1. August 2018
WICKEDE (RUHR). In weltweit fast jedem Toaster seien besonders plattierte Werkstoffe, so genannte Bimetalle, aus der Produktion von „Wickeder Westfalenstahl“ verarbeitet, hieß es kürzlich bei einem Besuch des Unternehmens durch Landrätin Eva Irrgang (CDU). Das Fazit der regionalen Kommunalpolitikerin nach einer Werksführung: „Es ist bemerkenswert, dass die Produkte von ,Westfalenstahl‘ in vielen alltäglichen Anwendungen ihren Einsatz finden.“
Besonders beeindruckt zeigte sich die Soester Landrätin von der Kombination aus Tradition und Innovation des Industriebetriebes, der seit mehr als 100 Jahren in Wickede an der Ruhr ansässig ist.
2016: Verkauf der Kaltband-Sparte an die Hagener
Waelzholz-Gruppe
Nach dem Verkauf der Kaltband-Sparte an die Hagener Waelzholz-Gruppe zum 1. Februar 2016 ist die Belegschaft des Betriebes von „Wickeder Westfalenstahl“ bekanntlich vor Ort allerdings etwa auf die Hälfte der vorherigen Größe geschrumpft. Nur noch rund 150 Mitarbeiter zählt das Traditionsunternehmen demnach in der Ruhrgemeinde. Dabei war „Wickeder Westfalenstahl“ um das Jahr 2000 mit damals knapp 500 Beschäftigten zeitweise der größte Arbeitgeber in der Industriegemeinde.
Arbeitsplatzverlagerung der Kaltband-Sparte nach Hagen
Durch den Verkauf der Kaltband-Sparte an die Waelzholz-Gruppe gibt es allerdings immer weniger Arbeitsplätze in diesem Sektor in Wickede. Insidern zufolge beschäftigt das Hagener Unternehmen inzwischen nur noch rund 120 Mitarbeiter in der Ruhrgemeinde und verlagert die hiesige Produktionsstätte und die dazugehörige Verwaltung immer weiter nach Hagen. – Offizielle Zahlen für den Standort Wickede gibt die Waelzholz-Gruppe leider aktuell nicht bekannt.
Gewinnung von Fachkräften immer schwieriger
Im Gespräch mit Geschäftsführer Andreas Braun, Personalchef Andreas Knapp und Verkaufsleiterin Carina Franken als Vertretern von „Wickeder Westfalenstahl“ erfuhren Landrätin Eva Irrgang und Wirtschaftsförderer Volker Ruff vom Kreis Soest sowie Bürgermeister Dr. Martin Michalzik und Wirtschaftsförderin Ruth Hornkamp von der Gemeinde Wickede (Ruhr) allerdings auch, dass die Gewinnung von Fachkräften immer schwieriger werde.
„Wickeder Group“ beschäftigt mehr als 1.100 Mitarbeiter auf drei Kontinenten
Weltweit beschäftigt die „Wickeder Group“, deren Hauptsitz bei „Wickeder Westfalenstahl“ angesiedelt ist, derzeit mehr als 1.100 Mitarbeiter. Mit Produktionsstätten und Tochterunternehmen in ganz Deutschland, den Vereinigten Staaten von Amerika und China ist die Unternehmensgruppe auf drei Kontinenten präsent. Durch An- und Verkäufe von unterschiedlichen Werken machte das Firmen-Konglomerat in den letzten Jahren immer wieder Schlagzeilen.
Bürgermeister: Ein
„Erfolgsmotor“ für die Industriegemeinde Wickede (Ruhr)
Für Wickedes Bürgermeister Dr. Martin Michalzik sind
„Wickeder Westfalenstahl“ und die „Wickeder Group“ aber weiterhin ein
„Erfolgsmotor“ für die Industriegemeinde Wickede (Ruhr).
„Die aktuelle
Weiterentwicklung zur internationalen Unternehmensgruppe, die Strategie und die
Innovationen, die uns die Geschäftsleitung vorgestellt haben, versprechen auch
für die Zukunft gute Aussichten für Wickede. Das betrifft Beschäftigung, Wertschöpfung
und Steuerkraft“, bilanzierte der Bürgermeister.
Um leer stehenden Produktionshallen an der Ruhr durch den schrittweisen Umzug der von der Waelzholz-Gruppe übernommenen Kaltband-Sparte nach Hagen mache er sich keine Sorgen, so Michalzik gegenüber „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“. Denn die Hallen würden sicherlich von „Wickeder Westfalenstahl“ sowie dem benachbarten Kranken- und Pflegebetten-Hersteller „Wissner-Bosserhoff“ weiterhin genutzt.
Die kommunalen Vertreter aus Politik und Verwaltung versprachen denn auch eine eine weiterhin gute Zusammenarbeit und Unterstützung heimischer Industrieunternehmen wie „Wickeder Westfalenstahl“.
Seit 1913 ein Halbzeug-Lieferant für zahlreiche Branchen
Die plattierten Werkstoffe der 1913 gegründeten Firma „Wickeder Westfalenstahl“ fänden neben Toastern übrigens auch Anwendung in zahlreichen anderen Produkten der Elektro-, Automobil-, Medizin- und Konsumgüterindustrie sowie in der Energie- und Architekturbranche, hieß es.
ANDREAS DUNKER für „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“