„Schöner Wohnen“ in der bisherigen Schrottimmobilie?

20. November 2014

WICKEDE. Loftwohnung in der alten Lenkerfabrik: Die Dortmunder Unternehmerfamilie Bednara will angeblich in das marode Gebäude der ehemaligen Fahrradlenker-Fabrik Selinghaus an der Straße „Im Winkel“ investieren. Wie Roland Bednara am heutigen Mittwoch (19. November 2014) im Gespräch mit „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“ mitteilte, wolle man sieben Wohnungen und zwei Doppelhaushälften aus der alten Fabrik machen.

Die Schrottimmobilie gehört inzwischen wohl seiner Tocher Nadine Bednara und ist einer der größten Schandflecke im Wickeder Ortsbild. Immer wieder regen sich Bürger über den Zustand des Hauses auf, so erst an diesem Montag in einem Beitrag in der Facebook-Gruppe „WICKEDE aktuell“.

Industrie- in Wohnraum umfunktionieren

Die Dortmunder wollen den Industrie- in Wohnraum umfunktionieren und altengerecht umbauen und dabei die höheren Etagen sogar mit einem Aufzug erschließen.

Noch kein konkreter Bauantrag des Investors

Bislang läge aber noch kein konkreter Bauantrag des Investors vor, so der zuständige Fachbereichsleiter Markus Kleindopp von der Gemeindeverwaltung Wickede (Ruhr) in dieser Woche auf Nachfrage von „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“.

Bauvoranfrage aus 2013 im Jahre 2014 abgewiesen

Da fehlende Unterlagen zu einer Bauvoranfrage aus 2013 vom Investor nicht zur Prüfung nachgereicht worden seien, habe das Bauamt des Kreises Soest diese Anfrage im Februar 2014 zurückgewiesen. Seitdem habe man nichts wieder von dem Projekt gehört.

Nachbar gehört noch ein Drittel des Fachwerkhauses

Mit Nachbar Norbert Klabautschke, dem wohl noch ein Drittel des neben der alten Fabrik stehenden Fachwerkhauses gehört, gibt es inzwischen wohl Verhandlungen über einen Rechtsanwalt. Klabautschke will seinen Anteil des Fachwerkhauses aber wohl nicht verkaufen und so müssen notwendige Abstände für Um- und Neubauten noch abgeklärt werden.

Kreis sind keine Altlasten auf dem Grundstück bekannt

Spekulationen darüber, ob es noch Altlasten aus der Galvanik und dem Chemikalien-Lager der einstigen Fahrradlenker-Fabrik gäbe, beantwortete Pressesprecher Wilhelm Müschenborn vom Kreis Soest wie folgt: „Hierüber haben wir keine Erkenntnisse. Im Altlastenkataster des Kreises Soest gibt es keine Verdachtsfläche für den Bereich ,Im Winkel‘!“

Werden die Pläne in die Tat umgesetzt?

Bleibt abzuwarten, ob die Pläne des „Schöner Wohnen“ in der bisherigen Schrottimmobilie in den nächsten Monaten vollständig zur Prüfung bei den Behörden eingereicht, genehmigt und in die Tat umgesetzt werden …

Die Wickeder Bürger würden sich sicherlich freuen, wenn der Schandfleck endlich aus dem Ortsbild verschwände.

Die letzten Besitzer aus der Familie Selinghaus

Letzte Besitzerin aus der Familie Selinghaus war übrigens Klara Selinghaus, deren zwei Kinder bereits vor ihr gestorben waren und die somit keine direkten Nachkommen hatte. Ihr vor ihr verstorbener Ehemann Johann Selinghaus war der letzte Betreiber der Fahrradlenker-Fabrik, die seit Ende der 1980-er Jahre leer steht, wie ein Verwandter berichtet, der aber nie Besitzer der Schrottimmobilie war. Auf Grund seines Familiennamens wird er aber immer wieder auf das marode Gebäude und das ungepflegte Grundstück angesprochen, wenngleich es inzwischen der Dortmunder Familie Bednara gehört …

ANDREAS DUNKER für „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“

Mit Bauzaun gesichert: das alte Fabrikgelände FOTO: ANDREAS DUNKER
Die alte Fabrik und das Fachwerk-Wohnhaus FOTO: ANDREAS DUNKER
Betreten der Baustelle verboten FOTO: ANDREAS DUNKER