Röhrendes Rotwild: Hirschbrunft im Wildwald

2. Oktober 2014

VOSSWINKEL. Ein Naturschauspiel der besonderen Art ist im Oktober in der Dämmerung von Waldwegen und Aussichtskanzeln aus im Wildwald in Arnsberg-Voßwinkel zu beobachten: die Hirschbrunft. Tausende Besucher beobachten die Rivalitätskämpfe des männlichen Rotwildes und lassen sich von den dramatischen, gelegentlich auch brutalen Paarungsritualen faszinieren.

Denn sobald der Wind die ersten bunten Blätter von den Bäumen segeln lässt, die Tage kürzer werden und die Temperaturen sinken, dauert es nicht mehr lange, bis man das wohl spektakulärste Schauspiel unserer heimischen Wälder beobachten kann.

Von der Abendkühle bis zum frostigen Morgen sind die mächtigen Rothirsche bei ihrer Brunft am aktivsten. Das Röhren ist dann so laut und markant, dass es viele Kilometer weit zu hören ist. Die darauf folgenden Kämpfe werden von einem festgelegten Zeremoniell bestimmt. Können die Drohgebärden wie Bodenforkeln und Parallelmärsche den Rivalen nicht vertreiben, senken die Hirsche ihr Haupt und versuchen herauszufinden, wer der Stärkere ist. Die Geweihe krachen dabei so laut aneinander, dass sich die Kämpfenden selbst bei fortschreitender Dämmerung gut ausmachen lassen. Einer der beiden gibt schließlich nach und flüchtet – gefolgt von einem zornig klingenden „Sprengruf“ des Gewinners. 

Eine Garantie für dieses Schauspiel gibt es nicht, schließlich sind die Akteure lebende Tiere und keine ferngesteuerten Roboter. Im Wildwald Vosswinkel hat man aber sehr gute Chancen, das Rotwild aus nächster Nähe zu betrachten. 

Auf der weitläufigen Wildwiese lassen sich Brunftrudel und starke Rothirsche oft blicken. Der Buchen- und Eichenbestand im Hirschrevier bietet hervorragende Rückzugsmöglichkeiten für das Wild – und gleichzeitig beste Sicht für den Naturfreund. Ein Fernglas zur besseren Beobachtung sollte allerdings nicht fehlen.

Gleichzeitig bitten die Verantwortlichen des Wildwaldes wieder darum, Kastanien zu sammeln und abzugeben.

 „Wir haben die letzten Kastanien des vergangenen Jahres verfüttert und brauchen dringend Nachschub“, so Revieroberförster Ansgar Breuer. 

Das Rotwild liebt die Früchte und braucht gerade jetzt viel Nahrung, um für den Winter gewappnet zu sein. 

Auch nach der Brunft, wenn die Hirsche abgekämpft und matt sind, freuen sie sich über energiereiche Zufütterung mit Kastanien. Die fleißigen Sammler können täglich zwischen 9.00 und 17.00 Uhr am Empfang des Wildwaldes in Vosswinkel die Kastanien abgeben.

Weitere Informationen im Internet unter:

Hirschbrunft: Rivalitätskampf des Rotwildes auf einer Waldlichtung. Wenn zwei sich streifen, freut sich der Dritte. FOTOS: ANDREAS DUNKER

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