Auge des Gesetzes schaut vermehrt hin

6. Oktober 2014

WICKEDE. Der Sicherheitsdienst FREESTAGE aus Kamen wird künftig doppelt so oft Streifgänge durch die Gemeinde Wickede (Ruhr) machen wie bislang. Dies teilte Jürgen Schlautmann, zuständiger Fachbereichsleiter für Ordnung und Sicherheit der Kommune, am heutigen Montag (6. Oktober 2014) gegenüber dem lokalen Nachrichtenportal „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“ mit. Statt 20 werde der Sicherheitsdienst nunmehr 40 Stunden pro Monat in Wickede zu Fuß und per Fahrzeug patrouillieren, so Schlautmann.

Der Rat der Gemeinde Wickede (Ruhr) hatte den zusätzlichen Kosten für den vermehrten Einsatz von FREESTAGE zugestimmt, um das subjektive Sicherheitsempfinden der Bürger zu fördern.

Schlautmann erklärte gegenüber unserer Redaktion, dass der Rat diese Entscheidung bereits vor dem letzten gravierenden Vorfall im Bernhard-Bauer-Park gefällt habe.

Neben den Problemen mit einigen alkoholisierten Asylbewerbern habe es in der Vergangenheit auch immer wieder Vandalismus sowie nächtliche Ruhestörungen und andere Belästigungen von Bürgern gegeben.

Alleine mit Mitarbeitern des kommunalen Ordnungsamtes könne man eine erhöhte Außenpräsenz vor Ort nicht gewährleisten. Der Sicherheitsdienst sei allerdings nur das Auge des Gesetzes. Bis auf Platzverweise auf gemeindeeigenen Grundstücken dürfe er keine weiteren Maßnahmen durchführen. Weder Ausweiskontrollen noch Feststellungen von Personalien oder gar Festnahmen dürften die privaten Wachleute durchführen.

Lediglich für die Selbstverteidigung führen die Sicherheitskräfte – laut eigener Auskunft –  Pfefferspray mit, um sich zu wehren, wenn sie von aggressiven Personen angegriffen werden.

Auf Grund von Beobachtungen dürfen die FREESTAGE-Mitarbeiter allerdings Beamte des Ordnungsamtes, die rund um die Uhr auch Rufbereitschaft haben, sowie die Polizei über Vorfälle unterrichten und zur Hilfe rufen.

Zudem dokumentieren die FREESTAGE-Mitarbeiter in Protokollen die besonderen Vorkommnisse während ihrer Streiffahrten und -gänge.

Die Sicherheitskräfte aus Kamen sollen insbesondere die Ortsmitte mit dem Bahnhof und dem Bernhard-Bauer-Park sowie Schulgelände und Freibad-Bereich sowie die Ruhrpromenade bestreifen, wo es auch immer wieder zu Vermüllungen kommt.

FREESTAGE arbeitet bereits seit dem 1. Januar 2012 für die Gemeinde Wickede (Ruhr) und ist der Nachfolger von SOEST PROTECT.

Während man bislang vor allem an Wochenenden von freitags auf samstags sowie von samstags auf sonntags in Wickede unterwegs war und Präsenz zeigte, soll das Sicherheitspersonal nunmehr auch zu weiteren Zeiten die neuralgischen Brennpunkten unregelmäßig ansteuern. 

Die Gemeinde legt – nach dem Vorfall in der Unterbringungseinrichtung für Flüchtlinge in Burbach (die Medien berichteten bundesweit) – wert darauf, dass man vertraglich auf geschultes Fachpersonal mit einwandfreiem polizeilichen Führungszeugnis gedrungen habe. In der Vergangenheit habe man auch gute Erfahrungen mit dem Sicherheitsdienst aus Kamen gemacht. Die Hand ins Feuer legen für jeden einzelnen Mitarbeiter könne man aber nie, so Fachbereichsleiter Jürgen Schlautmann sinngemäß.

ANDREAS DUNKER für „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“

Jürgen Schlautmann, Fachbereichsleiter für Ordnung und Sicherheit der Gemeinde Wickede (Ruhr), mit einem Mitarbeiter des Kamener Sicherheitsdienstes FREESTAGE beim Rundgang durch die Ortsmitte. FOTO: ANDREAS DUNKER
Jürgen Schlautmann, Fachbereichsleiter für Ordnung und Sicherheit der Gemeinde Wickede (Ruhr), mit einem Mitarbeiter des Kamener Sicherheitsdienstes FREESTAGE beim Rundgang durch die Ortsmitte. FOTO: ANDREAS DUNKER