NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) will „Ruhrtalklinik“ in Wimbern unterstützen

23. Juli 2018

WICKEDE (RUHR) / DÜSSELDORF. Über ein Urteil des Bundessozialgerichtes, welches in einer speziellen Werkstatt arbeitenden Behinderten die Möglichkeit zur Teilnahme an einer gesundheitlichen Rehabilitationsmaßnahme in einer Kurklinik erschwert, debattierten am heutigen Montag (23. Juli 2018) einige Führungskräfte der „Ruhrtalklinik“ in Wimbern mit NRW-Gesundheits- und Sozialminister Karl-Josef Laumann (CDU) sowie dem heimischen Landtagsabgeordneten Heinrich Frieling (CDU). Zusammen mit CDU-Kommunalpolitikern waren die beiden Landespolitiker dazu eigens in die Rehabilitationsklinik für geistig und/oder körperlich behinderte Patienten nach Wickede (Ruhr) gekommen und versprachen, sich um das für die Spezialklinik sehr wichtige Thema zu kümmern.

Gegenüber „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“ erklärte Klinik-Verwaltungsleiter Dominik Pieper, dass das Urteil sinngemäß besage, dass die Krankenkassen und nicht die Rentenversicherungen für die medizinische Rehabilitation der gehandikapten Mitarbeiter in Behinderten-Werkstätten (WfbM) zuständig seien, weil sie als erwerbsunfähig gelten würden.

Pieper: „Dies ist für WfbM-Mitarbeiter jedoch mit Nachteilen verbunden. Krankenversicherungen lehnen gesundheitliche Rehabilitationsmaßnahmen in Kurkliniken häufiger ab. Obendrein bewilligen sie den Patienten deutlich weniger Aufenthaltstage als Rentenversicherungen.“

Die Annahme, dass WfbM-Mitarbeiter fast ausnahmslos erwerbsunfähig seien, sei seiner Auffassung nach falsch, so Pieper. „Immerhin zahlen die behinderten Mitarbeiter von ihrem Werkstattlohn auch Rentenversicherungsbeiträge!“

Viele von den Behinderten könnten auch auf dem ersten Arbeitsmarkt tätig sein, würde es nur passende Angebote in der Wirtschaft geben.

Als Beispiel nannte Pieper einen behinderten Mitarbeiter eines kommunalen Bauhofes, der Rasen mähe und Blumenbeete pflege. Dieser Behinderte sei auf dem ersten Arbeitsmarkt beschäftigt und erhielte Leistungen der Rentenversicherung. Anders sei dies inzwischen bei einem gehandikapten Mitarbeiter einer Behinderten-Werkstatt, der die gleichen Tätigkeiten im Auftrag einer Stadt oder Gemeinde verrichte. Pieper erklärte: „Diese Personen gelten als erwerbsunfähig und werden daher zu Lasten der Krankenversicherung rehabilitiert.“ Dies sei eine nicht akzeptable Ungleichbehandlung.

Der nordrhein-westfälische Gesundheits- und Sozialminister Karl-Josef Laumann gab dem prinzipiell Recht und versprach, das Gespräch mit den Rentenversicherungsträgern seitens des Gesundheits- und Sozialministeriums in dieser Angelegenheit zu suchen, um möglichst bis zu den Herbstferien schon Abhilfe in der Angelegenheit zu schaffen.

Rundgang des NRW-Gesundheits- und Sozialministers Karl-Josef Laumann (CDU) durch die Ruhrtalklinik

Bei seinem Rundgang durch die Ruhrtalklinik zeigte sich Laumann übrigens überrascht von den vielfältigen Behandlungs- und Therapieangeboten der Rehabilitationsklinik am Rande des Sauerlandes. So etwas habe er trotz seiner langen politischen Tätigkeit im Sozial- und Gesundheitswesen noch nicht gesehen, meinte Laumann im abschließenden Gespräch mit Medienvertretern. Trotz aller Inklusionsmaßnahmen in Regeleinrichtungen seien Sondereinrichtungen wie die Ruhrtalklinik wirklich wichtig.

Kein Fachkräftemangel in der Klinik in Wickede-Wimbern

Erfreut zeigte sich der Minister aus der Landeshauptstadt Düsseldorf, dass die Ruhrtalklinik trotz ihrer ländlichen Lage den Personalbedarf bei Ärzten, examinierten Pflegekräften, Therapeuten und so weiter aktuell decken kann.

Gleichzeitig versprach er Unterstützung, um die Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen durch die Bezirksregierung in Arnsberg zu beschleunigen.

Denn hier hatte die Leitung der Ruhrtalklinik gerade jüngst in einem Fall sehr schlechte Erfahrungen gemacht. Auf Grund der Erkrankung einer Sachbearbeiterin ging die geplante kurzfristige Einstellung einer ausländischen Ärztin nicht zügig voran.

Neben der Klinik-Führung nahmen auch CDU-Kommunalpolitiker an dem Treffen teil

Seitens der Klinik nahmen deren Geschäftsführer Markus Anders, Chefarzt Joachim Prasuhn, Verwaltungsleiter Dominik Pieper und Geschäftsführungsassistentin Lisa Mende an dem Arbeitsgespräch teil.

Seitens der Wickeder Christdemokraten saßen Bürgermeister Dr. Martin Michalzik, die stellvertretende Bürgermeisterin Gertrud Martin und Wimberns Ortsvorsteher Edmund Schmidt sowie Wickedes CDU-Chef Thomas Fabri mit am Tisch.

Zustande gekommen war das Treffen übrigens durch ein Gespräch der Klinik-Leitung mit dem NRW-Landtagsabgeordneten Heinrich Frieling (CDU) aus Ense-Sieveringen während des letzten Schnadeganges der Gemeinde Wickede (Ruhr).

ANDREAS DUNKER für „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“


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STICHWORT: Ruhrtalklinik – Einzigartige Rehabilitationseinrichtung für geistig und/oder körperlich behinderte Patienten

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Minister-Besuch in der Ruhrtalklinik (von links): Klinik-Geschäftsführer Markus Anders, die stellvertretende Bürgermeisterin Gertrud Martin (CDU), Klinik-Chefarzt Joachim Prasuhn, Wimberns Ortsvorsteher Edmund Schmidt (CDU), NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU), Wickedes CDU-Vorsitzender Thomas Fabri, NRW-Landtagsabgeordneter Heinrich Frieling (CDU), Wickedes Bürgermeister Dr. Martin Michalzik (CDU), Klinik-Geschäftsführungsassistentin Lisa Mende und Klinik-Verwaltungsleiter Dominik Pieper FOTO: ANDREAS DUNKER
Minister-Besuch in der Ruhrtalklinik (von links): Klinik-Geschäftsführer Markus Anders, die stellvertretende Bürgermeisterin Gertrud Martin (CDU), Klinik-Chefarzt Joachim Prasuhn, Wimberns Ortsvorsteher Edmund Schmidt (CDU), NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU), Wickedes CDU-Vorsitzender Thomas Fabri, NRW-Landtagsabgeordneter Heinrich Frieling (CDU), Wickedes Bürgermeister Dr. Martin Michalzik (CDU), Klinik-Geschäftsführungsassistentin Lisa Mende und Klinik-Verwaltungsleiter Dominik Pieper FOTO: ANDREAS DUNKER