Land unter in Fröndenberg: Sachschäden in Millionen-Höhe

4. Juli 2021

FRÖNDENBERG / WICKEDE (RUHR). Eine Gewitterfront mit starken Niederschlägen hat am gestrigen Sonntag immense Schäden verursacht. Während der Gemeindebrandinspektor Sascha Seidel von der Freiwilligen Feuerwehr der Gemeinde Wickede (Ruhr) nur einige verrutschte Gullydeckel und wenige voll gelaufene Keller meldete, wirkte sich das Unwetter im Nachbarkreis Unna viel extremer aus. Dort kam es zu Sachschäden schätzungsweise in Millionen-Höhe.

Besonders stark betroffen war die Stadt Fröndenberg. Die Rettungsleitstelle des Kreises Unna zählte dort zwischen Sonntagmittag und dem frühen Abend insgesamt rund 320 (!) Einsätze. Hinzu kamen 55 Einsätze in der Kreisstadt Unna und 50 in Lünen. In Selm brannte zudem ein Dachstuhl, der offenbar durch einen Blitzeinschlag ausgelöst worden war.

Rund 240 Feuerwehrleute und weitere Helfer im Einsatz

Am schwersten betroffen war aber die Stadt Fröndenberg: Knapp 240 Feuerwehrleute sowie weitere haupt- und ehrenamtliche Helfer von Rettungsdiensten sowie Polizeibeamte und Mitarbeiter der "Stadtwerke Fröndenberg Wickede" waren dort im Einsatz.

Neben der kompletten Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Fröndenberg halfen Kräfte aus Unna, Holzwickede, Kamen und Schwerte sowie Menden.

Gebäude, technische Einrichtungen und Straßen überflutet: Immense Sachschäden

"Personen kamen nicht zu Schaden, die Sachschäden sind allerdings immens: Straßen wurden überflutet, Autos weggeschwemmt, Keller standen unter Wasser", berichtete Pressesprecherin Birgit Kalle von der Kreisverwaltung in Unna auf Nachfrage unseres lokalen Nachrichten-Portals "wickede.ruhr HEIMAT ONLINE". Zudem seien zig technische Einrichtungen beschädigt. – Glück im Unglück: Personenschäden waren bis Redaktionsschluss nicht bekannt.

Verzweifelte und weinende Menschen standen vor brauner Brühe

An den Straßenrändern in Fröndenberg und seinen Stadtteilen waren allerdings immer wieder verzweifelte und weinende Menschen zu beobachten, deren Grundstücke, Keller und unteren Etagen mit einer braunen Brühe aus Regenwasser und Schlamm vollgelaufen waren. Einige Wohnungen und Werkstätten dürften – zumindest vorerst – wohl nicht mehr zu benutzen sein.

Einige Betroffene kehrten aus Urlaub zurück

Einige Betroffene wurden sogar im Urlaub von Nachbarn telefonisch damit konfrontiert, dass ihr Zuhause auch von der Katastrophe betroffen sei. Sie machten sich teilweise sofort auf die Rückreise, berichteten lokale Medien.

Spitzenwert von 54,5 Litern Regen in einer Stunde

"Der Deutsche Wetterdienst hatte eine Warnung vor extremem Unwetter (Stufe 4 von 4) herausgegeben", erklärte Birgit Kalle. Und weiter:  "Die Unwetterzentrale meldet für Fröndenberg-Hohenheide einen Spitzenwert von 54,5 Litern Regen in einer Stunde."

Für die kleine Nachbarstadt eine riesige Katastrophe.

ANDREAS DUNKER für "wickede.ruhr HEIMAT ONLINE"

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Unter Wasser: der "Königsweg" in Neimen FOTO: ANDREAS DUNKER
Unter Wasser: der "Königsweg" in Neimen FOTO: ANDREAS DUNKER
Unter Wasser: der "Königsweg" in Neimen FOTO: ANDREAS DUNKER
Unter Wasser: der "Königsweg" in Neimen FOTO: ANDREAS DUNKER
Mit Sandsäcken errichteten Feuerwehrleute auf der Straße "Im Wiesengrund" einen provisorischen Damm. FOTO: ANDREAS DUNKER
Mit Sandsäcken errichteten Feuerwehrleute auf der Straße "Im Wiesengrund" einen provisorischen Damm. FOTO: ANDREAS DUNKER
Mit Sandsäcken errichteten Feuerwehrleute auf der Straße "Im Wiesengrund" einen provisorischen Damm. FOTO: ANDREAS DUNKER
Mit Sandsäcken errichteten Feuerwehrleute auf der Straße "Im Wiesengrund" einen provisorischen Damm. FOTO: ANDREAS DUNKER
Das Neuapostolische Seniorenzentrum "Haus Löhnbachtal" musste die Erdgeschoss-Etage evakuieren und Bewohner sowie Mitarbeiter in den oberen Stockwerken einquartieren. FOTO: ANDREAS DUNKER
Das Neuapostolische Seniorenzentrum "Haus Löhnbachtal" musste die Erdgeschoss-Etage evakuieren und Bewohner sowie Mitarbeiter in den oberen Stockwerken einquartieren. FOTO: ANDREAS DUNKER
Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) in Bereitschaft auf einem Parkplatz am Löhn-Bad in Fröndenberg FOTO: ANDREAS DUNKER
Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) in Bereitschaft auf einem Parkplatz am Löhn-Bad in Fröndenberg FOTO: ANDREAS DUNKER
Ein in den Fluten versunkenes Motorrad vor dem Löhn-Bad in Fröndenberg. – Das Bad selbst wurde ebenfalls ein Opfer des Unwetters und ist total verschlammt. FOTO: ANDREAS DUNKER
Ein in den Fluten versunkenes Motorrad vor dem Löhn-Bad in Fröndenberg. – Das Bad selbst wurde ebenfalls ein Opfer des Unwetters und ist total verschlammt. FOTO: ANDREAS DUNKER
Die Ladezone der Fröndenberger Werkshalle der Wickeder Firma "WHW Hillebrand" wurde ebenfalls überflutet. Weitere Schäden im Innern der Gebäude blieben nach ersten Erkenntnissen von Betriebsleiter Tim Thiele aber offenbar zum Glück aus. Wie groß der Schaden eventuell wirklich ist, wird die Bilanz in den nächsten Tagen ergeben. Das Wasser pumpte die Feuerwehr ab und verrieselte es auf einen nebenliegenden Acker. FOTO: ANDREAS DUNKER
Die Ladezone der Fröndenberger Werkshalle der Wickeder Firma "WHW Hillebrand" wurde ebenfalls überflutet. Weitere Schäden im Innern der Gebäude blieben nach ersten Erkenntnissen von Betriebsleiter Tim Thiele aber offenbar zum Glück aus. Wie groß der Schaden eventuell wirklich ist, wird die Bilanz in den nächsten Tagen ergeben. Das Wasser pumpte die Feuerwehr ab und verrieselte es auf einen nebenliegenden Acker. FOTO: ANDREAS DUNKER
Knietief standen die ehrenamtlichen Helfer der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Fröndenberg teilweise vor der Werkshalle der Wickeder Firma "WHW Hillebrand" im Wasser. FOTO: ANDREAS DUNKER
Knietief standen die ehrenamtlichen Helfer der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Fröndenberg teilweise vor der Werkshalle der Wickeder Firma "WHW Hillebrand" im Wasser. FOTO: ANDREAS DUNKER
Stark betroffen von den Überflutungen waren auch Gleise und Übergänge der Oberen Ruhrtalbahn. Der Zugverkehr zwischen den Bahnhöfen Fröndenberg und Wickede kam am Sonntag völlig zum Erliegen. FOTO: ANDREAS DUNKER
Stark betroffen von den Überflutungen waren auch Gleise und Übergänge der Oberen Ruhrtalbahn. Der Zugverkehr zwischen den Bahnhöfen Fröndenberg und Wickede kam am Sonntag völlig zum Erliegen. FOTO: ANDREAS DUNKER
Stark betroffen von den Überflutungen waren auch Gleise und Übergänge der Oberen Ruhrtalbahn. Der Zugverkehr zwischen den Bahnhöfen Fröndenberg und Wickede kam am Sonntag völlig zum Erliegen. FOTO: ANDREAS DUNKER
Stark betroffen von den Überflutungen waren auch Gleise und Übergänge der Oberen Ruhrtalbahn. Der Zugverkehr zwischen den Bahnhöfen Fröndenberg und Wickede kam am Sonntag völlig zum Erliegen. FOTO: ANDREAS DUNKER
Auch Gartengrundstücke waren völlig überflutet. FOTO: ANDREAS DUNKER
Auch Gartengrundstücke waren völlig überflutet. FOTO: ANDREAS DUNKER
Mit starken Absaugpumpen leerte die Feuerwehr vom Regenwasser überflutete Keller. FOTO: ANDREAS DUNKER
Mit starken Absaugpumpen leerte die Feuerwehr vom Regenwasser überflutete Keller. FOTO: ANDREAS DUNKER
Vom Gerätehaus in Fröndenberg aus koordinierte die Feuerwehr-Führung die rund 320 Einsätze. FOTO: ANDREAS DUNKER
Vom Gerätehaus in Fröndenberg aus koordinierte die Feuerwehr-Führung die rund 320 Einsätze. FOTO: ANDREAS DUNKER
Die Nachbargemeinde Wickede (Ruhr) kam im Verhältnis zu Fröndenberg bei dem Unwetter glimpflich davon. Nur ein paar hochgedrückte Gullydeckel und wenige Keller unter Wasser waren hier die Schadensbilanz. In der Abendsonne spiegelte sich die Ortssilhuette von Wickede in einer riesigen Wasserfläche auf einem Fröndenberger Feld. FOTO: ANDREAS DUNKER
Die Nachbargemeinde Wickede (Ruhr) kam im Verhältnis zu Fröndenberg bei dem Unwetter glimpflich davon. Nur ein paar hochgedrückte Gullydeckel und wenige Keller unter Wasser waren hier die Schadensbilanz. In der Abendsonne spiegelte sich die Ortssilhuette von Wickede in einer riesigen Wasserfläche auf einem Fröndenberger Feld. FOTO: ANDREAS DUNKER