54-jähriger Angeklagter muss sich vor dem Arnsberger Amtsgericht verantworten

12. September 2018

UPDATE: 19. September 2018 – WICKEDE (RUHR) / ARNSBERG. An den Großeinsatz der Polizei im kleinen Dorf Echthausen am 6. April 2018 werden sich die Bewohner des Ortes sicherlich noch lange Zeit erinnern. Schließlich suchte die Kreispolizeibehörde Soest nicht nur mit zahlreichen eigenen Kräften sondern auch mit Hilfe eines Hubschraubers, Teilen einer Hundertschaft und einem Sondereinsatzkommando (SEK) über mehrere Tage nach einem flüchtigen Straftäter, der scheinbar seit Jahren unauffällig in dem Wickeder Ortsteil lebt – aber gegenüber Behörden offenbar in der Vergangenheit immer wieder aggressiv und kriminell in Erscheinung trat. – Ausgelöst worden waren Fahndung und Festnahme übrigens auf Grund der Bedrohung eines Beamten während (!) einer Berufungsverhandlung am 5. April 2018 vor dem Landgericht in Arnsberg (wir berichteten). Und wegen dieses Deliktes muss sich der 54-jährige Mann aus Echthausen nun vor dem Arnsberger Amtsgericht verantworten.

Die Hauptverhandlung in der Strafsache gegen den Echthausener soll am Donnerstag, 6. Dezember 2018, um 9 Uhr in Saal A 106 vor dem Amtsgericht in Arnsberg stattfinden. Das Verfahren wird unter Vorsitz des Einzelrichters Thorsten Kruse geführt.

Dabei werden sicherlich besondere Sicherungsmaßnahmen erfolgen, nachdem der Angeklagte während der Berufungsverhandlung am 5. April 2018 vor dem Landgericht in Arnsberg ein mitgeführtes Keramik-Messer zog und damit unter anderem einen Wachtmeister bedrohte. Zudem ist der 54-Jährige einschlägig vorbestraft.

Die erneute Anklage der Staatsanwaltschaft Arnsberg gegen den Mann laute denn auch „einen Menschen mit der Begehung eines gegen ihn gerichteten Verbrechens bedroht zu haben“, wie Charlotte Merz als Pressesprecherin und Direktorin des Amtsgerichts Arnsberg am heutigen Mittwoch (12. September 2018) im Gespräch mit „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“ mitteilte.

Die Verteidigung in dem Fall würde der Werler Rechtsanwalt und Fachanwalt für Strafrecht Burkhard Michel übernehmen, so Merz.

Welche finanziellen Folgen hat der Großeinsatz der Polizei in Echthausen?

Bezüglich der möglichen finanziellen Folgen des Großeinsatzes der Polizei im kleinen Dorf Echthausen für den damals gesuchten Straftäter, berichtete Wolfgang Lückenkemper auf Anfrage von „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“ am heutigen Mittwoch (12. September 2018): „Polizeieinsätze werden grundsätzlich nicht in Rechnung gestellt. Zu unseren Aufgaben gehört die Gefahrenabwehr. Dazu setzt die Polizei die Mittel ein, die sie in der entsprechenden Situation für notwendig erachtet.“

Und weiter erklärte der Polizei-Sprecher: „Die Kosten eines solchen Einsatzes sind nur schwer bis gar nicht zu benennen. Die Polizei-Kräfte sind im Dienst und gehen je nach Einsatzlage ihren Aufgaben nach. Mal ist es ein Verkehrsunfall, mal ist es eine solche Bedrohungslage. Egal worum es sich handelt, es wird aus dem haushaltsrechtlichen Titel der nordrhein-westfälischen Polizei bezahlt.“

Dorfbewohner fühlen sich von dem 54-jährigen Mann in ihrer Mitte nicht bedroht

Während der Angeklagte nach seiner Festnahme vorübergehend in einer geschlossenen psychiatrischen Einrichtung untergebracht worden war, soll er sich – nach Angaben von Nachbarn – inzwischen wieder auf freiem Fuß befinden und in seinem Haus in Echthausen wohnen.

Bedroht fühle man sich von dem Mitbürger nicht, hieß es aus dem Dorf.

Bislang richteten sich die Aggressionen und Bedrohungen des 54-Jährigen allerdings wohl auch nur gegen Beamte und andere Behörden-Mitarbeiter.

ANDREAS DUNKER für „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“


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9. April 2018: Alle wichtigen Hintergründe zum Großeinsatz der Polizei im kleinen Dorf Echthausen

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Das Amtsgericht in Arnsberg ARCHIVFOTO: ANDREAS DUNKER
Das Amtsgericht in Arnsberg ARCHIVFOTO: ANDREAS DUNKER