Westerheideschule: Nachnutzung liegt in den Wolken

10. Oktober 2014

ECHTHAUSEN. Die Zukunft der Westerheideschule in Echthausen steht in den Sternen. Nicht die Zukunft der Schule an sich. Denn für die Förderschule hat der politische Rat der Gemeinde Wickede (Ruhr) in seiner jüngsten Sitzung am Mittwoch, 1. Oktober 2014, endgültig das Aus beschlossen: Zum Schuljahreswechsel im Sommer 2015 wird die Förderschule für Lernbehinderte geschlossen. LESEN SIE WEITER

Eine Folge der von der rot-grünen Landesregierung favorisierten Inklusion und des demografischen Wandels. Denn dadurch erhält die Westerheideschule nicht mehr genug Schüler für entsprechend starke Jahrgänge, um zu existieren. Aufgrund der abzusehenden Auflösung der Westerheideschule sind es derzeit nur noch knapp 50 Schüler, die von dem Lehrerkollegium unter Leitung von Rektor Roland Lischnewski-Wegener unterrichtet werden. Die Arbeit erfolgt dabei nach den pädagogischen Prinzipien Maria Montessoris.

Doch was geschieht nach der Auflösung der Schule mit dem Gebäudekomplex am Kirchplatz in der Echthauser Dorfmitte? – Niemand weiß dies derzeit so genau. Im Kreise des Echthauser Vereinsrings habe man bereits darüber nachgedacht, erklärt Ortsvorsteher Rainer Belz (CDU) auf Anfrage von „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“. 

Eine konkrete Lösung habe man allerdings noch nicht gefunden. Vielleicht könnten in den bisherigen Klassenzimmern und anderen Schulräumen ja Büroräume für ein Unternehmen aus dem nicht produzierenden Gewerbe entstehen, gibt Belz bereits eine mögliche Richtung vor und bilanziert: „Bislang war die intakte Westerheideschule immer ein Zugewinn für Echthausen!“ Leider sei die kleine Förderschule am Kirchplatz aber nach den Inklusionsplänen der übergeordneten Politik ein Auslaufmodell.

Im politischen Raum wolle man erst einmal das eigentliche Auflösungsdatum näher rücken lassen und nicht bereits jetzt über eine neue Nutzung diskutieren, während der Schulbetrieb noch voll im Gange sei, meint Wickedes CDU-Vorsitzender Thomas Fabri.

Eine Nutzung als Kindertagesstätte (KiTa) hält Bürgermeister Martin Michalzik (CDU) für eher unwahrscheinlich, da es ja direkt nebenan noch den Max-und-Moritz-Kindergarten in kommunaler Trägerschaft gäbe.

Gerüchte, dass die in privater Trägerschaft befindliche Kindertagesstätte (KiTa) „MiniMax“ von Wimbern nach Echthausen umziehen könne, dementiert Christoph Arndt als Vorsitzender der Elterninitiative auf telefonische Nachfrage vehement.

„Das war für uns niemals ein Thema!“, so Arndt. Zwar seien die Zahlen bei den Neuanmeldungen für die KiTA nach der Eröffnung der Unterbringungseinrichtung für Asylbewerber in der Nachbarschaft gesunken, man sei aber noch zufrieden. Es liefe besser als befürchtet.

Bürgermeister Martin Michalzik erachtet es für wichtig, dass die Turnhalle der Westerheideschule weiterhin in kommunaler Trägerschaft für den benachbarten Echthauser Kindergarten sowie die Sportvereine erhalten bleibt.

Ohne ein konkretes Nutzungskonzept und ohne finanziell gut aufgestellte Investoren liegt die Zukunft des Gebäudekomplexes „Westerheideschule“ in der Echthauser Ortsmitte aber vorerst in den Wolken.

ANDREAS DUNKER für „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“

Die Zukunft der Westerheideschule liegt in den Wolken. Die Sporthalle solle aber auf jeden Fall für den Kindergarten und die Vereine weiterhin nutzbar sein, fordert Bürgermeister Martin Michalzik. (CDU). FOTO: ANDREAS DUNKER
Die Zukunft der Westerheideschule liegt in den Wolken. Die Sporthalle solle aber auf jeden Fall für den Kindergarten und die Vereine weiterhin nutzbar sein, fordert Bürgermeister Martin Michalzik. (CDU). FOTO: ANDREAS DUNKER