Raststätte „Am Haarstrang“: Festnahme von vier Räubern durch die Polizei

26. Februar 2015

WERL / ARNSBERG. Zu einer Festnahme von vier Männern aus Arnsberg kam es am Montagabend auf dem nördlichen Autobahn-Rastplatz „Am Haarstrang“ an der A44 – nahe dem Dorf Schlückingen. Dies teilte die Kreispolizeibehörde Soest am heutigen Donnerstag (26. Februar 2015) in einer Mitteilung an die Medien mit. – Die festgenommenen Männer im Alter zwischen 19 und 21 Jahren sollen mehrere Raubüberfälle auf Supermärkte begangen haben.

Polizeilichen Ermittlungen zu Folge soll die Gruppe ihren ersten Überfall im Juni 2014 auf einen Lebensmittelmarkt in Ense-Parsit verübt haben.

Auch am Montagabend seien die Arnsberger offenbar wieder auf dem Weg zu einem neuen Raubüberfall gewesen, den man aber durch die Festnahme hätte verhindern könne, hieß es seitens der Polizei.

In dem Fahrzeug der Männer seien Tatwerkzeuge wie Waffen, Kabelbinder und Rucksäcke gefunden worden, die die Polizeibeamten sichergestellt hätten.

Neben dem Überfall in Parsit sollen die mutmaßlichen Räuber gleiche Straftaten auch in Unna, Gießen, Meschede, Engelskirchen und Anröchte verübt haben, vermutet die Polizei.

In allen Fällen seien die Täter dabei nach dem gleichen Muster vorgegangen: Kurz vor Geschäftsschluss betraten die maskierten Männer den jeweiligen Supermarkt und bedrohten die Angestellten mit einer Schusswaffe. Anschließend wurden die Opfer mit Kabelbindern gefesselt und aufgefordert, den Tresor zu öffnen. Die Täter entwendeten dann die Tageseinnahmen und flohen unerkannt.

Aufgrund intensiver Ermittlungsarbeit der Polizei bekam diese aber heraus, dass es sich bei einem angeblichen Opfer des Raubüberfalls auf den Lebensmittel-Discounter in Ense-Parsit wohl um einen Gehilfen der Räuber handelt.

Dieser war als geringfügig Beschäftigter bei dem Supermarkt angestellt und konnte so interne Informationen weitergeben.

Der ebenfalls aus Arnsberg stammende Mann ließ sich wohl absichtlich überfallen und verletzte sich dann nach der Tat selbst, um einen Raubüberfall vorzutäuschen.

Bei der Polizei gab er an, er sei von den Tätern geschlagen worden, weil er sich geweigert habe, den Tresor zu öffnen.

Der 23-jährige wurde inzwischen ebenfalls festgenommen. Der Haftbefehl gegen ihn wurde allerdings mit Auflagen außer Vollzug gesetzt.

Die vier weiteren Tatverdächtigen gestanden bei der polizeilichen Vernehmung insgesamt rund zehn Raubüberfälle. Ein Haftrichter erließ gegen alle vier Arnsberger Haftbefehl. Weitere Ermittlungen dauern noch an.

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FOTO: ANDREAS DUNKER
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