Christdemokraten: „Leere oder zugehängte Schaufenster sind kein gutes Aushängeschild für unsere Gemeinde“

22. März 2018

WICKEDE (RUHR). Baulücken in Siedlungen zu schließen sowie Leerstände in Geschäftslokalen und Wohnhäusern entgegen zu wirken. – Dies hat sich die Wickeder CDU-Ratsfraktion aufs Programm geschrieben. Bei einer Klausurtagung im Werler Golf-Club diskutierten die Kommunalpolitiker die örtliche Problemlage diesbezüglich und bilanzierten die bisherigen Initiativen der Gemeinde in dieser Hinsicht.

„Einwohner halten und Neubürger gewinnen“ sei eine Strategie, die seine Partei in der Ruhrgemeinde seit Jahren verfolge, erklärte CDU-Vorsitzender Thomas Fabri am gestrigen Mittwoch (21. März 2018) gegenüber „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“. Dazu gehöre das Thema „Bauen“, welches für die Christdemokraten einen großen Stellenwert einnehme.

Erfolge bei der Vermarktung des Neubaugebietes „An der Chaussee“

Fabri begrüßte die Erfolge bei der aktuellen Vermarktung des Neubaugebietes „An der Chaussee“ und forderte, dass die örtliche Verwaltung und Politik die Planungen für ein neues Baugebiet im Dorf Echthausen „zügig“ vorantreiben solle. Außerdem müsse die Erschließung des gemeindeeigenen Brachgeländes „Mannesmann“ nochmals neu überdacht werden, da die früheren Pläne mittlerweile veraltet seien.

„Verdichtung der bestehenden Wohnbebauung“ wichtig

Neben der Ausweisung neuer Baugebiete sei für die CDU aber auch eine „Verdichtung der bestehenden Wohnbebauung“ wichtig, so Fabri. Und betonte: „Wir freuen uns über die Einführung des Baulücken-Katasters, so dass Bauinteressenten nun einen guten Überblick über freie Bauplätze im Ort haben.“ Der CDU gehe es darum „einer Zersiedelung und Leerflächen inmitten der bebauten Flächen vorzubeugen“.

Verzeichnis mit leeren und zum Verkauf stehenden Immobilien

Ergänzend zu ihrem damaligen Antrag schlägt die Union jetzt vor, künftig auch Immobilien wie Häuser und Wohnungen, die leer oder zum Verkauf stehen, in das Kataster mit aufzunehmen. Dies würde ebenfalls dazu beitragen, unansehnlichen Leerständen und verwaisten Nachbarschaften zuvorzukommen.

Subventionsmodell „Jung kauft Alt“ angeregt

In diesem Zusammenhang erinnerten die Christdemokraten an ihren Antrag aus dem Jahre 2015 und forderten abermals Programme, um den Kauf von Alt-Immobilien finanziell zu unterstützen. Hierbei sei ein Subventionsmodell wie beispielsweise „Jung kauft Alt“ der Stadt Hiddenhausen oder Geseke ein gutes Vorbild, hieß es. Dabei gehe es darum, dass insbesondere junge Menschen dazu ermuntert werden sollten, Bestandsimmobilien zu übernehmen und neu herzurichten.

Umwidmung von Geschäfts- in Wohnraum

In den Fokus rücken wollen die CDU-Kommunalpolitiker zudem leer stehende Geschäftslokale in der Ortsmitte. „Leere oder zugehängte Schaufenster sind kein gutes Aushängeschild für unsere Gemeinde“, waren sich die Christdemokraten einig. Deshalb müsse dieses Thema auf die Tagesordnung des politischen Rates der Gemeinde Wickede (Ruhr) gesetzt werden. So müsse geprüft werden, ob die Bebauungspläne noch zeitgemäß seien. Denn in der Ortsmitte seien die Erdgeschoss-Etagen von Gebäuden beispielsweise für eine reine Geschäftsnutzung vordefiniert und könnten nicht in Wohnraum umgewandelt werden.

Frühere Einzelhandelsstandorte heute teilweise nicht mehr gefragt

Geschäftslokale an der Hauptstraße – wie beispielsweise „Elektro Neuhaus“ – seien heutzutage nicht mehr als Einzelhandelsstandorte gefragt, da es dort beispielsweise an geeigneten Parkmöglichkeiten mangele. Und auch in der ursprünglich als Einkaufspassage gedachten Lage „Schmitz Hof“ sei eine Überplanung notwendig, da es dort ebenfalls scheinbar unvermietbare Gewerberäume gebe.

Eine Umwidmung der Gewerbe- in Wohnnutzung könne entsprechende Abhilfe bezüglich der Leerstände schaffen, ist sich die CDU sicher. Gleichzeitig könne damit Wohnraum in zentraler Ortslage geschaffen werden, der durchaus nachgefragt werde.

Konzentrierung des Einzelhandels rund um die Kirchstraße

Insgesamt wollten die Christdemokraten eine Konzentrierung des örtlichen Einzelhandels neben dem Einkaufszentrum mit EDEKA, ALDI und ROSSMANN vor allem im Bereich der Kirchstraße, erklärte CDU-Sprecher Thomas Fabri am heutigen Donnerstag (22. März 2018) im Gespräch mit „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“.

ANDREAS DUNKER für „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“

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Das Neubaugebiet „An der Chaussee“ wurde gut vermarktet. ARCHIVFOTO: ANDREAS DUNKER
Das Neubaugebiet „An der Chaussee“ wurde gut vermarktet. ARCHIVFOTO: ANDREAS DUNKER
Eine „Verdichtung der bestehenden Wohnbebauung“ durch die Vermarktung von leer stehenden Grundstücken erhofft sich die Gemeinde Wickede (Ruhr) durch ihr neues Baulücken-Kataster. ARCHIVFOTO: ANDREAS DUNKER
Eine „Verdichtung der bestehenden Wohnbebauung“ durch die Vermarktung von leer stehenden Grundstücken erhofft sich die Gemeinde Wickede (Ruhr) durch ihr neues Baulücken-Kataster. ARCHIVFOTO: ANDREAS DUNKER
Baulücken in Siedlungsbereichen sollen geschlossen werden und ungenutzte Bestandsimmobilien sollen erneuert werden. – Hier der Abbruch eines alten Fachwerkhauses an der Weststraße in Echthausen. ARCHIVFOTO: ANDREAS DUNKER
Baulücken in Siedlungsbereichen sollen geschlossen werden und ungenutzte Bestandsimmobilien sollen erneuert werden. – Hier der Abbruch eines alten Fachwerkhauses an der Weststraße in Echthausen. ARCHIVFOTO: ANDREAS DUNKER
Auf der Industriebrache „Mannesmann“ soll eine Wohnsiedlung entstehen. ARCHIVFOTO: ANDREAS DUNKER
Auf der Industriebrache „Mannesmann“ soll eine Wohnsiedlung entstehen. ARCHIVFOTO: ANDREAS DUNKER
Langjährigen Leerständen einiger Gewerbeflächen am „Schmitz Hof“, der bei der Ortskernsanierung ursprünglich als „Einkaufspassage“ gedacht war, will die CDU durch die Umwidmung in Wohnraum entgegen wirken. ARCHIVFOTO: ANDREAS DUNKER
Langjährigen Leerständen einiger Gewerbeflächen am „Schmitz Hof“, der bei der Ortskernsanierung ursprünglich als „Einkaufspassage“ gedacht war, will die CDU durch die Umwidmung in Wohnraum entgegen wirken. ARCHIVFOTO: ANDREAS DUNKER
Klausurtagung der CDU-Ratsfraktion im Werler Golf-Club FOTO: CDU
Klausurtagung der CDU-Ratsfraktion im Werler Golf-Club FOTO: CDU