Kostenloses Internet für alle – jetzt auch rund um die Uhr in Wickede an der Ruhr

15. Januar 2015

WICKEDE (RUHR). Mobiles Internet mit Smartphone, Tablet und Laptop ist dem einen zu teuer – und beim anderen zu langsam. Nicht jeder hat unterwegs eine günstige und schnelle Flatrate zur Verfügung und gleichzeitig noch die technisch notwendige schnelle Verbindung ins World-Wide-Web. – Der Wickeder Kfz-Meister Markus Thurau (47) sorgt nun ab sofort rund um seine Autowerkstatt an der Hauptstraße in Wickede dafür, dass diese Faktoren rund um seinen Betrieb keine Probleme für die Kommunikation im Netz mehr darstellen.

Er stellt ein „Wireless Local Area Network“ (WLAN) – also ein kabelloses lokales Netzwerk – im Umkreis seines Betriebes für jedermann zur Verfügung. Und das Surfen über dieses WLAN ist kostenlos und ohne Zeitbeschränkung.Markus Thurau wird damit ein kleiner Teil eines groß geplanten Projektes des gemeinnützigen Vereins „Freifunk“.

An seiner Seite dabei der ehrenamtliche „Aktivist“ dieser Gemeinschaft: der Wickeder Daniel Lortie (27).

Zwischen Ruhr-Promenade und Eisenbahn-Linie

Vom Café der Bäckerei und Konditorei Niehaves an der Hauptstraße bis etwa zum Bahnhof und von der Promenade an der Ruhr bis zur Eisenbahnstrecke soll die Abdeckung unter günstigen Bedingungen reichen.

Die Grundidee dabei: „Einfach ohne Passwort einloggen.“

Gleichgesinnte gesucht

Denn Lortie und Thurau suchen Gleichgesinnte. Geschäftsleute und andere Interessierte, die die Idee aufgreifen und ihren Internet-Anschluss mit anderen „teilen“. – Markus Thurau: „Jeder kann dabei helfen die WLAN-Abdeckung zu vergrößern!“

Thurau: „Es reicht ein Stromanschluss und ein spezieller Router mit Freifunk-Software, der ab zirka 15,00 Euro erhältlich ist und einfach an einen vorhandenen Router angeschlossen wird, damit Dritte über diesen Zugang ins Netz können.“

Haftung für den Anschlussinhaber angeblich ausgeschlossen

Dies sei legal und die Bereitstellung des eigenen Internet-Zuganges für Dritte angeblich „ohne eigenes Risiko“, behauptet Thurau.

Auf die Frage, ob die Anbieter nicht für das haften, was andere über den Anschluss im Internet verbreiten und herunter laden, erklärt Thurau: „Grundsätzlich haftet mit der Störerhaftung in Deutschland der Anschlussinhaber für alles, was über seinen Anschluss angesteuert wird. Mit Freifunk wird dieses Problem umgangen, indem die Aufrufe (…) zwar über den vom Anschlussinhaber bereitgestellten Router gehen, dann aber über einen eigenen Freifunk-Server durch einen speziellen Datentunnel anonymisiert weiter geleitet werden.“

Thurau wörtlich: „Eine Haftung ist somit für den Anschlussinhaber ausgeschlossen.“

Gemeinschaftsnetz für Leute ohne viel Geld

Von dem unabhängigen Gemeinschaftsnetz könnten alle profitieren, die kein Geld für einen eigenen Internet-Anschluss hätten, sagt der Handwerksmeister von der Hauptstraße. Gerade sozial Schwächere könnten sich so  kostenfrei über Geschehnisse in der Welt informieren oder mit anderen Personen online Kontakt aufnehmen.

Auch die Aufenthaltsqualität in Wickede solle sich durch diese Maßnahme für alle Menschen deutlich verbessern. Thurau denkt dabei an die Nutzer des Ruhrtalradweges.

Abdeckung der gesamten Gemeinde Wickede (Ruhr) angestrebt

Markus Thurau: „Wir hoffen durch diesen Start in ein freies Internet, eine großflächige Abdeckung der ganzen Gemeinde Wickede (Ruhr) zu erreichen.“

Mitstreiter für Freifunk-Idee gesucht

Dazu suchen er und Lortie noch Mitstreiter, um den zur Verfügung gestellen WLAN-Radius zu vergrößern.

In einer Kette von eng verbundenen Freifunk-Routern müssten für die Geräte noch nicht einmal ein eigener Internetanschluss vorhanden sein. Ein Stromanschluss genüge, so Markus Thurau.

Weitere Auskünfte gibt es bei Markus Thurau per E-Mail: mail@thurau.org und unter der Mobilfunknummer 0172 - 9179900 oder dem ehrenamtlichen Wickeder Freifunk-Aktivisten Daniel Lortie per E-Mail: daniellortie@gmx.de.

Direkt informieren können sich Interessierte ebenso auf der Internetseite http://www.freifunk-moehne.de .

ANDREAS DUNKER für „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“

Daniel Lortie und Markus Thurau (von links) FOTO: ANDREAS DUNKER
Daniel Lortie und Markus Thurau (von links) FOTO: ANDREAS DUNKER