ZUE Wimbern: Malteser bleiben als Betreuer für Flüchtlinge, Kötter-Security muss gehen

24. Dezember 2017

ARNSBERG / WICKEDE (RUHR). Die Betreuung der Flüchtlinge in der „Zentralen Unterbringungseinrichtung“ (ZUE) in Wimbern im Auftrag der Bezirksregierung Arnsberg wird auch künftig durch die „Malteser Werke gGmbH “ übernommen. Nach einer europaweiten Ausschreibung haben die „Malteser“ jetzt den erneuten Zuschlag für den Standort bekommen. Der zweijährige Vertrag läuft ab dem 15. Januar 2018 und gilt bis zum 14. Januar 2020. – Dies bestätigten die beiden Vertragspartner in der vergangenen Woche auf Anfrage von „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“. – Nach 2020 hat die Bezirksregierung zudem die Möglichkeit, den Vertrag ohne erneute Ausschreibung noch zweimal für jeweils ein Jahr zu verlängern.

Neben Unterkunft und Verpflegung der Flüchtlinge gehören die zielgruppenspezifische Betreuung und Hilfestellung bei der Integration der Zuwanderer zu den wesentlichen Aufgaben der „Malteser“, die in Wimbern zu diesem Zweck aktuell 85 Mitarbeiter beschäftigen. Die Leitung vor Ort obliegt dabei Jana Förster, die bereits seit der Eröffnung der ZUE am 14. April 2014 im Führungsteam der Einrichtung ist.

Von der „Notunterkunft“ zur Sondereinrichtung für besonders schutzbedürftige Flüchtlinge

Von einer anfänglichen „Notunterkunft“ hat sich die Massenunterkunft für Flüchtlinge im ehemaligen Marien-Krankenhaus in Wimbern binnen drei Jahren zu einer Sondereinrichtung für vulnerable (verwundbare) Personen und damit besonders schutzbedürftige Bewohner entwickelt. Will sagen: In dem Gebäudekomplex werden Menschen untergebracht, die in anderen Flüchtlingsunterkünften eventuell nicht vor Angriffen, Bedrohungen und Diskriminierungen durch eigene Landsleute oder andere sicher sind. Dies gilt für alleinreisende Frauen, Schwangere und alleinerziehende Mütter ebenso wie für Behinderte oder Menschen aus dem LSBTTI-Spektrum. Das Akronym „LSBTTI“ steht dabei für „Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transsexuelle, Transgender und Intersexuelle“ (wir berichteten).

Monatliche Betriebskosten bislang bei durchschnittlich rund 800.000 Euro

Ob sich die Summe der hohen Betriebskosten von bislang durchschnittlich rund 800.000 Euro pro Monat durch die Neu-Ausschreibung des Betreuungsdienstes ändern wird, vermochte Pressesprecher Christoph Söbbeler von der Bezirksregierung Arnsberg nicht vorauszusagen.

Wörtlich erklärte Söbbeler: „Die Vergütungsstruktur des neuen Vertrages ist in einer ihrer Komponenten von der jeweiligen Belegung abhängig, so dass hier derzeit kein Vergleich möglich ist und auch keine Prognose getroffen werden kann.“

Sicherheitsdienst Kötter wird ab 15. Januar 2018 durch anderen Security-Service abgelöst

Ab dem 15. Januar 2018 wird es übrigens eine wesentliche Neuerung geben: Der Sicherheitsdienst wird nicht mehr durch ein Subunternehmen der „Malteser“ geleistet sondern wird direkt von der Bezirksregierung Arnsberg bestellt.

Dies Ausschreibung des Security-Services wurde nämlich von der originären Betreuung der Flüchtlinge in der landeseigenen „Zentralen Unterbringungseinrichtung“ in Wimbern entkoppelt. „Kötter Security“ ist damit aus der ZUE in Wimbern raus. (Siehe eigenen Beitrag zu dem Thema)

ANDREAS DUNKER für „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“


Lesen Sie auch unsere folgenden Beiträge zum Thema:

27. November 2016: Unglaublich aber wahr: Enorm hohe Betriebskosten und ganz geringe Belegung in der ZUE Wimbern | wickede.ruhr HEIMAT ONLINE

9. Mai 2017: Fortbestand der ZUE bis 2024 festgeschrieben: Gemeinde und Land einigen sich | wickede.ruhr HEIMAT ONLINE

24. Dezember 2017: ZUE Wimbern: Stölting-Security löst Kötter ab Mitte Januar ab | wickede.ruhr HEIMAT ONLINE

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Die „Zentralen Unterbringungseinrichtung“ (ZUE) für Flüchtlinge in Wimbern – Die Malteser-Werke aus Köln haben nach einer europaweiten Ausschreibung für weitere zwei Jahre den Auftrag zur Betreuung der Bewohner in der landeseigenen Einrichtung erhalten. ARCHIVFOTO: ANDREAS DUNKER
Die „Zentralen Unterbringungseinrichtung“ (ZUE) für Flüchtlinge in Wimbern – Die Malteser-Werke aus Köln haben nach einer europaweiten Ausschreibung für weitere zwei Jahre den Auftrag zur Betreuung der Bewohner in der landeseigenen Einrichtung erhalten. ARCHIVFOTO: ANDREAS DUNKER
Ein Flüchtlingsbetreuer der Malteser-Werke vor der Unterbringungseinrichtung in Wimbern ARCHIVFOTO: ANDREAS DUNKER
Ein Flüchtlingsbetreuer der Malteser-Werke vor der Unterbringungseinrichtung in Wimbern ARCHIVFOTO: ANDREAS DUNKER
Flüchtlinge auf dem Weg in die ZUE in Wimbern ARCHIVFOTO: ANDREAS DUNKER
Flüchtlinge auf dem Weg in die ZUE in Wimbern ARCHIVFOTO: ANDREAS DUNKER