Asylunterkünfte in Wickede und Wiehagen sowie finanzielle Vorteile der ZUE für Kommune

3. Mai 2015

WICKEDE / WIEHAGEN. Neben der landeseigenen Massenunterkunft für Flüchtlinge im ehemaligen Marien-Krankenhaus wohnen immer noch rund dreißig Asylbewerber in der Gemeinde Wickede (Ruhr), die der Kommune bereits vor Eröffnung der „Zentralen Unterbringungseinrichtung“ (ZUE) in Wimbern zugewiesen wurden. Weitere Zuweisungen – wie andere Städte und Gemeinden sie derzeit erhalten – gibt es seit Bestehen der „ZUE“ für die Ruhrgemeinde nicht mehr.

Unter anderem hat das Wickeder Sozialamt für Asylbewerber seit 2013 beziehungsweise seit 2014 jeweils zuvor leer stehende Wohnungen „ Auf der Heege“ in Wiehagen angemietet, die einer privaten Immobilien-Gesellschaft aus Unna gehören.

Bei den in Wiehagen lebenden Flüchtlingen handelt es sich um eine dreiköpfige albanische Familie sowie um drei Einzelpersonen. Letztere teilen sich gemeinsam eine Wohnung.

Asylunterkünfte „Erlenstraße“ und „Im Winkel“

16 weitere Personen im Asylverfahren sowie weitere „geduldete“ Flüchtlinge wohnen an der Erlenstraße in Wickede, wo die Gemeinde zwei eigene Häuser besitzt, die teilweise auch deutschen Bürgern als Unterkunft dienen.

Rückkehrer aus Jugoslawien hat die Kommune zudem in dem gemeindeeigenen Haus gegenüber dem Freibad an der Straße „Im Winkel“ untergebracht – besser bekannt als ehemalige „Freibad-Schänke“ und „TV-Geschäftsstelle“.

Drei Gebäude am Lindenweg

Desweiteren besitzt die Gemeinde Wickede (Ruhr) nur noch drei Gebäude am Lindenweg, die aktuell aber nicht von Flüchtlingen bewohnt sind. – Deshalb die Anmietung der zwei Wohnungen in Wiehagen.

Finanzielle Vorteile für die Kommune

Finanziell gesehen profitiert der Wickeder Gemeindehaushalt durch die "Zentrale Unterbringungseinrichtung" des Landes Nordrhein-Westfalen in Wimbern. Denn andere Kommunen erhalten derzeit weitere Flüchtlinge – wie die zuvor genannten – zugewiesen und müssen sich um deren Unterbringung und Versorgung kümmern.

Dies kostet einer Gemeinde in der Größenordnung von Wickede (Ruhr) teilweise einige hundertausend Euro pro Jahr. Wickede bleiben diese Kosten erspart.

Zudem erhält die Ruhrgemeinde sogar noch erhöhte Schlüsselzuweisungen für die Wimberner "Neubürger".

Rechnet man die Ersparnis und die Mehreinkünfte zusammen, profitiert Wickede (Ruhr) finanziell gesehen von der Unterbringungseinrichtung erheblich: Der Gemeindehaushalt wird damit um rund 800.000,00 Euro entlastet.

Gestiegene Kaufkraft durch Bewohner der Landeseinrichtung

Zudem ist die Kaufkraft durch die paar hundert Flüchtlinge, die permanent in Wimbern leben, um einiges angestiegen. Denn ihr "Taschengeld" in Höhe von etwa 150,00 Euro pro Monat geben die Bewohner der Landeseinrichtung wohl weitestgehend in Wickeder Supermärkten und Discountern sowie Cafés und Tankstellen-Shops aus.

Für die Kommune und manche Unternehmen bringen die Flüchtlinge der Landeseinrichtung also durchaus finanzielle Vorteile.

Positive Aspekte, die man neben manch negativen Auswirkungen vor Ort auch mal zur Kenntnis nehmen sollte …

ANDREAS DUNKER für „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“


ANMERKUNG DER REDAKTION:

Anlass für diesen Beitrag waren Nachfragen von Bürgern, die Gerüchte über weitere Flüchtlingsunterkünfte in Wiehagen vernommen hatten. "wickede.ruhr HEIMAT ONLINE" fragte deshalb mal genauer bei der Gemeindeverwaltung Wickede (Ruhr) nach und bekam einige der vorgenannten Informationen.

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FOTO: ANDREAS DUNKER
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