29. September 2019
WICKEDE (RUHR). Beim jährlichen „Schnadegang“ der Gemeinde Wickede (Ruhr) schritten am gestrigen Samstag (28. September 2019) mehr als 100 Wanderer die Gemarkung zur Nachbarstadt Werl ab.
Vom Hühner-Hof Luig auf dem Vollenberg in Wiehagen, wo die
Bauernfamilie den Teilnehmern des Ganges am Morgen gekochte Eier mit Remulade
auf Pumpernickel und Eierlikör zur Stärkung spendierte, führte der Weg über die
Haar bis nach Gut Schafhausen in Schlückingen. Dort erklärte Bürgermeister Dr.
Martin Michalzik (CDU) einiges zu den laufenden Sanierungsmaßnahmen an dem
lokalhistorisch bedeutsamen Baudenkmal (wir berichten noch).
Von Gut Schafhausen zum Schnadestein an der nördlichen Gemeindegrenze
Durch die Feldflur führte der Weg der kommunalen Wanderung
dann weiter zum nördlichsten Schnadestein der Gemeinde Wickede (Ruhr), der im
Jahre 1972 direkt an der Autobahn 44 zwischen Schlückingen und Büderich
aufgestellt worden war.
Dort stieß auch der Werler Bürgermeister Michael Grossmann zu der Wickeder Wandergruppe und brachte als Gastgeschenk einen bekannten Kräuterlikör aus der Hellwegstadt mit. Grossmann beteuerte, dass die Stadt Werl die Grenze zur Gemeinde Wickede (Ruhr) respektiere und nicht verändern wolle.
Allerdings bemängelte der Rathaus-Chef der Nachbarstadt auch schmunzelnd, dass etliche Wickeder Wanderer sich bei der Rast gerade auf Werler Gebiet erleichtert und auf der anderen Seite der Grenze in die Büsche gepinkelt hätten.
„Britzemeister“ Knut
Hornkamp ließ fünf „Deliquenten“ auf den nassen Grenzstein setzen
Nach einem kleinen Imbiss übernahm dann der Wickeder „Britzemeister“ Knut Hornkamp die Regie bei der traditionellen Prozedur des „Poahläsens“. Dabei wurden der örtliche „Bauernpräsident“ und Reiterhof-Besitzer Theo Arndt (64) aus Wiehagen, der Senioren-Forums-Vorsitzende und ehemalige Chemie-Manager Dr. Hubertus Geisler (67) aus Schlückingen, der Schiedsmann und EDV-Experte Hubert Irrgang (71) aus Wiehagen, der Allgemeinmediziner und „Ingwer-Doktor“ Thorben Hansen (36) aus Ense-Lüttringen sowie der „hundertprozentige“ Beamte und Allgemeine Vertreter des Bürgermeisters Markus Kleindopp (60) aus Wickede von den Bauhof-Mitarbeitern Meinolf Wittmers und Siegfried („Siggi“) Gebhardt auf den nassen Schnadestein gesetzt. Währenddessen sorgte Frank Sattler im Hintergrund mit einer Flasche „Klarem“ dafür, dass der Stein auch bei jedem Absetzen eines „Deliquenten“ eine richtige Lache aufwies. Besondere Mühe gab er sich bei seinem Fachbereichsleiter Markus Kleindopp aus dem Rathaus. Und für den Wickeder Hausarzt Thorben Hansen gab es noch eine zusätzliche Runde mit „Ingwer-Tee“.
Abschluss auf dem Hof Prenger-Millies in Schlückingen
Nachdem die „Gepoahlästen“ ihren „Britze-Braif“ erhalten hatten, dass sie die „westfälische Einbürgerung“ mit ihrem Hintern auf dem nassen Grenzstein ohne zu quengeln ertragen hatten, ging es dann abschließend durch die Hellweg-Börde zum Hof Prenger-Millies neben der St.-Josef-Kapelle in Schlückingen. Dort erwartete die Wanderer, die Wind und Regen getrotzt hatten, eine heiße und leckere Erbsensuppe aus der Küche von Hackethal und kühle Getränke von Keggenhoff. Zudem sorgte der Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr der Gemeinde Wickede (Ruhr) für volkstümliche Hintergrundmusik.
ANDREAS DUNKER für „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“