Wickedes Bürgermeister sieht „Rhetorische Luftraumverletzung"

13. November 2014

WICKEDE / ECHTHAUSEN. Als „rhetorische Luftraumverletzung“ kritisierte Bürgermeister Dr. Martin Michalzik (CDU) in der öffentlichen Sitzung des politischen Rates der Gemeinde Wickede (Ruhr) die Äußerungen von FAM-Geschäftsführer Franz-Josef Barkhaus im Rahmen des Richtfestes von „Hangar 4“ (wir berichteten).

Der Chef des Flugplatzes Arnsberg – Menden (FAM) hatte sich bei seiner Ansprache – mit Blick auf die juristische Blockierung der weiteren Baumaßnahmen zur Erweiterung der Start-und-Landebahn des Verkehrslandeplatzes an der Ortsgrenze zu Echthausen – wie folgt geäußert: „Auch wenn ein einzelner Störenfried in der weit entfernten Nachbarschaft blökt“, erstrahle „der ganze Flugplatz in einem nie da gewesenen Glanz“.

Freche Anspielung auf Kläger vor dem Verwaltungsgericht?

Mit der frechen Anspielung bezog sich Barkhaus als Vertreter der Unternehmensgruppe OBO BETTERMANN aus Menden, die seit April 2012 alleiniger Gesellschafter des Flugplatzes ist, wohl auf die verwaltungsgerichtliche Klage eines einzelnen Echthauser Bürgers, der im Streit mit dem Flugplatz liegt.

Wortwahl „blökt“ stieß bei Michalzik „auf befremden"

Vor allem die Wortwahl „blökt“ bei der öffentlichen Richtfest-Feier veranlasste den Wickeder Bürgermeister nun wohl seinerseits von einer „rhetorischen Luftraumverletzung“ zu sprechen. Im Ortsteil Echthausen und auch bei ihm als Gemeinderepräsentant sei diese Verbalattacke „auf befremden gestoßen“, so Michalzik.

Kommune steht Ausbau-Plänen „recht kritisch“ gegenüber

Was den Eigentümern und Betreibern des „Echthauser Flugplatzes“ – so wird der Flugplatz Arnsberg – Menden (FAM) noch immer von vielen Wickeder Bürgern genannt, wenngleich sich der Verkehrslandeplatz heute auf dem Gebiet von Arnsberg-Voßwinkel befindet – weniger schmecken dürfte: In der heutigen Ratssitzung kündigte der Wickeder Bürgermeister an, dass man sich seitens der Kommune „Wickede (Ruhr)“ als Nachbar des Flugplatzes in nächster Zeit „recht kritisch“ mit der beabsichtigten Verlängerung der Start-und-Lande-Bahn auseinandersetzen wolle.

Etwaige Einsprüche der Gemeinde Wickede (Ruhr) könnten Bau beziehungsweise Inbetriebnahme einer erweiterten Bahn dann eventuell noch weiter hinauszögern.

„Hunderte Lkw“  fuhren für Anschüttung der Start-und-Lande-Bahn-Verlängerung durch Echthausen

Auf Anfrage von „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“ erklärte Echthauses Ortsvorsteher Rainer Belz, dass man sich in dem Ortsteil darüber aufgeregt habe, dass „hunderte Lkw“ über die Echthauser Straßen gefahren seien, um das Material für die Anschüttung der Start-und-Lande-Bahn-Verlängerung anzuliefern. Ansonsten habe er keine neuen Klagen von der Mehrheit der Echthauser über den Flugplatz in der Nachbarschaft vernommen.

Streit zwischen Klägern und Fliegern hat eine Vorgeschichte

Der Streit zwischen dem angeblich „blökenden“ Kläger aus Echthausen und den Fliegern in der Nachbarschaft hat schon eine längere Geschichte.

Gegenwind durch die Gemeinde Wickede (Ruhr)?

Für die Zukunft droht dem FAM allerdings nun wohl offensichtlich Gegenwind durch die Gemeinde, wie Bürgermeister Dr. Martin Michalzik (CDU) heute ja angekündigt hat.

ANDREAS DUNKER für „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“

 

Anmerkung der Redaktion: Unser Redaktionsbüro macht teilweise auch die Pressearbeit – insbesondere mit Blick auf Fachzeitschriften und Feste – für den Flugplatz Arnsberg – Menden (FAM).

Wir hoffen, dass wir diesen Bericht trotzdem objektiv verfasst haben, wollen der Transparenz halber aber offen sagen, dass der FAM ein Auftraggeber von uns ist.

Bürgermeister Dr. Martin Michalzik (CDU) kündigte „kritische“ Nachfragen bezüglich der FAM-Erweitung an und warf Geschäftsführer Barkhaus eine „rhetorische Verletzung“ des Wickeder Luftraumes vor FOTO: ANDREAS DUNKER
Bürgermeister Dr. Martin Michalzik (CDU) kündigte „kritische“ Nachfragen bezüglich der FAM-Erweitung an und warf Geschäftsführer Barkhaus eine „rhetorische Verletzung“ des Wickeder Luftraumes vor FOTO: ANDREAS DUNKER
FAM-Geschäftsführer Franz-Josef Barkhaus bei seiner Rede im Rahmen des Richtfestes FOTO: ANDREAS DUNKER
FAM-Geschäftsführer Franz-Josef Barkhaus bei seiner Rede im Rahmen des Richtfestes FOTO: ANDREAS DUNKER