Streit um die Erweiterung der Start-und-Lande-Bahn des Flugplatzes Arnsberg-Menden (FAM) über die Kreisstraße hinaus

25. November 2014

WICKEDE (RUHR) / ARNSBERG / MENDEN. Die Gemeindeverwaltung Wickede (Ruhr) äußert „schwerwiegende Bedenken“ gegen die Verlängerung der Start- und Landebahn am Flugplatz Arnsberg-Menden (FAM) über die Kreisstraße hinaus in Richtung Echthausen. Dies geht aus einer „Beschlussvorlage“ der Wickeder Verwaltung für den politischen Rat der Gemeinde hervor, der dieses Thema erstmals in seiner Ausschuss-Sitzung für Planung, Bau- und Umweltangelegenheiten am heutigen Dienstag (25. November 2014) auf der Tagesordnung hat.

Die heimische Verwaltung bemängelt, dass die Gemeinde Wickede (Ruhr) erst Ende Oktober 2014 durch die Stadt Arnsberg an einem entsprechenden Änderungsverfahren des Flächennutzungsplanes beteiligt worden sei. Dies hätte aber angeblich schon viel früher sein müssen.

Die Wickeder Behörde sowie die Bürgerschaft hätten somit keine ausreichende Gelegenheit zur Beschäftigung mit der Thematik und zur kritischen Stellungnahme gehabt. 

Verstärkung von Flugverkehr und Lärmemissionen befürchtet

Eine Erweiterung des Verkehrslandeplatzes auf dem Gebiet des angrenzenden Arnsberger Stadtbezirks Voßwinkel ließe „eine Verstärkung des Flugverkehrs einschließlich zusätzlicher Lärmemissionen“ für den Randbereich der Ruhrgemeinde befürchten.

Die Wickeder Gemeindeverwaltung hege „schwerwiegende Bedenken“ gegen die Erweiterung des Flugplatzes Arnsberg-Menden, da der daraus resultierende Betrieb negative Auswirkungen für die Bevölkerung im benachbarten Echthausen und Wimbern haben könne.

Flugplatzgesellschaft widerspricht Kommune

In einer Stellungnahme vom gestrigen Montag (24. November 2014) widerspricht die Flugplatzgesellschaft, hinter der die Firma OBO Bettermann aus Menden steht, den Vorhaltungen der Wickeder Verwaltung.

Das neue Ausbaukonzept in zwei Stufen von Anfang an vorgestellt

Wörtlich heißt es in einem Schreiben: „Nachdem Ende März 2006 der Kaufvertrag zwischen den Eigentümern der Familie von Boeselager und der Flugplatzgesellschaft unterzeichnet worden war, fand eine Pressekonferenz am Flugplatz statt, in der das neue Ausbaukonzept vorgestellt wurde.

In allen Pressemeldungen, die am Tag darauf (8.4.2006) in den Zeitungen zu lesen waren, ist von zwei Ausbaustufen die Rede; die erste sollte eine Verlängerung um 200 auf dann 1.180 Meter bringen, die zweite eine auf 1360 Meter. Die Landebahn sollte zunächst bis zur Kreisstraße gebaut werden.“ 

Start-und-Lande-Bahn-Erweiterung über jetzige Kreisstraße hinaus

Selbst die Wickeder Tageszeitung „Soester Anzeiger“ hätte darüber berichtet, dass der zweite Teil der Start-und-Lande-Bahn-Erweiterung „weit über die jetzige Kreisstraße“ hinausrage.

Weiter teilen die Flughafenbetreiber mit: „Einen Monat später, am 8. Mai 2006, fand dann unter dem Vorsitz des Bürgermeisters Hermann Arndt und des Ortsvorstehers Franz-Josef Abendroth ein Bürgergespräch am Flugplatz statt, um die Bürgerinitiative ,Pro Lebensqualität‘ aus Echthausen über die geplanten Ausbaustufen zu informieren.

Die Geschäftsführer der Flugplatzgesellschaft und der planende Architekt stellten damals die beabsichtigten Ausbaupläne vor.“

Versachlichung des Themas

Der damals tätige Bürgermeister Hermann Arndt (CDU) habe dies anschließend so kommentiert: „Die Begegnung hat zur Versachlichung des Themas beigetragen!“

Diese Aussagen würden belegen, dass die Flugplatzgesellschaft von Anfang an umfassend über den gesamten Ausbau bis zu einer Länge von 1.360 Metern informiert habe. Und dies auch anhand von Skizzen und Plänen grafisch dargelegt habe.

Damit sei erwiesen, dass sich die Flugplatzgesellschaft und der Gesellschafter OBO Bettermann stets umfassend und vollständig über den zukünftigen Ausbau des Verkehrslandeplatzes Arnsberg-Menden geäußert hätten.

Insbesondere Bürgermeister Dr. Martin Michalzik (CDU) und sein Führungsstab im Wickeder Rathaus scheinen dies anders zu sehen.

ANDREAS DUNKER für „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“


Anmerkung der Redaktion: 

Unser Redaktionsbüro macht teilweise auch die Pressearbeit – insbesondere mit Blick auf Fachzeitschriften und Feste – für den Flugplatz Arnsberg – Menden (FAM).

Wir hoffen, dass wir diesen Bericht trotzdem objektiv verfasst haben, wollen der Transparenz halber aber offen sagen, dass der FAM ein Auftraggeber von uns ist.

Streit um die Erweiterung der Start-und-Lande-Bahn des Flugplatzes Arnsberg-Menden (FAM) über die Kreisstraße in Richtung Echthausen hinaus FOTO: ANDREAS DUNKER
Streit um die Erweiterung der Start-und-Lande-Bahn des Flugplatzes Arnsberg-Menden (FAM) über die Kreisstraße in Richtung Echthausen hinaus FOTO: ANDREAS DUNKER