Wickeder Moslems treffen sich zum Fastenbrechen im Hövel

22. Juni 2015

WICKEDE (RUHR). Zum gemeinsamen Gebet und öffentlichen „Fastenbrechen“ – einem Mahl nach Sonnenuntergang – trafen sich am späten Samstagabend (20. Juni 2015) rund 60 Muslime im Treffpunkt des anatolischen Kulturvereins im Hövel in Wickede. – Zum islamischen Fastenmonat „Ramadan“ haben sich auch die großen christlichen Kirchen in Nordrhein-Westfalen in einer gemeinsamen Erklärung geäußert.

Die evangelischen Kirchen und die katholischen Bistümer in Nordrhein-Westfalen wünschen den muslimischen Gläubigen darin „einen segensreichen Ramadan“. Wörtlich heißt es: „Möge diese Zeit ein hoffnungsvolles Licht in unsere Welt werfen, die unter Krieg und Ungerechtigkeit leidet.“

Gemeinsam gegen Extremismus

Die Verantwortlichen der Kirchen rufen Muslime und Christen in Deutschland auf, sich gemeinsam gegen Extremismus zu stellen und die Demokratie und das friedliche Zusammenleben zu stärken.

„Gerade in einer Gesellschaft, in der viele Menschen der Religion gegenüber kritisch sind, ist es unsere Aufgabe, die menschenfreundlichen Werte unserer Religionen immer wieder neu ans Licht zu bringen“, heißt es in der Botschaft. „Diese Schätze der islamischen und christlichen Traditionen sollten in der religiösen Erziehung und im spirituellen Leben unserer Gemeinden, aber auch im Alltag sowie in der akademischen Lehre und Forschung deutlich werden.“

Der „Europäisch anatolische Treffpunkt Wickede (Ruhr)“ hatte sich kürzlich ebenso in eine solche Richtung geäußert.

Gemeinsame Verantwortung für Flüchtlinge aus den Kriegs- und Krisenregionen

Die nordrhein-westfälischen Kirchen weisen in ihrer Veröffentlichung besonders auf die gemeinsame Verantwortung für die Flüchtlinge aus den Kriegs- und Krisenregionen hin.

„Ihre Verletzungen können kaum heilen, wenn Rechtsextreme und Islamisten den gesellschaftlichen Zusammenhalt untergraben und sich die Konflikte aus den Heimatländern bis in die Flüchtlingsheime fortsetzen.“

Flüchtlinge hätten eine Chance, wieder Vertrauen zu gewinnen, „wenn wir als Muslime und Christen unsere Verbundenheit über die Religionsgrenzen hinweg in dieser Gesellschaft spürbar werden lassen.“

Zu den Unterzeichnern des „Ramadan Mubarak“ („Gesegneter Ramadan“) überschriebenen Grußwortes gehören unter anderem der katholische Erzbischof Hans-Josef Becker aus Paderborn sowie Präses Annette Kurschus von der Evangelischen Kirche von Westfalen.

Das nächste öffentliche Fastenbrechen im Rahmen des „Ramadans“ beginnt am kommenden Samstag (27. Juni 2015) gegen 21.15 Uhr im türkischen Treffpunkt im Hövel.

ANDREAS DUNKER für „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“

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Gemeinsames Essen und Beten: Öffentliches Fastenbrechen im türkischen Treffpunkt im Hövel in Wickede FOTO: ANDREAS DUNKER
Gemeinsames Essen und Beten: Öffentliches Fastenbrechen im türkischen Treffpunkt im Hövel in Wickede FOTO: ANDREAS DUNKER
FOTO: ANDREAS DUNKER
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Schuhe aus zum Gebet FOTO: ANDREAS DUNKER
Schuhe aus zum Gebet FOTO: ANDREAS DUNKER