Drogen-Labor entdeckt: Zoll nimmt Mann in Wiehagen fest

31. Oktober 2014

WIEHAGEN. Großeinsatz von Essener Zollfahndern und heimischen Feuerwehrleuten am heutigen Donnerstagvormittag (30. Oktober 2014) an der Wickeder Straße 29 in Wiehagen: Im Rahmen einer Wohnungsdurchsuchung in dem ersten Mehrfamilienhaus an der Ortsdurchfahrt hatten die Kriminalbeamten des Zolls am Morgen unbekannte chemische Substanzen entdeckt, die offensichtlich zu einem illegalen Labor gehörten. Grund für den Einsatz waren Ermittlungen des Zolls wegen Verstoßes gegen das Arzneimittel-Gesetz und wegen Betäubungsmitteln (BTM), im Volksmund „Drogen“ genannt.

Da der Zoll die in der Wohnung gelagerten chemischen Substanzen nicht richtig identifizieren konnte, bat er die Wickeder Feuerwehr um Amtshilfe. Diese sowie später auch Werler Kollegen rückten mit insgesamt rund 30 Leuten aus. Mit Hilfe des aus Werl angeforderten ABC-Messfahrzeuges wurde die unbekannte Substanz analysiert. Wickedes Wehrführer Georg Ptacek erklärte gegenüber „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“, dass es sich um Kaliumcyanid gehandelt habe. 

Chemikalie der höchsten Gefahrenstufe 

Diese Chemikalie sei in die Kategorie der Gefahrenstufe einzuordnen. Da es sich aber nur um eine geringe Menge im Gramm-Bereich gehandelt habe, sei keine Gefahr für die Hausbewohner vorhanden gewesen, die während des Feuerwehr-Spezialeinsatzes auch nicht aus dem Gebäude evakuiert wurden.

Feuerwehr mit Atemmasken und Schutzanzügen

Da aber die Gefahr bestand, dass giftige Kaliumcyanid in pulverisierter Form als Staub von den Einsatzkräften hätte eingeatmet werden können, bargen die Gefahrgut-Experten der Feuerwehr die gefundenen Substanzen mit Atemmasken und Schutzanzügen.

Zahlreiche Einsatzfahrzeuge vor Ort

Neben mehreren zivilen Zoll-Fahrzeugen waren vier Wickeder und zwei Werler Feuerwehr-Fahrzeuge sowie ein Notarzt-Einsatz-Fahrzeug und ein Rettungswagen vor Ort in Wiehagen.

Ärzte und Sanitäter kamen aber nicht zum Einsatz, da niemand verletzt wurde.

Vorläufige Festnahme durch Zollfahnder

Wie eine Pressesprecherin des Zolls in Essen gegenüber „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“ auf telefonische Anfrage erklärte, habe es nach der Wohnungsdurchsuchung direkt eine vorläufige Festnahme durch die Zollfahnung, die mit zirka acht Beamten in Wiehagen agierte.

Fast immer schlügen die Fahnder in Verdachtsfällen mit Wohnungsdurchsuchungen in den frühen Morgenstunden zu, erklärte die Essener Zoll-Pressestelle, da dann die Wahrscheinlichkeit größer sei auch Leute zu Hause anzutreffen.

Die „Kriminalpolizei“ des Zolls

Die Zollfahndung sei wie die Kriminalpolizei in ziviler Kleidung und mit unauffälligen Fahrzeugen unterwegs. Ihre Aufgabe sei die Bekämpfung mittlerer und schwerer sowie organisierter grenzüberschreitender Kriminalität. Das Essener Zollfahndungsamt ist für ganz Nordrhein-Westfalen sowie darüber hinaus zuständig.

(Wir berichten weiter aktuell!)

ANDREAS DUNKER für „ wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“