Tore, Tanz und Gesang beim TuS Wickede – Bürgermeister fungierte als Dolmetscher

13. Mai 2015

WICKEDE (RUHR). Vier zu eins gewann am heutigen Mittwochabend (13. Mai 2015) die U-18-Nationalmannschaft von Namibia verdient gegen die B-Junioren-Regionalauswahl auf der Sportanlage „Im Ohl“ der Turn- und Sportgemeinschaft (TuS) Wickede (Ruhr). – Zum Hintergrund: Der Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) pflegt seit 1995 enge Verbindungen zu Namibia und feiert in diesem Jahr das zwanzigjährige Bestehen dieser Kooperation. Unter anderem mit dem Begegnungspiel in Wickede.

 Die Teams, das schöne Frühlingswetter, das Begegnungsspiel und auch das Resultat – alles passte am heutigen Abend.

Als einziger Wickeder stand Jean-Luca Jesse-Verletis als Schiedsrichter mit auf dem Platz. Moderiert wurde das Spiel von André Schüpstuhl.

Empfang mit Bürgermeister als Dolmetscher

Nach dem Spiel gab es einen kleinen Empfang mit Bürgermeister Dr. Martin Michalzik (CDU) sowie Sportfunktionären und Spielern im TuS-Heim. Mit dabei: TuS-Vorsitzender Jürgen Karthaus und Franz-Josef Jochheim, der Vorsitzende des FLVW-Kreises Soest.

Während auf dem Spielfeld – laut einem Schiedsrichter – „acht Wörter Englisch“ zur Kommunikation ausgereicht hätten, wechselte man bei dem Empfang einige Worte mehr. Teilweise fungierte Wickedes Bürgermeister dabei auch als Dolmetscher.

Noch immer deutschsprachige Minderheit in der einstigen Kolonie

Da Namibia einst deutsche Kolonie gewesen sei, lebte in dem Zwei-Millionen-Staat immer noch eine deutschsprachige Minderheit mit rund 60.000 Bürgern, erklärte ein deutschsprachiger Repräsentant aus Namibia gegenüber „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“.

Ansonsten seien Englisch und Afrikaans die Hauptsprachen. Daneben gäbe es zahlreiche Stammesdialekte.

Flächenmäßig sei Namibia etwa dreimal so groß wie Deutschland. Vielfach geprägt durch riesige Savannen und Wildnis.

Wirtschaftlich profitiere man von Bodenschätzen, Landwirtschaft und Tourismus. Allerdings habe man auch eine 45-prozentige Arbeitslosigkeit.

Schwarze und weiße Namibianer seien durch eigene Siedlungsbereiche häufig noch voneinander getrennt. Aber die Apartheid nehme ab und die Menschen gingen aufeinander zu.

In Afrika ist Fußball ebenso ein Volkssport wie in Deutschland

In Afrika sei Fußball ebenso wie in Deutschland ein Volkssport, so ein TuS-Sprecher.

Die U-18-Nationalmannschaft von Namibia sei noch bis zum 23. Mai 2015 zu Gast in Westfalen, hieß es seitens der Fußballfunktionäre.

Ein bereits 2014 angedachtes Fußballspiel gegen Kicker aus Namibia sei damals wegen der Ebolafieber-Epidemie abgesagt worden, die damals akut in mehreren westafrikanischen Ländern herrschte.

Gesang und Tanz bei der Ankunft und Verabschiedung

Ein- und Auszug der U-18-Nationalmannschaft von Namibia erfolgten übrigens mit afrikanischem Tanz und Gesang.

ANDREAS DUNKER für „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“    

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Bürgermeister Dr. Michalzik (links) und FLVW-Kreisvorsitzender Jochheim (rechts) mit den Mannschaftskapitänen aus Namibia und Westfalen FOTO: ANDREAS DUNKER
Bürgermeister Dr. Michalzik (links) und FLVW-Kreisvorsitzender Jochheim (rechts) mit den Mannschaftskapitänen aus Namibia und Westfalen FOTO: ANDREAS DUNKER
Auszug der afrikanischen Fußballer mit Gesang und Tanz FOTO: ANDREAS DUNKER
Auszug der afrikanischen Fußballer mit Gesang und Tanz FOTO: ANDREAS DUNKER