Ruhrtalklinik stellt auf Not-Betrieb um

5. Februar 2021

WICKEDE (RUHR) / KREIS SOEST. Neunzehn positive Corona-Virus-Befunde in der Ruhrtalklinik in Wimbern meldete Thomas Weinstock aus der Pressestelle der Kreisverwaltung am heutigen Freitagmittag (5. Februar 2021) auf Nachfrage unseres lokalen Nachrichten-Portals "wickede.ruhr HEIMAT ONLINE". Betroffen seien bislang 17 Patienten und zwei Mitarbeiter der Rehabilitations- und Kurklinik für Menschen mit geistiger und/oder körperlicher Behinderung, so der Sprecher des Kreises Soest. Dies hätten entsprechende PCR-Tests am gestrigen Donnerstag ergeben, die durch das Gesundheitsamt angeordnet und durch die Klinik sowie ein externes Labor durchgeführt worden seien.

Zudem habe das Kreis-Gesundheitsamt ein Hygiene-Konzept mit der Klinik-Leitung abgesprochen und einen Transfer-Stop für die zirka 75 Patienten verfügt, sprich: Es dürften keine Neuaufnahmen und keine Entlassungen erfolgen, bis die PCR-Test-Ergebnisse vorlägen.

Bereits 30 negativ getestete Patienten nach Haus entlassen

Dies war am heutigen Freitag allerdings schon der Fall, sodass die Ruhrtalklinik bereits 30 negativ getestete Patienten entließ und nach Hause schickte, wo sie sicherheitshalber noch eine Zeit in Quarantäne verbringen sollen. Weitere vorzeitige Patienten-Entlassungen sollten noch im Laufe des Wochenendes erfolgen. Denn nur im reduzierten Betrieb könne man das Infektionsgeschehen stoppen oder verlangsamen, erklärte Verwaltungsleiter Dominik Pieper im Gespräch mit unserem lokalen Nachrichten-Portal "wickede.ruhr HEIMAT ONLINE". Die Fürsorge um Patienten und Personal gebiete dies.

Rückführung in Wohngruppen problematisch

Problematisch sei lediglich eine Rückführung der nicht infizierten Patienten aus Wohngruppen, in denen eine temporäre Isolation schwierig sei. Deshalb würde die Ruhrtalklinik für diese Klientel einen Not-Betrieb mit entsprechendem Sicherheitskonzept und Therapieangebot aufrecht erhalten.

Aktuell wegen Pandemie ohnehin nur zirka 83 Prozent der Betten belegt

Aufgrund der Corona-Virus-Pandemie habe die Klinik aktuell ohnehin nur 75 der 90 Betten belegt, um Abstände zu wahren und bei Infektionen sofort Isolier-Räume bereitstellen zu können, teilten Geschäftsführer Markus Anders und Verwaltungsleiter Dominik Pieper gegenüber "wickede.ruhr HEIMAT ONLINE" mit.

Wie sich teilweise Einstellung des Betriebs finanziell auswirkt, bleibt abzuwarten

Wie sich die teilweise oder vielleicht sogar vorübergehend komplette Einstellung des Geschäftsbetriebes wegen des Corona-Virus-Ausbruchs finanziell auf die Klinik auswirke, könne er derzeit noch nicht abschätzen, so Pieper.

Generell gäbe es bereits seit März 2020 schon Ausgleichszahlungen durch das Gesundheitsministerium als Unterstützung für Kur- und Rehabilitationskliniken, die nur eingeschränkt arbeiten könnten.

Ob es eventuell durch das Infektionsschutzgesetz im Zuge des momentanen Corona-Virus-Ausbruchs noch weitere staatliche Unterstützungsmaßnahmen gäbe, müsse er in der kommenden Woche noch recherchieren, sagte Pieper.

ANDREAS DUNKER für "wickede.ruhr HEIMAT ONLINE"

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ARCHIVFOTO: ANDREAS DUNKER
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