6. Dezember 2017
WICKEDE (RUHR) / ESSEN. Bei der Berichterstattung über den Feuerwehr-Einsatz am vergangenen Freitag (1. Dezember 2017) an der „Zentralen Unterbringungseinrichtung“ (ZUE) für Flüchtlinge in Wimbern gab es einen unschönen Zwischenfall, bei dem ein Wachmann des Sicherheitsdienstes „Kötter Security“ unsere Redaktion vom Fotografieren des Gebäudes und Geländes von außerhalb der Umzäunung abhalten wollte und uns dadurch erheblich in unserer journalistischen Arbeit behinderte (wir berichteten).
Marketing-Leiter Carsten Dahlke von der Essener Zentrale von „Kötter Security“ hat sich nach der Veröffentlichung des Beitrages und der Schilderung des Sachverhaltes durch unsere Redaktion inzwischen für das eigenwillige Verhalten des Schichtleiters bei uns entschuldigt.
Deutlich „zu forsch und nicht angemessen vorgegangen“
Wörtlich heißt es in einer schriftlichen Mitteilung: „In Ausübung unserer Sicherheitsaufgaben in der ZUE wollte unser Mitarbeiter die Rettungswege freihalten. Dabei ist er in dieser Situation deutlich zu forsch und nicht angemessen vorgegangen. Dafür möchten wir uns bei Ihnen entschuldigen. Betonen möchten wir, dass wir Ihre journalistische Berichterstattung grundsätzlich nicht behindern möchten, wozu auch das Fotografieren von außerhalb des Grundstückes zählt.“
Gemeindebrandinspektor Georg Ptacek von der Freiwilligen Feuerwehr der Gemeinde Wickede (Ruhr) hatte bereits am Freitag auf unsere Nachfrage hin bestätigt, dass wir durch unsere journalistische Arbeit zu keiner Zeit die Rettungswege blockiert oder die Einsatzkräfte behindert hätten. Auch blieb unser Reporter außerhalb des umfriedeten Bereiches und wollte nur das Einsatzgeschehen dokumentieren.
Eigentlich eine
Lappalie – aber auf Grund der Evakuierung der Massenunterkunft für Flüchtlinge
und des massiven Rettungskräfte-Einsatzes doch kurz berichtenswert. Erst durch das unsachgemäße Verhalten des Wachmannes wurde aus dem Vorfall eine größere Geschichte.
Wachmann verlangt „Gegendarstellung“ mit seiner Sicht des Sachverhaltes
Der Wachmann, der offenbar meinte, uns auch auf dem öffentlichen Gelände außerhalb der umfriedeten ZUE noch Verhaltensanweisungen geben zu können und uns förmlich bedrängte, scheint hingegen weniger einsichtig als die Unternehmenskommunikation von „Kötter Security“ zu sein. Er verbat uns eine weitere Veröffentlichung seines Konterfeis, nachdem er am Freitag vor Ort noch getönt hatte, dass wir die Fahrzeuge oder ihn und nicht Gebäude oder Gelände fotografieren sollten.
Inzwischen
hat er uns außerdem eine „Gegendarstellung“ mit seiner Sicht des Sachverhaltes
zukommen lassen. Nach einer juristischen Beratung werde wir diese voraussichtlich am morgigen Donnerstag veröffentlichen.