Auf dem Weg zur Schulreife: Wie Eltern die Entwicklung ihrer Kinder einfach fördern können

23. März 2018

WICKEDE (RUHR). Wie können Eltern ihre Kinder fit für die Einschulung machen? – Antworten auf diese Frage bekamen rund vierzig Mütter und Väter am Dienstag (20. März 2018) im Bürgerhaus in Wickede. Dort erklärten Erzieherinnen der Kindertagesstätten sowie die Rektorinnen der zwei Grundschulen wichtige Schritte auf dem Weg der kindlichen Entwicklung vom vierten Lebensjahr bis zur Schulreife. Eingeladen zu der Veranstaltung hatte das kommunale Schulamt unter Leitung von Susanne Modler.

Zur Erlangung der Schuleignung bedürften die Kinder emotionaler, sozialer, motorischer und kognitiver Kompetenzen, erklärte Rektorin Delia Heck von der Melanchthon-Grundschule am heutigen Freitag (23. März 2018) im Gespräch mit „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“. Sprich: Die i-Dötzchen müssten gefühlsmäßig, von ihren Bewegungsabläufen, vom geregelten Miteinander in Gruppen sowie ihrer Wahrnehmung schon ein gewisses Fundament mitbringen, um erfolgreich lernen zu können.

Eltern sollten „die Persönlichkeitsbildung der Kinder“ früh fördern

Deshalb müsse „die Persönlichkeitsbildung der Kinder“ im Vorfeld der Einschulung schon positiv durch die Eltern beeinflusst werden.

Kinder müssten für die Schule neben Interesse und Neugierde auch die Bereitschaft zur Anstrengung und eine gewisse Selbstständigkeit mitbringen, so Heck. Außerdem müssten sie bereits zu Hause die Fähigkeiten gelernt haben mit neuen Situationen umzugehen und auch über Enttäuschungen hinwegzukommen. Persönliche Misserfolge dürften die Kinder nicht gleich in Krisen stürzen. Dies müssten sie bereits früh in ihrer Herkunftsfamilie lernen.

Nur, wenn sich ein Kind als Individuum in eine Gruppe einfügen könne und an deren Regeln halte, könnten alle gemeinsam vernünftig lernen, betonte Pädagogin Delia Heck. Emotional und sozial auffällige Kinder stellten eine große Herausforderung für die Lerngruppe dar.

Generell sei es aber nur eine Minderheit, der bei der Einschulung ein Regelbewusstsein fehle, ist die Erfahrung von Schulleiterin Heck.

Übermüdete Kinder sind nicht konzentrationsfähig

Außerdem sei die körperliche Entwicklung und der Gesundheitszustand der Kinder natürlich wichtig für die Einschulung. Eltern müssten darauf achten, dass ihre Kinder nicht übermüdet seien, sonst mangele es ihnen an der notwendigen Konzentrationstrationsfähigkeit für die Schule. Regelmäßige und ausreichende Schlafzeiten und nicht zu viel Fernseh- und Internet-Konsum seien wichtig.

Außerdem sei die Koordinationsfähigkeit der Jungen und Mädchen für das Schreiben und Zeichnen in der Schule notwendig. Deshalb sollten die Vorschulkinder beispielsweise frühzeitig lernen, wie man Stifte richtig halte.

Jungen und Mädchen sollten Selbstständigkeit und Selbstbewusstsein lernen

Indem Eltern ihre Kinder dabei unterstützten etwas erfolgreich selbstständig zu machen, würden sie an Selbstbewusstsein gewinnen.

Durch häufiges Sprechen mit den Kindern und Vorlesen aus Büchern könne man die Kleinen weiter fördern. Neben dieser Kommunikation sei aber auch logisches Denken wichtig, betonte Heck.

Auditive und visuelle Wahrnehmung und Merkfähigkeit trügen dazu bei, dass Buchstaben wie B und P von den Kindern im Schulunterricht unterschieden werden könnten. Ausdauer, Konzentration sei eine weitere wichtige Eigenschaft für ein erfolgreiches Lernen.

Gemeinsame Gesellschaftsspiele im Familienkreis sinnvoll

Anregungen zum Lernen könnten kleine Kinder durch gemeinsame Spaziergänge im Wald, im Zoo oder im Museum erfahren, wenn sie dort zur Beobachtung neuer Erfahrungen durch die Eltern angeleitet würden und diese die Erlebnisse mit ihnen besprechen würden.

Neben solchen kulturellen Aspekten seien aber auch gemeinsame Gesellschaftsspiele im Familienkreis sinnvoll, um Abläufe und Regeln zu begreifen.

Die Eltern könnten also mit einfachen Mitteln und Zeiteinsatz viel für die positive ganzheitliche Entwicklung ihres Kindes tun, resümierte Heck. Dabei dürfe man Kinder allerdings auch nicht überfordern.

ANDREAS DUNKER für "wickede.ruhr HEIMAT ONLINE"


ANMERKUNG DER REDAKTION: Da unsere Redaktion leider aus terminlichen Gründen nur kurz an der Veranstaltung teilnehmen konnte, haben wir im Nachhinein mit Schulleiterin Delia Heck von der Melanchthon-Grundschule gesprochen und uns die elterlichen Fördermöglichkeiten für ihre Kinder erklären lassen. In der Veranstaltung selbst sind natürlich auch Rektorin Brigitte Tavus von der Engelhard-Grundschule sowie die Leiterinnen und Erzieherinnen der örtlichen Kindertagesstätten mit eigenen Beiträgen zu Wort gekommen, die wir an dieser Stelle nicht wiedergegeben haben.

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Die Referentinnen der Informationsveranstaltung "Fit für die Schule" FOTO: ANDREAS DUNKER
Die Referentinnen der Informationsveranstaltung "Fit für die Schule" FOTO: ANDREAS DUNKER
Blick ins Publikum FOTO: ANDREAS DUNKER
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