Notunterkunft: Bilanz der Kreispolizeibehörde für 2014

19. Januar 2015

WIMBERN. Wie viele Einsätze verzeichnete die Kreispolizeibehörde Soest in der Unterbringungseinrichtung für Asylbewerber in Wimbern bis zum Jahreswechsel? – Diese Frage stellte „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“ der Pressestelle der Polizei in Soest.

Die Bilanz vom 15. April 2014 bis zum 31. Dezember 2014 sieht – laut Informationen von Polizei-Pressesprecher Frank Meiske – wie folgt aus:

Bei 34 medizinischen Notfällen sei die Polizei zusätzlich mit zur Hilfe gerufen worden. – Dies könne bei Massenerkrankungen wie Masern und Windpocken ebenso gewesen sein wie bei anderen gesundheitlichen Problemen der Bewohner.

Eine gefährliche Körperverletzung im Hause

Zudem habe es einen Einsatz wegen gefährlicher Körperverletzung gegeben, nachdem ein Minderjähriger einen anderen Asylbewerber mit einem Tablett krankenhausreif geschlagen habe.

Außerdem seien die Polizeibeamten wegen fünf weiterer Körperverletzungsdelikte in die Wimberner Einrichtung gerufen worden.

Der angebliche Vergewaltigungsversuch im Bernhard-Bauer-Park taucht nicht in dieser Statistik auf, da er sich außerhalb des Gebäudekomplexes von Wimbern abgespielt hat.

Auch die Schlägerei mit Flaschen auf dem Weg zwischen Wickede und Wimbern spielt hier keine Rolle –  bei der Asylsuchende als mutmaßliche Täter ermittelt wurden.

Hausverweise für Bewohner

Zwei Einsätze, so der Soester Polizei-Pressesprecher Frank Meiske, seien zudem wegen Hausfriedensbruchs erfolgt.

Diesen Delikten vorausgegangen seien vermutlich Hausverweise für Bewohner, die sich beispielsweise nicht rechtzeitig zum Transfer in eine zugewiesene Kommune am vereinbarten Treffpunkt eingefunden und das Gebäude nach Verbot trotzdem wieder widerrechtlich betreten hätten, erklärte stellvertretender Einrichtungsleiter Timo Maier am heutigen Montag (19. Januar 2015) im Gespräch mit „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“.

Diebstähle in der Unterbringungseinrichtung

Zudem hätte es zwei Polizei-Einsätze wegen Sachbeschädigung und einen wegen Diebstahls gegeben, bilanzierte Polizei-Pressesprecher Frank Meiske weiter.

Letzteres scheint allerdings sehr gering, da es laut Einrichtungsleitung vor Ort häufiger zu Diebstählen im Hause kommt. Die Betreuer hätten dazu die dienstliche Anweisung all’ diese Delikte sofort anzuzeigen, sobald sie ihnen bekannt würden, so Maier.

Gegebenenfalls sollten auch Anzeigen gegen Unbekannt erstellt werden.

Ob die Polizei-Statistik an dieser Stelle also so ganz richtig ausgewertet wurde, mag dahingestellt sein.

15 Polizeieinsätze wegen Randale usw.

Des weiteren wurde die Polizei angeblich 15 mal wegen Streitigkeiten, Randale und anderen Hilfeersuchen nach Wimbern gerufen.

Drei Großeinsätze der Feuerwehr

Dreimal hätten die Streifenwagen der Polizei zudem Einsätze der Freiwilligen Feuerwehr flankiert, die auf Grund von Feueralarmen der hauseigenen Brandmeldeanlage (BMA) zur Notunterkunft ausgerückt waren. – Zum Glück bislang alles nur technische oder andere Fehlalarme.

Sicherheitslage: Wenig Grund zur Sorge

Polizei-Pressesprecher Frank Meiske schätzt die Einsätze der Polizei seit dem 14. April 2014 bis zum Jahresende in Wickede als relativ gering ein. Meiske wörtlich zur Sicherheitslage: „Objektiv ist wenig Grund zur Sorge. Da ist jede mittelgroße Stadt gefährlicher!“

In den Wintermonaten bislang relativ ruhig

In den Wintermonaten sei es bislang relativ ruhig in der Einrichtung gewesen, erklärte Timo Maier. – Und fügte hinzu: „Wir sind wie ein kleines Dorf!“

In dieser Bilanz nicht enthalten sind Straftaten von Asylsuchenden außerhalb der Unterbringungseinrichtung der Bezirksregierung Arnsberg.

ANDREAS DUNKER für „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“

Streifenwagen der Kreispolizeibehörde Soest vor der Notunterkunft ARCHIVFOTO: ANDREAS DUNKER
Streifenwagen der Kreispolizeibehörde Soest vor der Notunterkunft ARCHIVFOTO: ANDREAS DUNKER