"Liebe vergeht, aber Hektar besteht!"

Und zwar anfänglich in der der plattdeutschen Muttersprache des Sauerlandes, weil dies die Paradedisziplin von Kabarettist Wolfgang Mette ist, der als „Cilly Alperscheid" auf der Bühne stand. Die charmante Dame in Faltenrock und mit übergroßer Hornbrille auf der Nase erzählte Anekdoten aus ihrem Ehe- und Dorfleben.

Allein die vierzig Ehejahre mit ihrem Jupp boten dabei schon reichlich Gesprächsstoff.

Besser aber angle man sich einen reichen Mann, riet sie ihren Zuhörern. „Ich sage immer, woll: Liebe vergeht, aber Hektar besteht.“

Und spätestens beim Mitmachschlager „Im Dorf“ dürfte auch dem letzten im Publikum klar geworden sein, dass Cilly Alperscheid kein Blatt vor den Mund nahm: „Im Dorf fremdgegangen, hast dir was eingefangen – ja das geht ganz schnell“, sang sie. Und das Publikum trällerte - wie schon einige Male zuvor - auch hierzu im Chor: „Im Dorf ... nä, nä!“

Cilly Alperscheid war einee von vielen Attraktionen der Veranstaltung, die musikalisch vom Senioren-Orchester Soest (S.O.S.) gestaltet wurde. Allerdings mit Ausnahme der "Hitparade" mit "Dieter-Thomas Heck" (Heinz-Willi Prinz), der bekannte Titel der 1960-er Jahre präsentierte. Stargäste dabei: Die fünf Pilzköpfe der „Beatles“ mit Brudermeister Thomas Gehrke als John Lennon.

Aber auch Ehrenbrudermeister Knut Hornkamp machte in seiner Rolle eine gute Figur, sang im Trio „S.T.S.“ deren wohl größten Hit „Fürstenfeld“.

Dem Publikum schien es zu gefallen, denn die Zuhörer honorierten die Auftritte der Schützenvorstandsmitglieder mit lautem Applaus.

Beim „Schützenklick“, angelehnt an das berühmte Ratespiel "Dalli, klick" von Hans Rosenthal, bewies das Publikum gute Ortskenntnisse: Die Wickeder Gaststätte Garte erkannten viele schon an dem Tischgedeck vor der Eingangstür, den Brudermeister errieten die Gäste trotz eines eher ungewöhnlichen Porträts: Gehrke mit Schmollmund, das hatten wohl nur wenige zuvor gesehen ...

Vize-Brudermeister Martin Bertram zog am Samstagabend zufrieden Bilanz: „Volles Haus und gute Stimmung."

Zum Hintergrund: Die Schützenbruderschaft Sankt Johannes Wickede - Wiehagen lädt Mitglieder ab dem 60. Lebensjahr mit Partnern sowie die Witwen verstorbener Schützenbrüder alle zwei Jahre zu einem solch kurzweiligen Nachmittag und Abend ein.

ALEXANDER HEINE für „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“