Mit gestohlenem Leichenwagen verunglückt: Totalschaden bei Totentransporter

16. Oktober 2019

DORTMUND / KREIS SOEST. Nur für einen kurzen Augenblick hatte ein Bestatter am heutigen Dienstagmorgen (15. Oktober 2019) seinen Leichenwagen, einen schwarzen Ford Mondeo, ungesichert mit steckendem Fahrzeugschlüssel auf dem eigenen Firmengelände in Warstein abgestellt und war ins Gebäude gegangen. Währenddessen nutzte ein psychisch kranker Patient der örtlichen LWL-Kliniken offenbar die Gelegenheit, um den unbeaufsichtigten und leeren Totentransporter zu stehlen und damit fortzufahren.

Während der anschließenden illegalen Spritztour mit dem Auto nach Dortmund verursachte der mutmaßliche Täter scheinbar mehrere Alleinunfälle. – „Aufgrund der umfänglichen Unfallspuren am Wagen kann ein Totalschaden nicht ausgeschlossen werden“, erklärte Kriminalhauptkommissar Holger Rehbock als Sprecher der Kreispolizeibehörde Soest.

Ein Zeuge hatte der Polizei zwischenzeitlich gemeldet, dass er einen Leichenwagen auf der Autobahn 44 in Fahrtrichtung Dortmund beobachtet habe, der eine Leitplanke touchiert habe und einfach weitergefahren sei. Im Bereich Ense-Bremen verlor dieser Zeuge das Unfallfahrzeug dann allerdings aus den Augen.

Weiterer Unfall mit gestohlenem Leichenwagen auf der Bundesstraße 1 in Dortmund

Ein weiterer Zeuge meldete der Polizei in Dortmund um kurz nach 11 Uhr einen Alleinunfall mit dem gestohlenen Leichenwagen auf der Bundesstraße 1 in Dortmund-Applerbeck.

Polizei nimmt Fahrer fest und liefert ihn wieder in psychiatrische Einrichtung ein

Die Dortmunder Polizei habe den unfallflüchtigen Autodieb daraufhin noch am Unfallort aufgegriffen und in Gewahrsam genommen, sagte Pressesprecherin Nina Kupferschmidt vom Polizeipräsidium Dortmund im Gespräch mit unserer Redaktion. „Der Mann wurde anschließend in eine psychiatrische Einrichtung gebracht“, ergänzte Rehbock.

39-jähriger Patient der LWL-Klinik für psychisch Kranke in Warstein

Bei dem festgenommenen Beschuldigten handele es sich um einen 39-jährigen Mann, der seit zirka zwei Wochen auf Grund seiner psychischen Erkrankung in der LWL-Klinik Warstein untergebracht gewesen sei, erklärte Thorsten Fechtner von der Pressestelle des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL). Die Behandlung des Patienten sei aus ärztlicher Sicht so weit fortgeschritten gewesen, dass er zu einem genehmigten unbegleiteten Einzelausgang in die Stadt unterwegs gewesen sei. Denn bei vorherigen Ausgängen habe es keine Auffälligkeiten bei dem Patienten gegeben.

ANDREAS DUNKER

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ARCHIVFOTO: ANDREAS DUNKER
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