9. März 2018
WICKEDE (RUHR) / ARNSBERG. Änderungen im Caritas-Seniorenhaus St. Josef an der Straße „Am Lehmacker“ in Wickede: Nachdem das Alten- und Pflegeheim zum 1. Januar 2017 überraschend von der gemeinnützigen Gesellschaft der Franziskanerinnen zu Olpe (GFO) in die Trägerschaft des Caritas-Verbandes Arnsberg-Sundern übergegangen war, kündigten die derzeitigen Betreiber nun weitere gravierende Neuerungen an.
So liefen die Sanierungsarbeiten von Teilen der hauseigenen Küche aktuell „auf Hochtouren“, heißt es in einer Mitteilung des neuen Trägers vom heutigen Freitag (9. März 2018). Bereits am 12. Februar 2018 hätten die dringend notwendigen Renovierungsarbeiten begonnen, um die Versorgung der Bewohner mit Mahlzeiten zum Mittagessen weiterhin zu gewährleisten.
Mittagessen soll künftig in externer Großküche zubereitet werden
Weiter geht allerdings aus der Verlautbarung hervor, dass die Zubereitung der Mittagessen für die Bewohner des Wickeder St.-Josef-Hauses auf Dauer nicht in der Einrichtung verbleiben werde. – Trotz der Küchen-Sanierung würden die Hauptmahlzeiten für die rund 70 Bewohner künftig nicht mehr frisch vor Ort in der Einrichtung zubereitet sondern in einer auswärtigen Großküche produziert.
Einrichtungsleiter Sebastian Füst vom Seniorenhaus St. Josef in Wickede erklärte dazu: „Die Küche unseres Seniorenhauses entspricht leider nicht den heutigen Anforderungen, um eine Mittagessenversorgung unserer (…) Bewohner langfristig durchführen zu können.“
Essen soll ab 2019 aus Klostereichen bei Neheim-Hüsten kommen
Voraussichtlich ab Mitte 2019 werde man deshalb von der
Großküche des ebenfalls in Trägerschaft des Caritas-Verbandes Arnsberg-Sundern
befindlichen Seniorenhauses Klostereichen in Neheim-Hüsten beliefert.
Weitere Mahlzeiten wie Frühstück, Nachmittagskaffee und Abendbrot würden aber weiterhin im Seniorenhaus St. Josef in Wickede zubereitet.
56 Einzel- und sieben Doppelzimmer auf vier Etagen
Das Seniorenhaus St. Josef verfügt über 56 Einzel- und sieben Doppelzimmer, die sich über vier Etagen (einzelne Wohnbereiche) verteilen. Insgesamt stehen also 70 Plätze für die stationäre sowie Kurzzeitpflege in dem Altenheim am Lehmacker zur Verfügung.
Wimberner Senioren-Zentrum „Häuser St. Raphael“ geht genau den anderen Weg
Interessant in diesem Zusammenhang: Das Senioren-Zentrum „Häuser St. Raphael“ im benachbarten Wimbern ist im Jahre 2013 genau den umgekehrten Weg bei der Vorsorgung seiner rund 80 Bewohner und etwa 14 Tagespflege-Gäste gegangen.
Wie Direktor Thomas Heck auf Anfrage von
„wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“ mitteilte, sei sein Senioren-Zentrum anfangs vom benachbarten
Marien-Krankenhaus und nach der Schließung der dortigen Großküche vom Werler
Mariannen-Hospital aus mit warmen Mahlzeiten versorgt worden.
Der Geschmack und die Qualität dieser Essen sei auch nicht schlecht gewesen, erinnerte sich Heck. Die warmen Speisen seien trotz Lade- und Transportzeiten auch noch heiß bei den Senioren auf den Tisch gekommen.
Vor fünf Jahren im Rahmen von Um- und Neubau hauseigene Küche geschaffen
Trotzdem hätte sich das Senioren-Zentrum „Häuser St. Raphael“ schließlich im Rahmen des Um- und Neubaus für die Schaffung einer modernen hauseigenen Küche entschieden.
Denn betriebswirtschaftlich sei die Belieferung durch eine Großküche nicht wesentlich günstiger.
Für ihn sei es eine Frage der Wertschätzung der frischen Küche und der zeitnahen Ausgabe nach dem Kochen gewesen, die entscheidend für die Investition gewesen sei, so Heck. Denn beim Transport könne es durch Pannen, Verkehrsbehinderungen und so weiter durchaus zu Verzögerungen bei der Versorgung der Senioren kommen.
Zudem sei man mit der eigenen Küche im Hause wesentlich flexibler, weiß der Direktor des Wimberner Senioren-Zentrums. Wenn mal etwas beim Menü für einen Bewohner schief liefe, könne man kurzfristig nachbessern.
Außerdem sei das Sortiment nicht so eingeschränkt. Denn knusprige Speisen wie Pommes Frites und Schnitzel ließen sich kaum lange transportieren, ohne pappig zu werden.
Kosten für hauseigene Küche und Belieferung aus externer Großküche ähnlich
Und die Kosten für eine Küche im eigenen Haus seien im Vergleich zur Belieferung von einer auswärtigen Großküche nicht wesentlich teurer, meint Kaufmann Thomas Heck. Denn der Lebensmittel-Einsatz mache einen wesentlichen Teil der kalkulatorischen Kosten beim Essen aus. Und für die Verteilung im Hause und die Ausgabe an die einzelnen Bewohner müsse jede Einrichtung ohnehin immer noch Personal bereitstellen.
Förderverein des Wickeder Seniorenhauses tagt am 21. März
Bleibt abzuwarten wie die Erfahrungswerte der Bewohner im Seniorenhaus St. Josef im kommenden Jahr nach der Umstellung auf die Belieferung mit Mittagsmahlzeiten durch eine externe Großküche sein werden.
Am Mittwoch, 21. März 2018, um 19 Uhr findet übrigens die Jahreshauptversammlung des Fördervereins des Seniorenhauses St. Josef statt. Auch dabei dürfte die jüngste Investition in die Sanierung der hauseigenen Küche und die künftige Belieferung der Bewohner aus der externen Großküche des Arnsberger Seniorenhauses Klostereichen durchaus Thema sein.
ANDREAS DUNKER für „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“