Demografischer Wandel wirkt sich auf Beerdigungskultur aus

29. Mai 2015

WICKEDE. Der demografische Wandel wirkt sich auch auf die Beerdigungskultur aus: „Wurden früher die Begräbnisstellen von Familienangehörigen generationenübergreifend gepflegt, gibt es heute und in Zukunft umso mehr die Schwierigkeit, dass von der Familie niemand mehr im Dorf wohnt, der sich persönlich um die Grabstelle der Eltern kümmert“, erklärte Friedhofsverwalter Horst-Dieter Pieper von der katholischen Kirchengemeinde St. Antonius von Padua und St. Vinzenz am gestrigen Donnerstag (28. Mai 2015) gegenüber „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“.

Die Friedhofsverwaltung der katholischen Kirchengemeinde gehe in ihrer neuen Friedhofssatzung auf die Veränderungen ein. So würden inzwischen Grabstellen für Urnen ebenso wie Sargbestattungen inklusive der Pflege der Ruhestätten angeboten. Dabei sei die erste Urnenbeisetzung auf dem katholischen Friedhof in Wickede (Ruhr) erst zirka zwölf Jahre her. 

Keine anonymen Urnenbestattungen möglich

Anonyme Urnenbestattungen dürfe man – nach Rücksprache mit dem Erzbischöflichen Generalvikariat in Paderborn – als katholische Pfarrei nicht anbieten. – Aber Rasenflächen für die Urnenbestattung seien erlaubt, sofern die Stelle durch eine entsprechende Platte mit Namen sowie Geburts- und Todesjahr des Verstorbenen sichtbar gemacht würden.

Urnen-Wahlgräber in der Nähe des renovierten Friedhofsplatzes hätten einen kleineren Zuschnitt, sodass der Pflegeaufwand zudem geringer wird.

Bisherige Beerdigungskultur weiterhin üblich 

Pieper: „Aber selbstverständlich ist nicht alles neu. Die Familiengrabstellen bleiben erhalten. Viele Familien haben seit Generationen ihren Namen in einem Denkmal eingemeißelt.“ – Denn auch die bisherige Beerdigungskultur würde eine berechtigte Koexistenz zu neuen Formen führen.

Viele Gräber des Friedhofs zeigten durch Bepflanzung mit Büschen und Blumenschmuck das Gedenken der Angehörigen an ihre verstorbenen Familienmitglieder, betonte Pieper als Geschäftsführender Vorsitzender der katholischen Kirchengemeinde.

Sarg vor dem Altar in der Kirche

Zum aktuell praktizierten Beerdigungsritus erklärte Pieper weiter, dass die katholische Pfarrei auf den Wunsch vieler Gemeindemitglieder eingehe, bei einer klassischen Bestattung den Sarg während des Gottesdienstes vor den Altar aufzustellen, um nach Gebeten und Segnung mit diesem in einer Prozession zum Friedhof zu ziehen.

Die neue Friedhofsgebührensatzung läge im Schriftenstand der St.-Antonius-Kirche sowie im Wickeder Pfarrbüro zur Mitnahme aus, teilte Horst-Dieter Pieper mit.

ANDREAS DUNKER für „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“

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