08.02.2021
ECHTHAUSEN. Einsturz von zwei Hallendächern bei einem großen Handwerksbetrieb in Echthausen: Ohne Vorwarnung sind am heutigen Montag (8. Februar 2021) gegen 12.30 Uhr zwei von fünf Hallendächern der Firma GIWE Fensterbau GmbH an der Ruhrstraße unter der massiven Schneelast zusammengebrochen. – Zum Glück sei dabei gerade kein Mensch in den als Fahrzeuggarage und Lager genutzten Räumlichkeiten gewesen und niemand verletzt worden, erklärte der geschäftsführende Gesellschafter Marcial Gilbert im Gespräch mit unserem lokalen Nachrichten-Portal "wickede.ruhr HEIMAT ONLINE". Der Sachschaden beliefe sich nach ersten Schätzungen aber auf bis zu einer Viertelmillion Euro.
Drei weitere Hallen in denen
produziert würde, seien bislang nicht betroffen. Am morgigen Dienstag
erwarte er einen Gutachter und einen Statiker, so Gilbert.
Durch den starken Niederschlag und Verwehungen hätten sich stellenweise offenbar zwischen 30 und 70 Zentimeter an Schnee im Dachbereich gesammelt. Diese Last sei für die Konstruktion aus den 1970er Jahren offenbar zu schwer gewesen und hätte diese zum Einsturz gebracht.
2017 in den Altbau eingezogen
Seine Firma sei 2017 in den Altbau eingezogen, so Gilbert. Nun bleibe wohl nur noch der Abriss der zerstörten Hallen. In dem betroffenen Bereich habe das Unternehmen unter anderem Profile und Glasscheiben gelagert und Transportfahrzeuge abgestellt. Zusammen betrüge die Fläche der zwei Hallen etwa 14 mal 45 Meter, also rund 630 Quadratmeter.
Familienbetrieb mit acht Mitarbeitern
Die
alteingesessene Firma GIWE-Fensterbau war früher an der
Max-Planck-Straße
im Industriegebiet Westerhaar und später dann im Gewerbegebiet Ostenfeld
in Wickede ansässig, bevor man 2018 offiziel den Geschäftssitz an die
Ruhrstraße nach Echthausen verlegte. Der moderne Familienbetrieb für
Kunststoff- und Metallbau beschäftigt insgesamt acht Mitarbeiter.
Firmeninhaber ist Marcial Gilbert.
Zum Hintergrund:
Die Stabilität der Tragwerkskonstruktion von Dächern würde je nach regional üblichem Schneefall sowie der Dachneigung eines Bauwerks berechnet, erklärte Architekt und Diplom-Ingenieur Paul Schüpstuhl aus Wimbern auf Anfrage von "wickede.ruhr HEIMAT ONLINE".
Sofern die Traglast drohe überschritten zu werden, müssten Dächer gegebenenfalls vom Eigentümer oder beauftragten Personen mit der Schaufel händisch freigeräumt werden, so Schüpstuhl. Insbesondere Schneeverwehungen und Anhäufungen an einzelnen Stellen auf Dächern seien problematisch, erklärte der Experte.
Dachdeckermeister Hans-Joachim Bente bestätigte dies. Mehrere örtliche Unternehmen mit großen Betriebshallen hätten am heutigen Montag bereits telefonisch beim Bedachungsbetrieb nachgefragt, welche Last ihre Dächer maximal aushielten. Im Zweifel müsste sicherheitshalber ein Statiker zurate gezogen werden, empfahl Bente.
Bei der eingestürzten Hallendachkonstruktion in Echthausen handele es sich übrigens nicht um ein klassisches Flach- oder Pultdach, sondern um ein sogenanntes Sheddach (Sägezahndach), so der Dachdeckermeister.
ANDREAS DUNKER für "wickede.ruhr HEIMAT ONLINE"
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