Hackethal schließt Filiale

Der Grund für die Schließung der gut laufenden Verkaufsstelle sei gewesen, dass er sich in Verhandlungen mit der Familie Herberg als Eigentümer des Ladenlokals nicht über die Dauer des nächsten Mietvertrages habe einigen können, so Hackethal. Da durch die Corona-Krise die Entwicklungen in den Innenstädten nicht absehbar seien, habe er den Vertrag vorläufig nur für eine kurze Zeit verlängern wollen, der Vermieter habe hingegen auf eine längere Vertragsdauer beharrt. Deshalb seien die Verhandlungen schließlich gescheitert und sein Unternehmen habe den Standort in der Kreisstadt aufgegeben.

Erneutes Engagement in der Kreisstadt Soest nicht ausgeschlossen

Dabei könne er sich durchaus vorstellen, an anderer Stelle in Soest wieder eine Filiale zu eröffnen. Denn Umsatz und Gewinn in der Verkaufsstelle in der Kreisstadt seien okay gewesen, betonte der Lebensmittelhandwerker.

Wenn sich in Soest ein passendes Ladenlokal in guter Lage anbiete, könne er sich vorstellen dort auf Dauer wieder eine Verkaufsstelle einzurichten, versicherte der geschäftsführende Gesellschafter Bernd Hackethal. Aktuell gäbe es aber noch nichts Konkretes.

Das bisherige Catering-Angebot in Soest erhalte die Hackethal GmbH & Co. KG auch weiterhin in der Kreisstadt aufrecht. Die vier Fachverkäuferinnen aus Soest blieben ungekündigt und würden in den anderen Filialen eingesetzt.

Ein Hauptsitz und fünf Filialen im Kreis Soest und im Märkischen Kreis

Außer dem Produktionsstandort an der Oststraße in Wickede gäbe es im Kreis Soest aktuell die bekannten Filialen an der Hauptstraße in Wickede, am Kirchplatz in Ense-Bremen und in der sogenannten "Genusswerkstatt" an der Hammer Straße in Werl sowie zwei Filialen in der Nachbarstadt Menden im Märkischen Kreis, wo Hackethal in der Innenstadt am alten Rathausplatz an der Bahnhofstraße und am Glockenblumenweg auf der Platten Heide jeweils ein Geschäft betreibt.

Fachkräftemangel in der Fleischerei-Branche, die in der Corona-Krise profitiert hat

Da es in seiner Branche derzeit ohnehin einen enormen Fachkräftemangel gibt, sieht der Fleischer und Kaufmann die kurzfristige Entscheidung der Schließung in Soest gelassen.

Die Produktion an der Oststraße in Wickede sei auch ohne die Verkaufsstelle in der Kreisstadt gut ausgelastet, da das kleine und mittelständische Fleischer-Handwerk durch die Corona-Krise in diesem Jahr viele neue Kunden bekommen habe.

Der Umsatz beim Party-Service tendiere hingegen gleich null, erklärte der Wickeder Geschäftsmann, der im Jahre 2013 das Ladenlokal der insolventen Fleischerei Husemeyer in Soest übernommen hatte.

Handwerksbetrieb wurde 1898 durch Urgroßvater in Wickede gegründet

Das Wickeder Unternehmen Hackethal beschäftigt aktuell derzeit übrigens 65 Mitarbeiter, davon rund 50 in Vollzeit. Gegründet wurde es 1898 am Stammsitz in Wickede vom Urgroßvater von Bernd Hackethal, der seit 2000 geschäftsführender Gesellschafter ist und die Geschicke der Brasserie und Fleischerei sowie des Catering-Services leitet.

ANDREAS DUNKER für "wickede.ruhr HEIMAT ONLINE"