Keine generelle Ausgangssperre / Ermittlungen der Kontaktpersonen laufen

8. Juni 2020

WIMBERN. Bei der mit dem Coronavirus infizierten Person in der Zentralen Unterbringungseinrichtung (ZUE) für Flüchtlinge in Wimbern (wir berichteten bereits) handelt es sich um eine Frau, die vor der Zuweisung in eine andere Einrichtung positiv auf auf SARS-CoV-2 getestet worden ist. Dies teilte Judith Wedderwille als stellvertretende Pressesprecherin des Kreises Soest am heutigen Montagnachmittag (8. Juni 2020) auf Nachfrage unseres lokalen Nachrichtenportals "wickede.ruhr HEIMAT ONLINE" als weiteres Detail mit. Das Kreisgesundheitsamt Soest sei erst am Vormittag des heutigen Tages von dem Fall informiert worden, betonte Wedderwille. – Im Dorf Wimbern hatten entsprechende Informationen über einen bestätigten Krankheitsfall dagegen angeblich bereits am Sonntagmittag kursiert.

Die asymptomatische Patientin ohne entsprechende COVID-19-Symptome befände sich in einem Quarantänebereich innerhalb der Einrichtung, erklärte Wedderwille. Einige Personen, die engen oder regelmäßigen Kontakt mit der Erkrankten gehabt hätten, seien bereits ermittelt und ebenfalls innerhalb der ZUE isoliert.

Hygienekontrolleure des Kreisgesundheitsamtes recherchierten nun weitere Kontaktpersonen. Ob sich deren Ermittlungen in der Massenunterkunft auf Grund von Sprachbarrieren schwieriger als normal gestalteten, könne sie aktuell nicht sagen.

Die Bezirksregierung habe im Rahmen ihrer Pandemie-Planungen aber für einen sogenannte Kohorten-Bildung gesorgt, sprich Gruppenbildungen für Gemeinschaftsveranstaltungen vorgenommen.

Ein Massen-Test mit Abstrichen bei allen Bewohnern der Einrichtung sei bislang nicht geplant, so Wedderwille.

Eine generelle Ausgangssperre für die aktuell 241 Bewohner der ZUE in Wimbern gäbe es nicht. Lediglich einen Aufnahme für Neuzugänge sowie Zuweisungen in andere Einrichtungen seien auf Grund der Coronavirus-Pandemie gestoppt. Lediglich die infizierte Frau und die bereits ermittelten Kontaktpersonen seien in einem Gebäudeteil besonders isoliert.

Auch die Frage, ob nur Bewohner oder auch Personal von den Quarantänemaßnahmen betroffen seien, konnte die Sprecherin des Kreises Soest bislang nicht beantworten. "Die Ermittlungen dauern derzeit noch an", hieß es lediglich.

Ein Mitarbeiter der Einrichtung hatte im Gespräch mit unserer Redaktion übrigens erst kürzlich bemängelt, dass dem Personal angeblich keine Schutzkleidung und Masken zur Verfügung gestellt würden und sich die Bewohner großteils nicht an die allgemeinen Infektionsschutzvorschriften hielten. Und diesbezüglich gäbe es auch keine Konsequenzen seitens der Leitung.

Auf eine Stellungnahme der Bezirksregierung Arnsberg zu dem Fall und zu den weiteren Maßnahmen wartet unsere Redaktion bislang leider vergeblich. Wir hatten bereits am heutigen Montagvormittag um 10.50 Uhr telefonisch darum gebeten.

ANDREAS DUNKER für "wickede.ruhr HEIMAT ONLINE"

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Die Zentrale Unterbringungseinrichtung (ZUE) für Flüchtlinge in Wimbern ARCHIVFOTO: ANDREAS DUNKER
Die Zentrale Unterbringungseinrichtung (ZUE) für Flüchtlinge in Wimbern ARCHIVFOTO: ANDREAS DUNKER