Konstanze Rosky: Im Chor die „Freunde fürs Leben“ gefunden

15. Dezember 2017

WICKEDE (RUHR). Der Wickeder Jugendchor „Cantalino“ ist bei der WDR-Casting-Show „Der BESTE CHOR im Westen – die Entscheidung“ am Freitag, 15. Dezember 2017, mit vier weiteren Chören im Finale des landesweiten Wettbewerbs. Ab 20.15 Uhr wird die Sendung live aus dem Fernsehstudio in Köln-Bocklemünd ausgestrahlt. Entscheidend dabei ist nicht nur der Auftritt des Chores sondern vor allem das Abstimmungsergebnis des Publikums. Deshalb hofft der Wickeder Chor beim Tele-Voting auf möglichst viele Stimmen aus der Ruhrgemeinde. – Doch wer sind „die Cantalinos“ eigentlich? Der Chor ist nur die Summe seiner Stimmen. Doch welche Köpfe verbergen sich dahinter? Wir stellen die Mitglieder der erfolgreichen Chorgemeinschaft in einer aktuellen Interview-Reihe mal etwas individueller vor.

Über ihre „Chor-Karriere“ berichtet die 19-jährige Konstanze Rosky, die im zur Stimmlage „Alt 2“ gehört: „Ich bin Gründungsmitglied des Kinderchores – und sobald der Jugendchor gegründet wurde – altersbedingt – auch dort zu finden gewesen.“ Und weiter erzählt die junge Dame: „2016 habe ich mein Abitur am Marien-Gymnasium in Werl absolviert und bin anschließend durch Süd- und Mittelamerika gereist und habe ein mehrmonatiges Praktikum im Marien-Krankenhaus in Soest absolviert. Im nächsten Jahr möchte ich gerne mit einem Medizin-Studium beginnen.“


Warum bist Du Mitglied im Kinder- und Jugendchor „Cantalino“ geworden?

Ich bin Mitglied im Chor geoworden, weil meine Mutter damals der Ansicht war, es sei pädagogisch sinnvoll. So falsch kann sie mit der Annahme ja nicht gelegen haben, wo ich es mittlerweile fast ganze 13 Jahre im Chor „ausgehalten“ habe. (Grins)

Was gibt Dir der Chor? Wie hat er bislang Deine eigene Persönlichkeitsentwicklung beeinflusst?

Zu Beginn war der Chor für mich nur die Freude am gemeinsamen Singen. Wir haben jedoch schon immer auch viel außerhalb der Proben zusammen unternommen und ja, ich habe hier „Freunde fürs Leben“ gefunden, ob sie noch Mitglied der Chorgemeinschaft sind oder nicht.

Wie viele Stunden pro Woche trainierst Du Deine Stimme oder lernst Texte für den Chorgesang?

Meine jeweilige Stimme lerne ich mit den Playbacks, die unser Dirigent Armin Klotz wirklich flott für jede einzelne Stimme zum Download hochlädt. Meistens lasse ich die Playbacks einfach so im Hintergrund laufen und lerne die Stücke dadurch quasi nebenbei. Mit den Texten muss ich mich dann doch intensiver auseinandersetzen aber auch das geht nach der gemeinsamen Probe, wenn das Stück dann zum ersten Mal wirklich klingt, viel leichter.

Welche Hobbys hast Du außer dem Gesang im Chor?

Neben dem Chor mache ich Sommer-Biathlon, eine Kombination aus Cross-Lauf und Kleinkaliber- oder Luftgewehr-Schießen, was den perfekten sportlichen Ausgleich zum Lernen und der Musik bietet. Außerdem habe ich vor ein paar Jahren das Geige-Spielen für mich entdeckt, was ich ohne den Spaß im Chor sicherlich nicht getan hätte. Als Ausgleich zu meiner Chorstimme (Alt 2) musste dann doch auch mal ein Melodie-Instrument her. (Grins)

Hast Du „Lampenfieber“ vor öffentlichen Auftritten vor großem Publikum? Falls ja, was machst Du dagegen?

Im Nachhinein bin ich wirklich erschrocken, dass ich sowohl vor dem Vorentscheid als auch vor dem Live-Halbfinale keinerlei Lampenfieber hatte. Das kam dann erst, als wir es selber gar nicht mehr beeinflussen konnten – während der Bekanntgabe der Ergebnisse. Unser Dirigent Armin Klotz weiß, mit ein paar Atemübungen aber immer Abhilfe, wenn einen die Anspannung mal überkommt.

Welches ist Dein Lieblingslied bei Proben und Auftritten?

Am Anfang mochte ich es wirklich gar nicht, weil es gerade auch vom Text her sehr ungewohnt und für einen Jugendchor in unserer Zeit auch keine alltägliche Lektüre ist, aber nach den ersten Proben, als sich so langsam ein Gesamtbild ergeben hat, habe auch ich „Ubi Caritas“ wirklich gerne gesungen. Wenn man so viele Menschen mit so ursprünglicher Chormusik berühren und begeistern kann, wie es uns auch im Vorentscheid gelungen ist, dann muss man gar nicht mehr viel dazu sagen.

Welche Musik(richtung) hörst Du neben Eurem Chorgesang in Deiner Freizeit?

Wenn wir nicht gerade proben, dann höre ich so ziemlich alles, was die Musik hergibt, seien es alte Klassiker oder die aktuellen Charts.

Was war bislang deine peinlichste Panne mit dem Chor auf der Bühne?

Der peinlichste Moment: Als ich mich einmal sowohl bei Auf- als auch bei Abgang auf und von der Bühne beinahe lang gemacht hätte.

Wie finden Freunde und Bekannte es, dass Du Mitglied in einem „Gesangverein“ bist?

Viele meiner Freunde singen oder haben mal im Chor gesungen. Musikalisch gab es damals für Kinder in unserem Alter auch nicht so viele Alternativen im schönen Wickede. Es war also schon fast normal für uns, dass alle im Chor sind oder zumindest diese musikalische Vergangenheit haben. Für die, die man außerhalb des Chores kennen gelernt hat, spielt es kaum eine Rolle, dass ich im Chor singe – oder aber sie freuen sich, wenn auf ihrer Hochzeit oder einem anderen Anlass für sie gesungen wird.

Unserer Jugend wird heute eher Individualismus und Egoismus nachgesagt. In der Chorgemeinschaft muss man seine eigene Persönlichkeit aber sicherlich eher zurückstellen und ist „nur“ Teil des Ganzen. Möchte man als junger Mensch nicht auch mal einzeln als „Star“ im Rampenlicht stehen und vielleicht irgendwo als Solist auftreten?

Ich finde es unheimlich spannend und auch abwechslungsreich, dass man als Gruppe in unserer Umgebung schon sehr bekannt ist und geschätzt wird und dann als Individuum wiederum völlig anonym bleiben kann und nicht sofort erkannt wird. Die Gemeinschaft spielt für mich schon immer eine große Rolle, sei es in der Musik oder im Sport, wo ich auch lange Zeit Teil einer Handball-Mannschaft war. In der ersten Reihe zu stehen, spielt für mich keine große Rolle.

Welcher andere Chor im Finale gefällt Dir besonders gut?

Der Jazzchor der Universität Bonn ist für mich schon der Favorit auf den Titel bei „Der BESTE CHOR im Westen“, da sie im Gegensatz zu den meisten anderen Chören bisher nicht auf Solisten gesetzt haben und der gesamte Chor ein sehr hohes musikalisches Niveau hat.

Warum sollen die Leute bei der Live-Sendung zum Finale des WDR-Wettbewerbs „Der BESTE CHOR im Westen“ am kommenden Freitag, 15. Dezember 2017, um 20.15 Uhr per Tele-Voting (Anruf oder SMS) für den Jugendchor „Cantalino“ stimmen?

Wir würden uns sehr freuen, wenn möglichst viele für uns anrufen würden, weil wir alle nicht nur in diese Show, sondern auch in die teils parallel gelaufene Compact-Disc-Tonaufnahme sehr viel Arbeit gesteckt haben. Und natürlich ist unser Zusammenhalt untereinander, gerade auch mit dem teils großen Altersunterschied, für mich wirklich einzigartig. Und nicht zuletzt wollen wir Wickede würdig vertreten!

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Konstanze Rosky
Konstanze Rosky