Neue Kommunalpolitikerin übernimmt direkt Vorsitz

9. März 2021

WERL / WICKEDE (RUHR) / ENSE. Der "Interkommunale Kulturausschuss" (IKKA) der Stadt Werl und der Gemeinden Ense und Wickede (Ruhr) hat Sarah Wilk (36) aus Echthausen zur neuen Vorsitzenden gewählt. Die bislang vor Ort öffentlich noch nicht weiter in Erscheinung getretene Christdemokratin ist nun in dem Gremium in leitender Funktion kommunalpolitisch für die Musikschule und Volkshochschule der drei Kommunen zuständig. Hauptberuflich ist Wilk bei der Stadtverwaltung in Fröndenberg beschäftigt, befindet sich allerdings aktuell in Elternzeit. Ehrenamtlich in der CDU Wickede (Ruhr) engagiert sich die Echthausenerin seit der letzten Kommunalwahl.

Der "Interkommunale Kulturausschuss", der am gestrigen Dienstagabend (8. März 2021) erstmals nach den Kommunalwahlen am 13. September 2020 in neuer Besetzung in der Stadthalle in Werl tagte, stellt unter anderem die personellen und inhaltlichen Weichen für die beiden kulturellen Gemeinschaftseinrichtungen.

Angebote von Musik- und Volkshochschule haben große Bedeutung

"Die Angebote unserer Musikschule und der Volkshochschule haben für ganz viele Menschen eine große Bedeutung. Daher liegt mir diese Aufgabe sehr am Herzen und ich freue mich, an dieser Stelle dafür zu arbeiten", erklärte Sarah Wilk. – Seit vergangenem Herbst ist sie bereits Sachkundige Bürgerin im Ausschuss für Bildung, Kultur, Generationen, Soziales und Sport der Gemeinde Wickede (Ruhr).

Carsten Rohe zum stellvertretenden Ausschussvorsitzenden gewählt

Zum stellvertretenden IKKA-Vorsitzenden wurde Carsten Rohe gewählt. Er kommt ebenfalls aus Wickede (Ruhr) und gehört der CDU an. Der 24-jährige Fachlagerist ist zudem Mitglied des politischen Rates der Gemeinde Wickede (Ruhr) und in der Jungen Union (JU) aktiv.

Bürgermeister zeigt Kosten-Verteilung zwischen den drei Kommunen auf

"Mit rund 70.000 Euro steuert die Gemeinde Wickede (Ruhr) zehn Prozent zum Haushalt der Musikschule bei, ebenso viel wie Ense. Auf die Stadt Werl entfallen 22 Prozent, auf die Beiträge der Eltern rund 44 Prozent, der Rest kommt vom Land", erklärte Dr. Martin Michalzik (CDU), der dem Gremium bereits seit Jahren angehört – erst ehrenamtlich als Kommunalpolitiker und inzwischen hauptamtlich als Wickeder Bürgermeister.

Musikschulleiterin Adelheid Wagner-Usler bilanzierte in der Sitzung die Aktivitäten ihrer Einrichtung während der Corona-Krise (wir berichten noch).

Volkshochschule ohne hauptamtliche pädagogische Mitarbeiter

Für die Volkshochschule gab Kai Strumann als Abteilungsleiter für Bildung, Jugend, Sport und Kultur der Stadtverwaltung Werl einen Überblick über das vergangene Jahr, nachdem man den bisherigen VHS-Leiter und Diplom-Pädagogen Marco Schlicht aus Dortmund seitens der Wallfahrtsstadt geschasst hatte beziehungsweise dieser nach Streitigkeiten und abschließender gütlicher Einigung schließlich selbst gegangen war (wir berichten noch ausführlich).

Da die frühere Fachbereichsleiterin Maike Püschel ebenfalls ihren Dienst bei der Stadt Werl gekündigt hatte und nun bei einer Volkshochschule in einer Großstadt im Ruhrgebiet arbeitet, sind aktuell beide hauptamtliche pädagogische Stellen der Volkshochschule Werl, Wickede (Ruhr) und Ense vakant (wir berichteten).

Nur reduziertes Programm für Erwachsenenbildung geplant

Strumann erklärte, dass für die VHS aufgrund der Corona-Krise und der mangelnden Möglichkeiten von Präsenzveranstaltungen für das nächste Semester nur ein reduziertes Programm geplant sei, welches ausschließlich digital veröffentlicht werden solle.

Im Gespräch mit unserem lokalen Nachrichten-Portal "wickede.ruhr HEIMAT ONLINE" erklärte Bürgermeister Dr. Martin Michalzik (CDU), dass nach dem Ausscheiden von VHS-Leiter Marco Schlicht nunmehr der Weg für einen personellen Neuanfang offen sei. Er bedauerte die mangelnde Vernetzung des Dortmunder Diplom-Pädagogen hier vor Ort, zeigte sich allerdings auch wenig informiert über die Probleme, die scheinbar durch die schlechte Personalführung seitens der Verwaltungsleitung der Stadt Werl in der Erwachsenenbildungseinrichtung verursacht wurden (wir berichten noch).

Alterspräsident Friedhelm Wüllner eröffnete die Sitzung

Eröffnet worden war die Sitzung des Interkommunalen Kulturausschusses übrigens durch den Alterspräsidenten und Lehrer im Ruhestand Friedhelm Wüllner (CDU) aus Ense-Bremen. Er leitete auch die Wahl der Vorsitzenden und ihres Stellvertreters, die für diese Wahlperiode beide traditionell aus der Gemeinde Wickede (Ruhr) kommen.

Dem "Interkommunalen Kulturausschuss" (IKKA) gehören des Weiteren folgende Mitglieder an:

Klemens Becker (CDU), Ratsmitglied, Stadt Werl
Ursula Grossmann (CDU), Ratsmitglied, Stadt Werl
Friedhelm Wüllner (CDU), Sachkundiger Bürger, Gemeinde Ense

Thomas Grümme (SPD), Ratsmitglied, Stadt Werl
Marianne Neumann (SPD), Ratsmitglied, Gemeinde Ense

Dr. Stefani Konstanti (Grüne), Ratsmitglied, Gemeinde Ense
Konstanze Kubath (Grüne), Ratsmitglied, Stadt Werl

Marianne Neumann (SPD) aus Ense wunderte sich während der Sitzung übrigens darüber, dass das Gremium zuletzt im Oktober 2019 einberufen worden sei und getagt habe und ihr über die damaligen Ausschussbeschlüsse immer noch keine Niederschrift vorläge.

Bei der Werler Stadtverwaltung, die federführend für den Ausschuss der drei Nachbarkommunen sowie die Musik- und Volkshochschule zuständig ist, scheint also so einiges im Argen zu liegen. Denn nur mit der Corona-Virus-Pandemie lassen sich solche Pannen sicherlich alleine nicht erklären, insbesondere mit Blick auf die Personalie "Schlicht" und die öffentliche Diskreditierung des VHS-Leiters durch das Werler Rathaus.

ANDREAS DUNKER für "wickede.ruhr HEIMAT ONLINE"

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Die neue Vorsitzende des Interkommunalen Kulturausschusses der Stadt Werl sowie der Gemeinden Ense und Wickede (Ruhr): Sarah Wilk (36) aus Echthausen FOTO: PRIVAT
Die neue Vorsitzende des Interkommunalen Kulturausschusses der Stadt Werl sowie der Gemeinden Ense und Wickede (Ruhr): Sarah Wilk (36) aus Echthausen FOTO: PRIVAT