Fluchtgefahr bei Flüchtlingen: Bis zur Gerichtsverhandlung am Dienstag noch in U-Haft

14. März 2015

WIMBERN / WERL. Wegen „gemeinschaftlicher gefährlicher Körperverletzung“ stehen drei mutmaßliche Straftäter aus der Flüchtlings-Massenunterkunft in Wimbern am Dienstag, 17. März 2015, um 10.00 Uhr vor Gericht. Die Hauptverhandlung unter Vorsitz von Strafrichterin Patricia Suttrop findet im Saal 9 des Amtsgerichtes in Werl statt.

Bei den Angeklagten handelt es sich um zwei Algerier und einen Marokkaner, die beschuldigt werden in Folge eines Streites um Zigaretten zwei Männer aus Eritrea am 23. September 2014 in Wickede-Wimbern zum Teil schwer verletzt zu haben.

Bei der Schlägerei auf dem Weg in Höhe des Heilig-Geist-Klosters in Wimbern sollen auch Flaschen als Schlagwerkzeug von den mutmaßlichen Tätern eingesetzt worden sein, so bisherige Erkenntnisse der Polizei.

Zwei von drei mutmaßlichen Tätern noch in Untersuchungshaft

Auf Grund von Fluchtgefahr sind zwei der drei Beschuldigten derzeit noch in Untersuchungshaft: der Marokkaner (Jahrgang 1991) sitzt in der Justizvollzugsanstalt (JVA) Bochum und einer der Allgerier (Jahrgang 1986) ist in der JVA Hamm untergebracht.

Der zweite Allgerier (Jahrgang 1990) erhielt im Dezember 2014 eine Haftverschonung und wohnt derzeit in einer kommunalen Asylunterkunft in Essen im Ruhrgebiet. Ihn trifft vermutlich die geringste Schuld.

Der ermittelte Tathergang

Zur Zeit der Tat lebten die drei mutmaßlichen Straftäter aus Nordafrika im Alter von 23, 24 und 28 Jahren alle in der Unterbringungseinrichtung in Wimbern. – Ebenso die Opfer aus dem ostafrikanischen Eritrea.

Den drei Nordafrikanern wird vorgeworfen, dass sie am 23. September 2014 gegen 21.15 auf dem Gehweg zwischen der Gaststätte Korte und dem ehemaligen Krankenhaus die zwei Opfer aus Eritrea mit leeren Glasflasche attackiert haben sollen.

Zuvor hatten die vermeintlichen Täter ihre Opfer um Zigaretten gebeten. Als diese Bitte von den Angesprochenen nicht erfüllt wurde, schlugen die Nordafrikaner auf die Eriträer ein.

Drei Dolmetscher zur Gerichtsverhandlung bestellt

Zum Prozess vor dem Amtsgericht Werl am Dienstag seien neben den drei Angeklagten noch die zwei Geschädigten sowie zwei weitere Zeugen geladen, die inzwischen in ganz Deutschland verteilt lebten, so ein Gerichtssprecher gegenüber „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“. Zudem habe man drei Dolmetscher bestellt.

Nicht zuletzt auf Grund der Sprachschwierigkeiten könne die Hauptverhandlung durchaus ein paar Stunden dauern, prognostiziert der Justiz-Mitarbeiter.

ANDREAS DUNKER für „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“

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FOTO: ANDREAS DUNKER
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