30.03.2021
WICKEDE (RUHR). Die "Wimber Heide", sprich: die Feldflur an der Bundesstraße 63 gegenüber dem Heilig-Geist-Kloster, soll auch in Zukunft als landwirtschaftliche Nutzfläche und Naherholungsgebiet für die Bevölkerung erhalten bleiben. – Dies ist das Fazit einer Online-Video-Konferenz der CDU Wickede (Ruhr) mit interessierten Wimberner Bürgern am gestrigen Montagabend (29. März 2021). Daran nahmen auch Bürgermeister Dr. Martin Michalzik, Ortsvorsteher Edmund Schmidt und Thomas Fabri als Chef der Christdemokraten teil. Keiner der rund 40 Teilnehmer des digitalen Bürger-Forums sprach sich für die Umwidmung der vorhandenen Agrarkulturlandschaft in eine Gewerbefläche aus.
"Der Gemeinderat
wird dies berücksichtigen, muss aber natürlich auch die Belange der
gesamten Gemeinde im Zuge der weiteren Entwicklung mit im Blick haben",
erklärte Bürgermeister Dr. Martin Michalzik dazu rückblickend am
heutigen Dienstag (30. März 2021) im Gespräch mit unserem lokalen
Nachrichten-Portal "wickede.ruhr HEIMAT ONLINE". Der Verwaltungschef
betonte zudem, dass die Gemeinde innerhalb ihres kleinen Territoriums
bereits schon große Industrieansiedlungen habe. Und auch aus Umweltschutzgründen
sei es nicht sinnvoll, immer noch mehr Land zu versiegeln. Zumal die
Bauern auch Boden benötigten, um Lebensmittel regional zu produzieren,
so der Wickeder Bürgermeister. Deshalb besitze der Freiraumschutz in der
politischen Betrachtung der Gemeindeentwicklung ein großes Gewicht.
Dörflichen
Charakter des Ortes erhalten
Auch CDU-Chef Thomas Fabri schloss sich in seiner persönlichen Meinung der Argumentation der Wimberner an, die sich für den Erhalt des dörflichen Charakters ihres Ortes ausgesprochen und gegen eine große Gewerbeansiedlung ausgesprochen hatten.
Dabei hatten die Gesprächsteilnehmer auf das höhere Verkehrsaufkommen ebenso
hingewiesen wie die Alten- und Pflegeeinrichtung der Steyler
Missionsschwestern im gegenüberliegenden Heilig-Geist-Kloster.
Dessen Hausoberin Maria Elisabeth Hemkemeier zeigte sich allerdings auch anderen Plänen der Gemeinde gegenüber offen. Denn die Ordensfrauen wollten der wirtschaftlichen Weiterentwicklung der Gemeinde auf keinen Fall im Wege stehen.
Arnsberger Bezirksregierung hatte Diskussion angeregt
Die Diskussion war aufgekommen, nachdem die Bezirksregierung Arnsberg die Kommune aufgefordert hatte, sich Gedanken über die Ausweisung eines möglichen Gewerbegebietes in dem Bereich in Wimbern zu machen. Denn: "Wir sollen zeitnah ein Votum abgeben, da im Juni der Regionalrat mit den örtlichen Entscheidungen in eine Beratung gehen wird, die dann wieder der NRW-Landesregierung zugespielt wird", berichtete Michalzik.
Interkommunales Gewerbegebiet zusammen mit den Nachbarstädten Arnsberg und Menden
Neben dem rechnerischen Bedarf von 17 Hektar zusätzlicher Gewerbefläche als Reservefläche für die Ruhrgemeinde habe die Bezirksregierung dabei auch die Erschließung der "Wimber Heide" über ein größeres Gebiet von 41 Hektar als interkommunales Gewerbegebiet zusammen mit den Nachbarstädten Arnsberg und Menden ins Spiel gebracht. Erschließungskosten und Gewerbesteuereinnahmen müssten die drei Kommunen sich dann teilen.
Bürger der Industriegemeinde wollen
Wohngebiete im Grünen erhalten
Doch in Wickede (Ruhr) beziehungsweise
insbesondere im Dorf Wimbern gibt es kein Interesse an einem solchen
Projekt. Vielmehr wollen die Bürger der Industriegemeinde offenbar ihre
Wohngebiete im Grünen erhalten.
Angesprochen wurde zudem, ob die Ausweisung einer großen Gewerbefläche auf der "Wimber Heide" die Trassenführung der "A46/B7n" auf Gemeindegebiet negativ begünstigen könne, da dadurch das Verkehrsaufkommen in Wickede und Wimbern mit Sicherheit steige.
Argumente und Meinungen der Wimberner sollen in politische Diskussion mit einfließen
CDU-Fraktionssprecher Fabri erläuterte als weiteres Vorgehen, nun alle Argumente und Meinungen in die weiteren Beratungen und Entscheidungen des politischen Rates der Gemeinde Wickede (Ruhr) für die Sitzungsperiode Ende April mitzunehmen.
Ohne Fraktions-, Ausschuss- und
Ratssitzungen vorgreifen zu wollen, äußerte sich der Chef der
Christdemokraten im Gespräch mit unserem lokalen Nachrichten-Portal
"wickede.ruhr HEIMAT ONLINE" am heutigen Dienstag (30. März 2021) persönlich aber eher skeptisch bezüglich
der Ausweisung eines neuen Gewerbegebietes gegenüber dem Kloster der
Steyler Missionsschwestern.
ANDREAS DUNKER für "wickede.ruhr HEIMAT ONLINE"
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