Zahl der Neu-Infektionen so hoch wie nie

25. Oktober 2020

WICKEDE. WICKEDE (RUHR) / KREIS SOEST. Nachdem die sogenannte Sieben-Tages-Inzidenz der Coronavirus-Pandemie im Kreis Soest an diesem Wochenende den angeblich kritischen Wert von 35 überstiegen hat, will die Kreisverwaltung per Allgemeinverfügung zum Wochenanfang stärkere Schutzmaßnahmen anordnen. Unter anderem bedeutet dies für die Menschen in der Region die Ausweitung der Tragepflicht für den Mund-Nasen-Schutz im öffentlichen Raum.

"Nach Bemessungsgrundlage des Landeszentrums für Gesundheit Nordrhein-Westfalen hat am Sonntag um 0 Uhr die kreisweite Sieben-Tages-Inzidenz den kritischen Wert von 35 überstiegen und liegt nun bei 37,8", teilte die Pressestelle der Soester Kreisverwaltung mit. Und weiter: "Der Krisenstab des Kreises Soest erlässt deshalb in enger Abstimmung mit den Städten und Gemeinden eine Allgemeinverfügung mit stärkeren Schutzmaßnahmen für das gesamte Kreisgebiet gemäß Paragraph 15a Coronaschutz-Verordnung. "

Veröffentlichung einer neuen Allgemeinverfügung am Montag

Die Allgemeinverfügung werde am morgigen Montag, 26. Oktober 2020, im Amtsblatt des Kreises Soest bekannt gegeben, teilte Mathias Keller vom Kreis Soest mit. Ziel sei es die Corona-Pandemie mit weiteren Maßnahmen im regionalen Raum und damit eine größere Gefährdung der Bevölkerung vor Ort einzudämmen. – Die Allgemeinverfügung sei in enger Abstimmung zwischen dem Krisenstab des Kreises, dem Kreisgesundheitsamt sowie den kommunalen Verwaltungen der sieben Städte und sieben Gemeinden im Kreis Soest entstanden, heißt es weiter.

Der Soester Kreisdirektor Dirk Lönnecke als Leiter des Krisenstabs des Kreises Soest sowie die 14 Bürgermeister der kreisangehörigen Städte und Gemeinden hätten sich hierfür bereits am gestrigen Samstag (24. Oktober 2020)  in einer telefonischen Konferenz entsprechend abgestimmt.

Im Anschluss hätten die Bürgermeister dem Kreis gemeldet, in welchen Außenbereichen ihrer Kommune das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes verpflichtend werden solle.

Einschränkungen für Veranstaltungen und mehr Bereiche mit Masken-Pflicht

Die Allgemeinverfügung werde im Wesentlichen folgende Einschränkungen umfassen: "Veranstaltungen und Versammlungen sowie Kongresse mit mehr als 1.000 Personen sind unzulässig. An Festen aus herausragendem Anlass außerhalb einer Wohnung dürfen höchstens 25 Personen teilnehmen. Die Maskenpflicht gilt auch am Sitz- oder Stehplatz bei Konzerten, Aufführungen, sonstigen Veranstaltungen und Versammlungen in geschlossenen Räumen sowie für Zuschauer bei Sportveranstaltungen." Zudem sollte die Masken-Pflicht auch in regelmäßig stark frequentierten Bereichen wie Fußgängerzonen gelten, in denen der Mindestabstand kaum einzuhalten sei.

"Wo genau das vor Ort ist, legt der Kreis in Abstimmung mit den Kommunen ausdrücklich fest", so Keller.

Kommt eine Sperrstunde für Gastronomiebetriebe?

In Abstimmung mit dem nordrhein-westfälischen Landeszentrum Gesundheit, dem NRW-Gesundheitsministerium in Düsseldorf und der Bezirksregierung in Arnsberg könnten zudem weitergehende Schutzmaßnahmen wie etwa eine Sperrstunde für gastronomische Einrichtungen angeordnet werden.

Kreisdirektor Lönnecke: "Die Zahl der Neu-Infektionen ist so hoch wie nie seit Beginn der Pandemie."

Der Soester Kreisdirektor Dirk Lönnecke als Leiter des Krisenstabs des Kreises Soest erklärte dazu: "Die Zahl der Neu-Infektionen ist so hoch wie nie seit Beginn der Pandemie. Wir appellieren deshalb erneut an die Vernunft unserer Bürger, sich an die Abstands- und Hygiene-Regeln zu halten und einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen. Derzeit stecken sich viele Menschen über Familie und Freunde an. Deshalb bitten wir darum, insbesondere auch im privaten Bereich achtsam zu sein und soziale Kontakte zu verringern, um sich und andere zu schützen."

Aktuell 160 von 301.785 Einwohnern im Kreis Soest mit dem Corona-Virus infiziert

Laut den offiziellen Angaben des Robert-Koch-Institus als Bundesbehörde und Forschungszentrum für Infektionskrankheiten in Berlin-Wedding und dem nordrhein-westfälischen Gesundheitsministerium gibt es aktuell (Stand: Sonntag, 25. Oktober 2020, 0 Uhr) im Kreis Soest mit seinen 301.785 Einwohnern genau 160 laborbestätigte SARS-CoV-2-Fälle. Dies seien im Vergleich zum Vortag 29 neu mit dem Corona-Virus infizierte und von den Gesundheitsbehörden registrierte Personen.

Die meisten Infizierten sind bereits wieder genesen

Seit dem 10. März habe es insgesamt 861 gemeldete Corona-Fälle im Kreis Soest gegeben. 690 dieser 861 Infizierten seien bereits wieder genesen. Und elf Menschen seien "im Zusammenhang mit Corona" verstorben, berichtet der Kreis Soest.

Ob die verstorbenen Patienten direkt an der COVID-19-Erkrankung verstorben sind, konnte der Kreis Soest nicht beantworten, da hierzu keine medizinischen Untersuchungen und Erkenntnisse vorlägen. – Fakt ist aber, dass die meisten Verstorbenen hochbetagt waren und erhebliche Vorerkrankungen hatten. Dies geht aus den Pressemitteilungen des Kreises Soest hervor, die unsere Redaktion dazu ausgewertet hat.

ANDREAS DUNKER für "wickede.ruhr HEIMAT ONLINE"

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Kreisdirektor Dirk Lönnecke ist Leiter des Krisenstabs des Kreises Soest. ARCHIVFOTO: ANDREAS DUNKER
Kreisdirektor Dirk Lönnecke ist Leiter des Krisenstabs des Kreises Soest. ARCHIVFOTO: ANDREAS DUNKER