CDU: Nur bei der Frage der Kühlung ging’s heiß her …

26. Januar 2015

WICKEDE (RUHR) / BALVE-EISBORN. Welche Folgenutzungsmöglichkeiten gibt es für das Gebäude der Westerheide-Schule in Echthausen, die zum Ende dieses Schuljahres geschlossen wird? Welche Investitionen sind im Bürgerhaus in Wickede erforderlich? – Über diese und andere Zukunftsfragen für die Gemeinde Wickede (Ruhr) berieten die heimischen Christdemokraten bei einer Klausurtagung des CDU-Ortsverbandes am vergangenen Samstag und Sonntag (24./25. Januar 2015) in der „Antonius-Hütte“ in Balve-Eisborn.

Maßnahmen zur Folgenutzung für die „Westerheide-Schule" 

Den verbliebenen Schülern der Westerheide-Schule in Echthausen sei seitens des Gemeinderates ja ein geregelter Schulbetrieb bis zur Schließung zugesagt worden, dennoch müssten sich Gemeinderat und -verwaltung jetzt mit Folgenutzungsmöglichkeiten befassen, erklärte Wickedes CDU-Fraktionsvorsitzender Thomas Fabri.

Und wörtlich: „Wir möchten keine Planer, die während des Unterrichts mit dem Zollstock durch die Klassenräume und Flure gehen!“ – Aber die professionelle Hilfe eines Immobilienmaklers oder eines Planungsbüros sollte bereits kurzfristig in Anspruch genommen werden, so der CDU-Fraktionsvorsitzende.

Vielleicht gäbe es ja Interessenten, die dort Büros oder Wohnungen einrichten würden, hoffte Fabri.

Umfangreiche Renovierung des „Bürgerhauses“ befürwortet

Einen enormen Sanierungsbedarf sieht die CDU auch beim „Bürgerhaus“. Nachdem die Mehrzweckhalle in der Wickeder Ortsmitte bereits seit dem  14. Januar 1977 in Betrieb sei, merke man dem Gebäude an, dass es inzwischen „in die Jahre gekommen“ sei.

So sei es nicht zuletzt auf einen CDU-Antrag zurückzuführen, dass die Gemeindeverwaltung einen ausführlichen Investitionsplan für die Renovierung des Gebäudes erarbeitet habe.

Die CDU halte die im aktuellen Haushaltsentwurf vorgesehenen Investitionen daher für sinnvoll und notwendig, um das „Bürgerhaus“ weiterhin als Veranstaltungszentrum nutzen zu können.

Muss eine Klimaanlage für die Mehrzweckhalle in der Ortsmitte sein?

Lediglich zu der vom Rathaus vorgeschlagenen Installation einer Klimaanlage zeigt sich die Union eher kritisch.

„Die Kosten für Planung, Investition und Betrieb der Kälte- und Belüftungseinheit stehen der doch geringen Anzahl von Nutzungstagen gegenüber, an denen eine solche Anlage wirklich unausweichlich ist“, meint Thomas Fabri.

Höhere Energiekosten für die Luftkühlung könnten sich negativ auf die Miete für die Nutzer des „Bürgerhauses“ auswirken. – „Nicht ausgeschlossen, dass Mieter auf den Betrieb dieser Anlage aus Kostengründen verzichten“, gibt die CDU daher zu Bedenken.

Die Christdemokraten würden deshalb die hierfür im Haushaltsentwurf 2015 angesetzten Investitionskosten von planmäßig 120.000,00 Euro gerne in den Haushalt 2016 verschieben und erst einmal prüfen, ob die vorgesehene Dämmung des Daches nicht schon ausreicht, damit die Temperaturen im Innenraum des Bürgerhauses bei heißem Wetter erträglicher werden.

Neue Gebührenordnung für Nutzung kommunaler Gebäude und Räume gefordert

Mit der baulichen und energetischen Veränderung des Bürgerhauses solle sich ein erweiterter Arbeitskreis beschäftigen, so die CDU gegenüber „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“.

Zudem solle dieser Kreis sich auch mit der Gebührenordnung für die Nutzung aller kommunalen Gebäude und Räume befassen. Dazu zählten beispielsweise Aulen, Klassenräume und Küchen in Schulen, die von schulfremden Nutzern belegt würden.

Es könne nicht angehen, dass gemeinnützige Vereine die Raumnutzung im Bürgerhaus bezahlen müssten und gleichzeitig Gewerbetreibende einige Räume in kommunalen Schulen kostenlos nutzen dürften, kritisierte die CDU.

CDU korrigiert SPD-Pressemitteilung

Nicht unkommentiert stehen lassen wollte die CDU-Gemeindeverband am heutigen Montag (26. Januar 2015) „den inhaltlichen Fehler der gestrigen Pressemitteilung der SPD Wickede“.

Es stimme nicht, dass das Defizit der Gemeinde Wickede (Ruhr) sinke, weil die Verwaltung im Rathaus „im Vergleich zum vorgelegten Haushaltsentwurf bereits weitere Einsparpotentiale von über 300.000,00 Euro“ erkannt habe, wie die SPD behaupte.

„Hätte die SPD den Haushalt richtig gelesen und die Anlagen korrekt bewertet, hätte sie erkennen müssen, dass diese Einsparungen bereits im Vorfeld verwaltungsintern durchgeführt worden waren“, behauptete CDU-Fraktions-Vize Burkhard Neus.

Denn erst danach sei den Kommunalpolitikern der aktuell vorliegende Haushaltsentwurf für ihre Beratungen übergeben worden, so Neus.

SPD-Fraktionsgeschäftsführer Bräker bestätigt das Missverständnis

SPD-Fraktionsgeschäftsführer Julian Bräker erklärte dazu heute Abend auf Anfrage von „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“, dass diese Richtigstellung wohl korrekt sei. Man habe aber bislang nicht klären können, ob die Sozialdemokraten dies falsch verstanden oder Kämmerer Christian Wiese dies missverständlich erklärt habe. Die CDU habe in diesem Punkte wohl Recht.

SPD und CDU  attestieren Rathaus gute Vorarbeit

Ebenso wie gestern die örtliche SPD attestierte die CDU-Fraktion dem ersten Haushaltsentwurf des neuen Bürgermeisters und seiner Verwaltungsspitze insgesamt eine ordentliche und realistische Darstellung, die große Korrekturen nicht notwendig machten.

ANDREAS DUNKER für „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“

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Teilnehmer der CDU-Klausurtagung FOTO: CDU-GEMEINDEVERBAND WICKEDE (RUHR)
Teilnehmer der CDU-Klausurtagung FOTO: CDU-GEMEINDEVERBAND WICKEDE (RUHR)