrgemeinde nach dem Fortgang nicht wieder neu besetzt werden soll. Statt dessen soll eine Teilzeitstelle für eine weitere Gemeindereferentin im pastoralen Team geschaffen werden, welches aktuell rund 6.500 Katholiken in Wickede (Ruhr) seelsorglich betreut.

Generalvikariat hat noch keine Genehmigung für Gemeindezentrum erteilt

Am Rande des Informationsaustausches zum „Pastoralen Raum Werl “ teilte Pastor Thomas Metten übrigens mit, dass seitens des Generalvikariats in Paderborn noch keine Genehmigung für den Bau des neuen Pfarrheimes zwischen St.-Josef-Kindergarten und St.-Antonius-Kirche vorläge. Man hoffe aber nach den Sommerferien auf eine entsprechend positive Nachricht aus der Bischofsstadt und habe den Baubeginn noch für Ende 2017 vorgesehen. – Nach dem Verkauf des bisherigen Gemeindezentrums „Roncalli-Haus“ im Hövel müssen Gremien und Gruppen der katholischen Kirchengemeinde für ihre Treffen in andere Räumlichkeiten im gesamten Gemeindegebiet ausweichen – unter anderem ins evangelische Martin-Luther-Haus und ins Heilig-Geist-Kloster der Steyler-Missionsschwestern in Wimbern.

ANDREAS DUNKER für „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“

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Das aktuelle Seelsorge-Team für Wickede (Ruhr): Diakon Eugen Frankenberg, Pfarradministrator Thomas Metten, Gemeindereferentin Annette Albrecht und Vikar Alexander Plümpe (von links). Hier noch im großen Saal der Roncalli-Hauses bei einem Empfang der katholischen Kirchengemeinde St. Antonius von Padua und St. Vinzenz. ARCHIVFOTO: ANDREAS DUNKER
Das aktuelle Seelsorge-Team für Wickede (Ruhr): Diakon Eugen Frankenberg, Pfarradministrator Thomas Metten, Gemeindereferentin Annette Albrecht und Vikar Alexander Plümpe (von links). Hier noch im großen Saal der Roncalli-Hauses bei einem Empfang der katholischen Kirchengemeinde St. Antonius von Padua und St. Vinzenz. ARCHIVFOTO: ANDREAS DUNKER