Achtjähriger erneut des Nachts mit Auto der Mutter auf Autobahn unterwegs

23. August 2019

KREIS SOEST / DORTMUND / SCHWERTE. Und er hat es schon wieder getan: Erneut hat ein achtjähriger Grundschüler aus Soest den Fahrzeugschlüssel seiner Mutter entwendet und ist mit deren „VW Golf Automatik“ mitten in der Nacht über heimische Autobahnen gerast. Dieses Mal ging es allerdings nicht so glimpflich aus wie vor zwei Tagen – am 21. August 2019. Dieses Mal endete die illegale Fahrt an der Raststätte Lichtendorf auf der A1 bei Schwerte mit einem Unfall. Verletzt wurde dabei zum Glück niemand. Es entstand allerdings erheblicher Sachschaden. – Offenbar haben weder der autoverrückte Steppke noch seine Erziehungsberechtigten aus dem ersten Fall (wir berichteten) etwas gelernt.

Die Pressestelle des Polizei-Präsidiums in Dortmund berichtete am heutigen Freitag (23. August 2019): Der 8-jährige Junge aus Soest habe sich scheinbar gegen Mitternacht erneut ungefragt die Autoschlüssel zum VW Golf seiner Mutter genommen und den Motor des Kraftfahrzeuges mit Automatikgetriebe gestartet. Anschließend sei er mit dem Pkw – wie erst vor zwei Tagen – erneut auf die Autobahn 44 in Richtung Dortmund gefahren.

Rote Ampeln und die Straßenverkehrsordnung im Allgemeinen nicht beachtet

Bereits gegen 0.30 Uhr habe ein anderer Verkehrsteilnehmer der Polizei ein schnell fahrendes Auto in der Dortmunder Innenstadt gemeldet. Rote Ampeln und die Straßenverkehrsordnung im Allgemeinen schienen den offensichtlich minderjährigen Fahrer dabei nicht zu interessieren, hieß es.

Während die Polizei im Innenstadtbereich von Dortmund mit Streifenwagen nach dem VW Golf fahndeten, gelang es dem Achtjährigen eine weitere Autobahnauffahrt zu finden. Denn auf der A1 fuhr er anschließend in Richtung Köln.

Achtjähriger raste mit 180 Stundenkilometern über die Autobahn

Eigenen Angaben zufolge war der Grundschüler dabei zwischenzeitlich mit 180 Stundenkilometern auf der Strecke unterwegs. Als er dann in Höhe der Raststätte Lichtendorf bei Schwerte die Autobahn verließ, prallte er mit dem Pkw seiner Mutter gegen den Anhänger eines parkenden Lkw.

VW Golf bei Kollision mit geparktem Lkw-Anhänger stark beschädigt

Der VW Golf der Familie wurde dabei stark beschädigt. Der achtjährige Fahrer hinter dem Lenkrad blieb glücklicherweise unverletzt und es kamen auch keine weiteren Personen zu Schaden.

Familie ignorierte die Gefährderansprache der Polizei offenbar

Bereits nach der ersten nächtlichen Alleinfahrt des Achtjährigen mit dem Auto seiner Mutter, hatte die Familie ein Beratungsgespräch durch Beamte des Verkehrskommissariats der Kreispolizeibehörde Soest bekommen. Offenbar machte diese polizeiliche Gefährderansprache weder den gewünschten Eindruck auf den strafunmündigen Grundschüler noch auf seine Mutter, die scheinbar nicht der gesetzlich vorgeschriebenen Sorgfaltspflicht als Besitzerin des Tatfahrzeuges nachkommt.

Grundschüler erhält nun psychologische Betreuung

Deshalb befände sich der Junge mittlerweile auch in psychologischer Betreuung, erklärte Oberkommissar Sven Schönberg von der Pressestelle des Polizeipräsidium Dortmund gegenüber unserem lokalen Nachrichten-Portal „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“.

Ihm und seinen Kollegen ist aus der Vergangenheit übrigens kein vergleichbarer Fall mit einem Grundschüler bekannt. Der Fall sei zwar kurios, trotzdem handele es sich bei der Alleinfahrt des Achtjährigen „nicht um ein lustiges Abenteuer“, so Schönberg. Vielmehr sei die Aktion „mordsgefährlich“ und der Kleine müsse einige „Schutzengel“ bei seiner gefährlichen Nachtfahrt über die Autobahnen rund um Soest gehabt haben. Das offenbar frühe motorsportliche Talent des Knaben reiche als Erklärung alleine nicht aus, dass auf der langen Strecke nicht noch mehr passiert sei.

ANDREAS DUNKER für „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“

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ARCHIVFOTO: ANDREAS DUNKER
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