Land NRW investierte bislang 3,7 Millionen Euro in ZUE Wimbern

2. Juli 2015

WIMBERN. Mindestens 3,7 Millionen Euro hat das Land Nordrhein-Westfalen seit Anfang 2014 bis heute in den Umbau des ehemaligen Marien-Krankenhauses zur „Zentralen Unterbringungseinrichtung“ (ZUE) für Asylbewerber investiert. Dies erklärte Pressesprecher Christoph Söbbeler von der Bezirksregierung Arnsberg als Betreiber der Massenunterkunft für Flüchtlinge in Wimbern jetzt auf Anfrage von „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“. Söbbeler bezieht sich dabei auf Angaben des landeseigenen Bau- und Liegenschaftsbetriebes (BLB) NRW, der die Summe der bisher beglichenen Rechnungen von Handwerkern und Baufirmen sowie Architekten und Planern addiert hat.

Abgeschlossen sei inzwischen der Bau der zirka zwei Meter hohen Zaunanlage um das ZUE-Gelände, die insbesondere sogenannte „Fremdschläfer“ vom Eindringen in die Einrichtung abhalten soll, erklärte Einrichtungsleiter Marco Plümper am heutigen Donnerstag (2. Juli 2015) gegenüber „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“. Im hinteren Bereich sei der Stäbchen-Zaun zudem noch an der Krone durch einen Stacheldrahtaufsatz um etwa vierzig Zentimeter erhöht.

Mehrere Fremdschläfer pro Woche ertappt

Während seiner Zeit in Hemer, so Plümper, habe sich aber gezeigt, dass man trotzdem pro Woche durchschnittlich noch etwa zwei bis drei „Fremdschläfer“ in einer „Zentralen Unterbringungseinrichtung“ (ZUE) wie Wimbern ertappe. Dabei handele es sich teils um illegeal in Deutschland lebende Migranten. 

Bei der Menge der Menschen in einer Massenunterkunft sei es kaum auszuschließen, dass sich einzelne „Fremdschläfer“ unter die Flüchtlinge mischten, die dem Aufsichts- und Betreuungspersonal durch den permanenten Wechsel ja nicht persönlich bekannt seien.

Neue Pforte soll noch diesen Monat in Betrieb genommen werden

Schätzungsweise Ende Juli würde die Pfortenanlage mit Tor und Einlasskontrolle in Betrieb genommen, vermutet Plümper. Die Umschaltung der automatischen Brandmeldeanlage (BMA) auf das neue Container-Büro im Parkplatzbereich verzögere diese derzeit noch.

Zusätzlich zu dem zentralen Eingangsbereich gäbe es Feuerwehr- und Lieferanten-Zufahrten im hinteren Bereich sowie Tore als Fluchtwege an verschiedenen Stellen.

Zwei von drei ehemaligen Schwesternwohnheimen bereits umgebaut

Zwei der ehemaligen Schwesternwohnheime seien inzwischen als Flüchtlingsunterkunft umgebaut. Die notwendigen Arbeiten am dritten Gebäudetrakt liefen derzeit noch. Man hoffe jedoch auf eine Fertigstellung bis zum Herbst, betonte Marco Plümper.

Neben Wohn- und Schlafräumen seien in dem hinteren Gebäudetrakt eine separate Kantine mit Speiseraum sowie Freizeiträume und Verwaltungsbüros vorgesehen, erklärte Plümper. Durch diese eigenständige Einheit könne man miteinander unverträgliche Gruppen sowie alleinreisende Männer und Familien mit Kindern besser voneinander trennen. Dadurch würden Konfliktpotenziale minimiert.

Sport- und Spielplätze für den Außenbereich 

Im Außenbereich habe man inzwischen eine hohe Lärmschutzwand gegenüber der Kindertagesstätte (KiTa) „Mini-Max“ errichtet. Zwischen der Steinkorbmauer und dem Gebäude solle noch ein richtiger Bolzplatz für die Flüchtlinge entstehen.

Die vom Mendener Lions-Club zu diesem Zweck gespendeten Alumetall-Fußballtore habe man zwischenzeitlich provisorisch schon im vorderen Bereich des ehemaligen Krankenhaus-Komplexes aufgestellt, damit die Flüchtlinge eine Freizeitbeschäftigung und sportliche Auslastung hätten.

Neben dem Bolzplatz soll zudem noch ein Beach-Volleyball-Feld geschaffen werden, welches großteils aus Spendengeldern des Freundeskreises „Menschen helfen Menschen“ finanziert würde.

Land rechnet weiterhin mit  sehr hohen Zustrom von Flüchtlingen

Im Hanggeschoss wolle man zudem noch einen Frauen-Treff und einen größeren Kindergarten einrichten. Wenn alle Baumaßnahmen abgeschlossen seien und das erweiterte Brandschutzkonzept realisiert und genehmigt werde, sei die „Zentrale Unterbringungseinrichtung“ (ZUE) nicht nur für die Regelbelegung mit knapp 500 Flüchtlingen sondern auch für eine Überbelegung mit bis zu 800 Personen ausgelegt.

Da man mit einem weiterhin sehr hohen Zustrom von Flüchtlingen nach Deutschland rechne, sei dies dringend erforderlich, meint Marco Plümper als Leiter der Wimberner Einrichtung der Bezirksregierung Arnsberg.

ANDREAS DUNKER für "wickede.ruhr HEIMAT ONLINE"

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Marco Plümper, Mitarbeiter der Bezirksregierung Arnsberg und Einrichtungsleiter der "Zentralen Unterbringungseinrichtung" (ZUE) für Flüchtlinge in Wimbern FOTO: ANDREAS DUNKER
Marco Plümper, Mitarbeiter der Bezirksregierung Arnsberg und Einrichtungsleiter der "Zentralen Unterbringungseinrichtung" (ZUE) für Flüchtlinge in Wimbern FOTO: ANDREAS DUNKER

Bildergalerie ZUE Wimbern: