Zwei verletzte Autofahrerinnen, zwei tote Pferde und zwei Pkw mit Totalschaden

11. Dezember 2014

WIMBERN / OESBERN. Zwei leicht verletzte Autofahrerinnen – wovon eine per Rettungstransportwagen ins Krankenhaus verbracht wurde, zwei verendete Pferde und zwei Pkw mit Totalschaden. – So lautet die Bilanz eines schweren Verkehrsunfalls, der sich am gestrigen Mittwochabend (10. Dezember 2014) gegen 19.20 Uhr auf der Lendringser Straße ereignete. Ursache dafür waren freilaufende Pferde an der Ortsgrenze zwischen Wimbern und Oesbern, die kurz zuvor aus dem Gatter eines Wimberner Landwirtes entwichen waren.

Wie genau es dazu kommen konnte, dass die Tiere flüchten und frei auf die Fahrbahn laufen konnten, ist bislang nicht bekannt.

Bauer K. war – eigenen Angaben zufolge – nicht zugegen, als es zu dem Vorfall mit seinen Pensionspferden kam.

Im telefonischen Gespräch mit „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“ erklärte K.– immer noch merklich geschockt: „Gott sei dank ist kein Mensch schlimmer zu Schaden gekommen!“

Auch die Kreispolizeibehörde Soest hat bislang keine weiteren Erkenntnisse dazu wie und warum die Tiere entlaufen sind und in der Dunkelheit auf der regennassen Lendringser Straße für den schweren Doppelunfall sorgen konnten.

26-jährige Frau aus Arnsberg musste ins Krankenhaus

Ergänzend zu ersten mündlichen Mitteilungen der Polizei am gestrigen späten Abend heißt es in einem heutigen Polizeibericht aber, dass die 26-jährige Frau aus Arnsberg nach notärztlicher Erstversorgung doch mit einem Rettungstransportwagen (RTW) in ein Krankenhaus eingeliefert wurde.

Gestern hatte es seitens der Soester Rettungsleitstelle und der Polizei geheißen, dass keine entsprechenden Rettungswagen am Unfallort im Einsatz gewesen seien. – Dass dies heute richtig gestellt wurde, liegt daran, dass die Fahrzeuge von der Feuerwehr- und Rettungswache in Menden gekommen waren und durch die Leitstelle des Märkischen Kreises koordiniert wurden. Die Soester hatten dies gestern um Mitternacht im wahrsten Sinne des Wortes nicht „auf dem (Bild-)Schirm“.

Unfallort genau auf der Orts- und Kreisgrenze

Denn der Unfallort liegt genau auf der Orts- und Kreisgrenze von Wickede (Ruhr) und Menden beziehungsweise dem Kreis Soest und dem Märkischen Kreis. Während die Fahrbahn noch zu Wimbern gehört, zählt das einzelne Haus am Straßenrand gegenüber bereits zu Oesbern.

Zum Unfallhergang schreibt die Pressestelle der Soester Polizei heute sinngemäß:

Eine 26-jährige Arnsbergerin war mit ihrem Kleinwagen auf der unbeleuchteten Lendringser Straße / Kreisstraße 21 von Oesbern in Richtung Wimbern unterwegs, als ihr plötzlich zwei Pferde entgegenliefen.

Bei dem frontalen Zusammenstoß wurden beide Pferde tödlich verletzt und verendeten noch an der Unfallstelle.

Die Frau – die später ins Krankenhaus verbracht wurde – konnte selbstständig aus ihrem Pkw aussteigen und Polizei und Rettungskräfte informieren.

Nur wenige Momente nach dem ersten Unfall fuhr eine 49-jährige Autofahrerin aus Ense mit ihrem Mercedes SLK 200 über die auf der Straße liegenden Kadaver und stieß in das Heck des bereits beschädigten Pkw.

Beide Frauen standen danach unter Schockeinwirkung.

Die beteiligten Fahrzeuge erlitten einen Totalschaden und wurden später von einem Abschleppdienst abtransportiert.

Vollsperrung der Lendringser Straße für mehrere Stunden

Die Lendringser Straße war während der Rettungsarbeiten und der Unfallaufnahme etwa zwischen 19.30 und 21.45 Uhr von der Einmündung Arnsberger Straße bis nach Oesbern in beide Fahrtrichtungen komplett gesperrt.

Weitere frei umherlaufende Tiere wieder eingefangen

Da neben den zwei tödlich verunglückten Tieren noch weitere Pferde frei umherliefen, wurde ein Polizei-Hubschrauber mit Suchscheinwerfer und Wärmebildkamera in die nächtliche Suche in der stockdunklen Feldflur und auf den unbeleuchteten Fahrbahnen als Unterstützung aus der Luft mit eingebunden.

Ein Pferd fand allerdings von selbst wieder in die Stallungen zurück.

Das vierte freilaufende  Tier wurde durch die Hubschrauber-Besatzung entdeckt und daraufhin von einem Verantwortlichen eingefangen, der das Pferd wieder unbeschadet in die Stallungen auf seinem Gehöft verbrachte.

Neben drei Streifenwagen der Polizei waren mehr als ein Dutzend Feuerwehrleute der Löschgruppe Wimbern unter Führung von Detlef Carrie sowie Wickeder Wehrleute mit zwei Fahrzeugen zur Ausleuchtung und Bergung sowie zu Reinigungsarbeiten vor Ort.

ANDREAS DUNKER für „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“

Das tote Pferd – überrollt von zwei Fahrzeugen FOTO: ANDREAS DUNKER