Das zweite Mal mutwillig: Falscher Feueralarm in der Flüchtlingsunterkunft

11. März 2015

WIMBERN. Falscher Feueralarm in der Flüchtlingsunterkunft am heutigen Mittwoch (11. März 2015) gegen 14.00 Uhr: Ein Bewohner der Notaufnahmeeinrichtung in Wimbern habe vermutlich mutwillig die Scheibe eines Feuermelders eingeschlagen und den Druckknopf gedrückt, erklärte Pressesprecher Christoph Söbbeler von der Bezirksregierung Arnsberg auf Anfrage von „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“. In Folge dessen sei die automatische Brandmeldeanlage (BMA) ausgelöst worden.

Die Freiwillige Feuerwehr der Gemeinde Wickede (Ruhr) sowie ein Streifenwagen der Werler Polizei-Wache und ein Rettungstransportwagen (RTW) des Kreises Soest rückten daraufhin nach Wimbern aus.

Die Feuerwehr sei mit fünf Fahrzeugen sowie rund dreißig Einsatzkräften vor Ort gewesen, so Gemeindebrandinspektor Georg Ptacek. Der Alarm sei im ehemaligen „Schwesternwohnheim“ des Marien-Krankenhauses ausgelöst worden.

Auch die Pressestelle der Kreispolizeibehörde Soest bestätigte heute Nachmittag, dass es sich um einen „mutwillig ausgelösten Fehlalarm“ gehandelt habe, der nicht begründet war.

Bereits der zweite mutwillige Fehlalarm

Einsatzleiter Georg Ptacek erklärte gegenüber „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“, dass von den bislang sechs Großeinsätzen der Feuerwehr an der landeseigenen Massenunterkunft für Asylsuchende nur drei durch „technische Fehler“ begründet gewesen seien.

Ein weiterer Alarm sei versehentlich durch einen Arbeiter aus dem Hause verursacht worden.

Zusammen – mit dem heutigen Einsatz – habe man zweimal wegen mutwilliger Fehlalarme ausrücken müssen.

Einsatzkräfte verärgert – Verursacher kaum ermittelbar

Die Verursacher dafür seien bei der Größe des Gebäudes und der Menge der Menschen wohl nicht ermittelbar, erklärte Ptacek. Er hoffe nur, dass so etwas nicht noch häufiger vorkomme.

Mehrere Einsatzkräfte vor Ort zeigten sich heute verärgert über den Missbrauch des Feuer-Notrufes, nachdem man festgestellt hatte, dass es sich um eine absichtliche Falschalarmierung handelte.

Rechnung der Kommune an das Land

Wie Fachbereichsleiter Jürgen Schlautmann von der Gemeindeverwaltung Wickede (Ruhr) gegenüber „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“ mitteilte, ergehe für jeden selbst verschuldeten Fehlalarm durch eine Brandmeldeanlage (BMA) ein Kostenbescheid durch die Kommune. In diesem Fall schicke die Gemeinde diesen an die Bezirksregierung Arnsberg beziehungsweise das Land Nordrhein-Westfalen. – Die Rechnung zahlt also schlussendlich der Steuerzahler.

Falschen Brandalarm auslösen, um zu klauen

Über die Gründe, warum jemand die Brandmeldeanlage ohne Feuergefahr auslöst, kann man nur spekulieren, da die schuldigen Täter wohl in den meisten Fällen nicht ermittelt werden können.

Bei der Pressekonferenz der Kreispolizeibehörde Soest zur Kriminalitätsentwicklung am gestrigen Dienstag wurde jedoch geäußert, dass Straftäter innerhalb einer Massenunterkunft einen Alarm auslösen könnten, um nach der Evakuierung der Mitbewohner deren menschenleere Zimmer nach Geld und Wertgegenständen zu durchsuchen – und diese zu stehlen.

Aus der Notunterkunft für Asylbewerber in Rüthen ist der Polizei ein solcher Vorfall wohl aus dem vergangenen Jahr bekannt.

Geschädigt werden durch ein paar Kriminelle also nicht nur die Steuerzahler sondern auch die mehrheitlich friedlichen und ehrlichen Asylbewerber – wie Kriegsflüchtlinge aus Syrien.

In der Einrichtung in Wimbern hätten sich heute übrigens 413 Personen befunden, so Behördensprecher Christoph Söbbeler. 

ANDREAS DUNKER für „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“

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Falscher Feueralarm in der Flüchtlingsunterkunft FOTO: ANDREAS DUNKER
Falscher Feueralarm in der Flüchtlingsunterkunft FOTO: ANDREAS DUNKER