Sachschaden von zigtausend Euro – Ursache für Störfall am Stauwehr vermutlich geklärt

10. Dezember 2019

FRÖNDENBERG / MENDEN / WICKEDE (RUHR). Ein ungewollter Anstieg des Flusspegels der Ruhr in Fröndenberg von zirka zwei Metern binnen nur rund zehn Minuten hat am vergangenen Dienstag (26. November 2019) für Aufregung gesorgt (wir berichteten). – Grund für das enorme Hochwasser binnen weniger Minuten war eine versehentlich geöffnete Sperrtafel eines Stauwehres der Stadtwerke Fröndenberg GmbH in Westick. – Zum Glück wurde dabei kein Mensch verletzt oder getötet. Der Sachschaden durch die Flutwelle ist jedoch erheblich.

Stadtwerke-Geschäftsführer Bernd Heitmann schätzt die Kosten für die Wiedergutmachung des Schadens auf weit mehr als 10.000 Euro und hofft, dass die Summe im fünfstelligen Bereich bleibt. Genaueres müssten Gutachten ergeben, betonte Heitmann am heutigen Mittwoch (10. November 2019) auf Nachfrage unseres lokalen Nachrichten-Portals „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“. Geschädigt worden seien von der Flutwelle vor allem ein Fischteich und ein Damm zur Ruhr.

Ursache für Störfall vermutlich geklärt

Inzwischen haben die Stadtwerke Fröndenberg übrigens auch die vermutliche Ursache für das Malheur ermittelt: Die Betreiber gehen davon aus, dass hinter der unbeabsichtigten Teil-Öffnung der Stauwehranlage in der Ruhr ein Programmierfehler in einer neuen Software steckt.

Stauwehr in Westick ungewollt geöffnet

„Nach ersten Erkenntnissen ist es im Zuge des Aufspielens einer neuen Softwareversion zu der Fehlfunktion gekommen, wodurch ein Teil des Wehres in Westick geöffnet wurde. Die Folge: Innerhalb von zehn Minuten war der Pegel der Ruhr um teilweise bis zu zwei Meter angestiegen und auf Höhe des Himmelmannparks über die Ufer getreten“, heißt es wörtlich in einer Mitteilung der Fröndenberger Stadtwerke vom heutigen Mittwoch.

Ernstzunehmender Vorfall, der sich nicht wiederholen darf

„Es ist ein ernstzunehmender Vorfall, der sich nicht wiederholen darf. Ich bin allerdings froh, dass niemand verletzt wurde“, betonte Stadtwerke-Geschäftsführer Bernd Heitmann.

Eine Auswertung der Pegelmessungen habe ergeben, dass der Wasserstand pro Minute um etwa 20 Zentimeter angestiegen sei.

Stadtwerke Fröndenberg sind weiterhin mit der Aufarbeitung des Problems beschäftigt

Das kommunale Versorgungsunternehmen der Stadt Fröndenberg, welches für den Betrieb des sogenannten „Möller-Kraftwerks“ in Menden-Schwitten mit dem dazugehörigen Wasserstauwehr in Fröndenberg-Westick verantwortlich zeichnet, arbeite aktuell in der „Leitwarte Fröndenberg/Menden“ zusammen mit einem Dienstleister an einer Automatisierung des bislang manuell zu bedienenden Wehres. Dabei sei der unerwartete Fehler mit dem plötzlichen Wasseranstieg in der Ruhr wohl aufgetreten.

Die Stadtwerke Fröndenberg seien weiterhin mit der Aufarbeitung des Störfalls beschäftigt, heißt es weiter.

Auswirkungen der Flutwelle bis nach Schwerte-Villigst spürbar

Auch am Ruhrwasser-Pegel des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV) in Villigst waren die Ausläufer der Flutwelle an dem Tag übrigens – zeitlich versetzt – noch deutlich zu erkennen.

Im weiteren Verlauf der Ruhr außerhalb von Fröndenberg habe es allerdings keine bekannten Schäden – beispielsweise durch Treibgut – mehr gegeben, erklärte Markus Rüdel als Sprecher des Ruhrverbandes auf Nachfrage von „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“.

ANDREAS DUNKER für „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“

GRAFIK: LANUV
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Ein zirka zwei Meter hoher ungewollter Anstieg des Flusspegels binnen nur zehn Minuten war die Folge einer Fehlsteuerung an diesem Stauwehr der Stadtwerke Fröndenberg FOTO: STADTWERKE FRÖNDENBERG
Ein zirka zwei Meter hoher ungewollter Anstieg des Flusspegels binnen nur zehn Minuten war die Folge einer Fehlsteuerung an diesem Stauwehr der Stadtwerke Fröndenberg FOTO: STADTWERKE FRÖNDENBERG