16. Juni 2018
KREIS SOEST. Der Kreis Soest setzt zum Endspurt an, um fast alle unterversorgten Gewerbegebiete und auch kleineren Dörfer seiner 14 Städte und Gemeinden per Glasfaser mit schnellem Internet mit einem Datentransfervolumen von mindestens 100 Megabit pro Sekunde zu versorgen. Denn die für den Ausbau notwendigen Fördergelder von Bund und Land dazu sind nunmehr endgültig bewilligt.
Den Zuschlag für den geförderten Breitbandausbau im Kreis hat nach einer europaweiten Ausschreibung die Essener innogy TelNet GmbH erhalten. Der Beginn der Bauarbeiten ist für September 2018 terminiert, Ende 2020 soll alles fertig sein.
Glasfaserleitungen bis zu den Gebäuden ermöglichen schnelles Internet
„Wir sind stolz darauf, uns als erster Kreis in Nordrhein-Westfalen mit einem zukunftsfähigen Antrag durchgesetzt zu haben, der auf Glasfaser durchgängig bis in jedes Haus, also auf die so genannte FttB-Technologie setzt“, betonte die Soester Landrätin Eva Irrgang (CDU), die in Wickede-Wiehagen wohnt. Mit „FttB" ist „Fibre to the Building", also eine Glasfaserleitung bis zum Gebäude, gemeint.
Irrgang: „Glasfasernetze sind trotz höherer Baukosten langfristig die leistungsfähigste, langlebigste und volkswirtschaftlich vernünftigste Variante eines nachhaltigen Internet-Ausbaus.“ Und weiter: „Froh sind wir darüber, dass wir mit der innogy TelNet GmbH einen verlässlichen Partner gefunden haben, der sich in der Region auskennt.“
Nachhaltiger Breitband -Ausbau für den Kreis Soest
Wirtschaftsförderer Volker Ruff vom Kreis Soeist ist überzeugt, dass die heimischen Unternehmen von dem Breitbandkonzept profitieren: „FttB-Glasfasernetze sind trotz höherer Baukosten langfristig die leistungsfähigste, langlebigste und volkswirtschaftlich vernünftigste Variante eines nachhaltigen Internet-Ausbaus.“
Breitbandkoordinator Christoph Hellmann – ebenfalls wie Irrgang auch aus Wickede (Ruhr) – verweist in diesem Zusammenhang darauf, dass es NRW-weit insgesamt erst fünf endgültige Bewilligungen gibt: „Wir sind dabei. Auf diesen Moment habe ich lange hin gearbeitet.“
Tiefbauarbeiten für 625 Kilometer Glasfaserkabel notwendig
Und der Wickeder Christoph Hellmann kann mit beeindruckenden Zahlen aufwarten:
10.071 Haushalte in 110 unterversorgten und deshalb förderfähigen
Gebieten erhielten Glasfaseranschlüsse bis zu ihren Gebäuden und könnten bald eine Datenversorgung mit Gigabyte-Transfervolumem bestellen.
Dazu seien auf einer Strecke von 274 Kilometern außerorts und von 211 Kilometern innerorts Tiefbauarbeiten vonnöten, so Hellmann. Zudem würden 140 Kilometer des bestehenden Netzes mit eingebunden.
Insgesamt würden 625 Kilometer Leerrohre und Glasfaserkabel verlegt.
Sieben neue PoP-Standorte (PoP = Points of Presence = Knotenpunkte für das Glasfasernetz) und drei überregionale Anschlüsse seien vorgesehen.
Künftig 96 Prozent der Haushalte und Firmen im Kreis Soest mit Glasfaser-Anschluss
Aktuell verfügen kreisweit 80,4 Prozent der Haushalte über
eine Anschlussqualität mit mehr als 50 Megabits pro Sekunde im Download. Mit dem
geförderten Ausbau steigt diese Quote auf mehr als 96 Prozent.
Der Kreis Soest erhält für den Breitbandausbau vom Bund durch die erfolgreiche Ausschreibung rund 10,3 Millionen Euro und vom Land weitere 9,5 Millionen Euro. Die Kommunen müssen dann nur noch zusammengerechnet rund 800.000 Euro als Eigenanteil zum Ausbau beisteuern.
Internetseite informiert über Fördergebiete und Zeitpläne
Alle wichtigen Informationen über den Zeitplan, welches Fördergebiet
wann ausgebaut wird, und die Termine von Informationsveranstaltungen
sind auf der Internetseite des Kreises Soest (www.kreis-soest.de/breitband)
zu finden. Dort sind in einer Übersichtskarte die Ausbaugebiete des
Förderverfahrens mit den jeweiligen Projektständen einsehbar. Durch
Adresseneingabe oder mit Hilfe der Zoomfunktion können die Ausbaugebiete
detailliert betrachtet werden.
Weitere Informationen bietet der Internetauftritt der Innogy TelNet GmbH (www.innogy-highspeed.com). Wer seine Adresse in einen Verfügbarkeitscheck eingibt, erfährt, mehr über die zu buchenden Produkte.