Nach Flugzeugabsturz: Behördenmühlen mahlen langsam …

3. September 2015

WICKEDE / FRÖNDENBERG. Mehr als zwei Jahre ist der Flugzeugabsturz in den Ruhrwiesen zwischen Wickede und Fröndenberg inzwischen her. Am 27. August 2013 kamen dabei fünf der acht Insassen der einmotorigen Maschine ums Leben. Darunter auch der Pilot, der am Steuer saß. – Ein katastrophaler Schicksalsschlag für die Arnsberger Familie Ebel, von der vier Angehörige ums Leben kamen und von der drei kleine Kinder das Unglück damals nur schwerstverletzt überlebten.

Bereits schnell ließen Untersuchungen vor Ort die Vermutung aufkommen, dass der Piper PA-32 kurz vor der geplanten Landung auf dem Flugplatz Arnsberg-Menden (FAM) der Treibstroff ausgegangen sei. – Leere Tanks sollen die Hauptursache für die Tragödie sein.   Der Abschlussbericht der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) in Braunschweig mit der endgültigen Benennung der Unfallursache lässt allerdings bis heute auf sich warten – immerhin sind seitdem mehr als 24 Monate vergangen!

Veröffentlichung des Abschlussberichtes wird noch einige Zeit dauern

Wie ein Sprecher der BFU jetzt auf aktuelle Nachfrage von „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“ mitteilte, wird die Bearbeitung des schlussendlichen Berichtes zum Flugverlauf und den Gründen für den Absturz der Maschine zwischen Wickede und Fröndenberg auch „noch einige Zeit in Anspruch nehmen“. – Behördenmühlen mahlen langsam …

Vorrangige Bearbeitung des Flugunfalls in Olsberg-Elpe

Begründet wird die schier endlos wirkende Bearbeitungsdauer seitens der BFU unter anderem mit „der vorrangigen Bearbeitung des Flugunfalls in Olsberg-Elpe“ am 23. Juni 2014 durch den zuständigen Sachbearbeiter der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung.

Da sich aus dem Elper Unglück sechs Sicherheitsempfehlungen für den Luftverkehr ergeben hätten, habe dieser Fall für den Untersuchungsführer entsprechend Vorrang, heißt es.

Fernmündlich hatte man unserem Redaktionsbüro vor einigen Monaten auch schon mal die Mithilfe der BFU bei der Aufklärung des Airbus-Absturzes von Germanwings in den französischen Alpen als Grund für die Verzögerung bei der Veröffentlichung eines Abschlussberichtes bezüglich des Fröndenberger Falles genannt.

BFU ist eine Bundesoberbehörde

Die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) ist übrigens eine Bundesoberbehörde im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur. Die BFU hat die Aufgabe, Unfälle und schwere Störungen beim Betrieb von Luftfahrzeugen in Deutschland zu untersuchen und deren Ursachen zu ermitteln.

ANDREAS DUNKER für "wickede.ruhr HEIMAT ONLINE"


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28. August 2015 | Flugzeugabsturz mit fünf Toten steht im juristischen Fokus | wickede.ruhr HEIMAT ONLINE


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BFU-Mitarbeiter bei ihrer Untersuchung am Absturzort in den Ruhrwiesen zwischen Wickede und Fröndenberg ARCHIVFOTO: ANDREAS DUNKER
BFU-Mitarbeiter bei ihrer Untersuchung am Absturzort in den Ruhrwiesen zwischen Wickede und Fröndenberg ARCHIVFOTO: ANDREAS DUNKER