Bleibt er Synodalassessor im Kirchenkreis und Pfarrer in Wickede?

18. Januar 2020

WICKEDE (RUHR) / MESCHEDE. Große Enttäuschung bei Pfarrer Dr. Christian Klein: Mit einer solch herben Niederlage im eigenen Kirchenkreis hatte der 57-jährige Synodalassessor und stellvertretende Superintendent offenbar überhaupt nicht gerechnet. – Dies geht aus einer Mitteilung des Evangelischen Kirchenkreises Soest-Arnsberg zur Wahlsynode für das Superintendenten-Amt am heutigen Samstag (18. Januar 2020) in Meschede hervor.

Nachdem Klein bereits im ersten Wahlgang haushoch mit 36 zu 98 Stimmen gegenüber seinem Gegenkandidaten Pfarrer Dr. Manuel Schilling aus Minden unterlegen war, wollte sich der Theologe aus Wiehagen vor Ort im Ökumenischen Kirchenzentrum in Meschede zu möglichen Gründen nicht äußern. „Direkt nach der Wahl möchte ich das nicht“, beantwortete er die entsprechende Frage aus Kirchenkreisem. Und die tiefe Enttäuschung sei ihm dabei anzusehen gewesen, hieß es seitens eines Beobachters vor Ort. Und: „Damit hatte ich so nicht gerechnet“, gab Dr. Christian Klein unumwunden zu.

„Dazu äußere ich mich zu gegebener Zeit – mit dem nötigen Abstand“

Unbeantwortet blieb auch die Frage nach seiner Zukunft, sprich: ob er weiter Assessor im Kirchenkreis und auch Pfarrer in Wickede bleiben werde. „Dazu äußere ich mich zu gegebener Zeit – mit dem nötigen Abstand“, meinte der resigniert dreinschauende Diaspora-Pfarrer.

Von vielen erwartete Stichwahl war nicht mehr notwendig

Eine von vielen erwartete Stichwahl im Rahmen der heutigen Synode war übrigens nicht notwendig, da Schilling die absolute Mehrheit von 79 Stimmen der 156 Wahlberechtigten mühelos erreichte.

Klein wurde der ihm zugesprochenen Favoriten-Rolle durch den „Heimvorteil“ also überhaupt nicht gerecht.

Dies sei bereits beim sparsamen Applaus nach seiner nochmaligen Präsentation vor den Synodalen deutlich zu spüren gewesen, hieß es.

„Nicht allein vorweg – Gemeinsam gut unterwegs“

Wie bei seiner Vorstellung vor einer Woche in der Soester Johannes-Kirche war der Wickeder wieder in sein Trikot vom Silvesterlauf mit der Aufschrift: „Nicht allein vorweg – Gemeinsam gut unterwegs“ geschlüpft. – Nur sportlich und gut gekleidet zu sein, genügt allerdings wohl nicht, um als Gewinner ins Ziel einzulaufen. Denn statt zu siegen, blieb Klein bei der Wahl weit abgeschlagen zurück.

„Ohne Zweifel eine schöne Botschaft, die nur allerdings nicht ankam“, so auch der lapidare Kommentar eines Anwesenden. „Denn wer nach den Vorstellungen und den sich anschließenden, kurzen Fragerunden genau hingehört hatte, konnte bereits erahnen, welchen Verlauf die Wahl nehmen könnte …“

Gemeinde dürfte gespannt auf Äußerungen von Pfarrer zu seinen Zukunftsplänen sein

Interessant dürfte sein, wie sich Dr. Christian Klein am morgigen Sonntag beim Gottesdienst in der Christus-Kirche sowie beim anschließenden Neujahrs-Empfang der evangelischen Kirchengemeinde Wickede (Ruhr) im Martin-Luther-Haus äußert. Den traditionellen Empfang hatte Klein eigens terminlich um eine Woche verschoben und auf den Tag nach der Superintendenten-Wahl gelegt, bei der er von vielen Wickedern als Favorit gesehen wurde.

ANDREAS DUNKER für „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“

ANZEIGE
ANZEIGE
Bei der Superintendenten-Wahl des Evangelischen Kirchenkreises Soest-Arnsberg gescheitert: Pfarrer Dr. Christian Klein von der Evangelischen Kirchengemeinde Wickede (Ruhr). – Im Nachgang war Klein seine große Enttäuschung über die geplatzten Karriere-Pläne deutlich anzusehen, sagen Beobachter vor Ort. FOTO: HANS-ALBERT LIMBROCK / KIRCHENKREIS
Bei der Superintendenten-Wahl des Evangelischen Kirchenkreises Soest-Arnsberg gescheitert: Pfarrer Dr. Christian Klein von der Evangelischen Kirchengemeinde Wickede (Ruhr). – Im Nachgang war Klein seine große Enttäuschung über die geplatzten Karriere-Pläne deutlich anzusehen, sagen Beobachter vor Ort. FOTO: HANS-ALBERT LIMBROCK / KIRCHENKREIS