Nach Ausschreibung künftig Verträge mit den Stadtwerken Fröndenberg und Werl

1. September 2015

WICKEDE (RUHR) / FRÖNDENBERG / WERL. Die „Stadtwerke Werl“ werden ab dem 1. Januar 2017 die Strombeschaffung für die „Gemeindewerke Wickede (Ruhr)“ übernehmen. Nach entsprechenden europaweiten Ausschreibungen erhielten die Werler Stadtwerke jetzt als günstigster Anbieter den Zuschlag und lösen damit die Stadtwerke Fröndenberg als Lieferant der Wickeder Gemeindewerke ab.

Wenngleich sich die Stromlieferung an die Wickeder Gemeindewerke damit offiziell ab 2017 von Fröndenberg nach Werl verlagert, gibt es keine technischen Veränderungen. Vielmehr geht es nur um eine bilanztechnische Verlagerung. Für die Endkunden bleibt alles beim Alten.

Denn von der Versorgungsstruktur her ist das Stromnetz der Gemeindewerke ein nachgelagertes Netz von Fröndenberg. Die Energieeinspeisung erfolgt über die 30-kV-Hochspannungsfreileitung, die von Fröndenberg durch die Ruhrwiesen nach Wickede verläuft.

Weiterhin „Stromnetz-Betriebsführung“ durch die Stadtwerke Fröndenberg

Wenngleich die Fröndenberger es sehr bedauern, dass sie für 2017 bis 2020 den Wettbewerb um die Stromlieferung verloren haben, freuen sie sich umso mehr, dass sie weiterhin für die „Stromnetz-Betriebsführung“ zuständig bleiben. Das heißt: die Stadtwerke Fröndenberg sind mit ihrem technischen Service auch künftig für Wickede und Wiehagen verantwortlich. – Denn aus diesem Teil des Vergabeverfahrens sind die Fröndenberger bei der europaweiten Ausschreibung als Sieger hervorgegangen.

Technischer Service wurde bereits 2007 ausgegliedert

Die Wickeder Gemeindewerke haben den handwerklichen Bereich bereits seit dem 15. März 2007 an die Fröndenberger Stadtwerke ausgelagert.

Während anfangs drei Wickeder Mitarbeiter aus diesem Bereich zu den Nachbarstadtwerken delegiert waren, ist heute nur noch Elektriker Guido Flöter offiziell bei den Gemeindewerken beschäftigt. Die zwei anderen Mitarbeiter sind inzwischen im Ruhestand.

Offizieller Vertragsschluss zwischen Wickede und Fröndenberg

Die Verträge zwischen den Gemeindewerken Wickede (Ruhr) und den Stadtwerken Fröndenberg bezüglich einer künftigen „Stromnetz-Betriebsführung“ und dem eigenständigen Betrieb des Gas-Netzes der Ruhrgemeinde sollen am morgigen Mittwoch, 2. September 2015, im Wickeder Rathaus unterzeichnet werden.

Neben Gemeindewerke-Geschäftsführer Michael Lorke und Stadtwerke-Geschäftsführer Bernd Heitmann wird daran unter anderem Wickedes Bürgermeister Dr. Martin Michalzik (CDU) teilnehmen.

Die Vertragsunterzeichnung der Wickeder Gemeindewerke mit den Stadtwerken Werl bezüglich der neuen Vereinbarung zur Stromlieferung findet zu einem späteren Zeitpunkt statt.

Die Gemeindewerke Wickede (Ruhr) GmbH verfügen über das Strom-Netz für Wickede und Wiehagen. Das Netz für Echthausen, Schlückingen und Wimbern befindet sich in der Hand von RWE.

Gas-Netz an die Stadtwerke Fröndenberg verpachtet

Zudem haben die Gemeindewerke im Jahre 2005 das Gas-Netz für Echthausen, Wickede, Wiehagen und Wimbern von der RWE übernommen, welches sie seitdem an die Stadtwerke Fröndenberg GmbH verpachtet haben. Die Fröndenberger Stadtwerke kümmern sich sowohl um die Instandhaltung dieses Netztes als auch um das Endkundengeschäft im Erdgas-Bereich, für das sie nach der jüngsten Ausschreibung auch in den nächsten Jahren weiterhin verantwortlich zeichnen.

Da der Energiemarkt seit 1998 liberalisiert ist, können Wickeder Kunden ihren elektrischen Strom sowie ihr Erdgas  natürlich ebenso von anderen Lieferanten beziehen.

Gemeindewerke als lokaler Energieversorger

Die „Gemeindewerke Wickede (Ruhr) GmbH“ sind übrigens am 4. September 1995 aus dem kommunalen Eigenbetrieb „Gemeinde-Elektrizitätswerk Wickede (Ruhr)“ entstanden. Verwaltungssitz der Gesellschaft ist seit dem 8. November 2007 das historische Bahnhofsgebäude im Wickeder Ortskern. Geschäftsführer des lokalen Energieversorgers ist seit dem 23. Oktober 2006 Michael Lorke.

ANDREAS DUNKER für "wickede.ruhr HEIMAT ONLINE"

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