Künftig Behinderten-Werkstätten der Arnsberger Caritas im Roncalli-Haus?

8. September 2015

WICKEDE (RUHR). „Die Idee ist gut. Konkret werden kann sie aber erst mit Kooperationspartnern“, erklärte Frank Demming am gestrigen Montag (7. September 2015) in seiner Funktion als Leiter der Arnsberger Caritas-Werkstätten. – Im Gespräch mit „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“ nahm Demming jetzt Stellung zu der Idee von Kirchenvorstand Horst-Dieter Pieper, das katholische Gemeindezentrum „Roncalli-Haus“ im Hövel in eine Dependance der Behinderten-Einrichtung aus dem Sauerland umzuwandeln.

Der Caritasverband Arnsberg-Sundern habe mit seinen Werkstätten für Menschen mit Behinderung im eigenen Stadtgebiet bereits mehrere sogenannte „betriebsintegrierte Beschäftigungsplätze“ mit ortsansässigen Unternehmen etabliert, heißt es in einer offiziellen Stellungnahme der Caritas-Pressestelle vom heutigen Dienstag (8. September 2015). Nach einigen Umbauten könne man im Roncalli-Haus in Wickede zwischen 24 und 30 Plätze für Personen einrichten, die eine wesentliche Behinderung hätten und dadurch auf dem normalen Arbeitsmarkt nicht vermittelbar seien.

Ziel bei der Gründung einer Niederlassung der Caritas-Werkstätten Arnsberg (CWA) sei es, den behinderten Menschen die An- und Abfahrtswege zur Arbeitsstätte zu verkürzen. Denn bereits jetzt betreue man den westlichen Kreis Soest teilweise aus dem Sauerland mit.

Kooperationspartner aus der Industrie für Inklusionsmodell gesucht

Wichtig sei es allerdings entsprechende Auftraggeber in der Nähe zu finden, die eine solche Behindertenwerkstatt auslasten würden. Erste Gespräche zwischen dem Arnsberger Caritasverband und ortsansässigen Unternehmen in Wickede über mögliche Kooperationen würden bereits geführt, um ein konkretes Konzept erarbeiten zu können.

Auch wenn er sich generell eine Realisierung des Projektes im Roncalli-Haus in Wickede vorstellen kann, sieht Demmig aber noch mehr als Detailfragen offen.

Es müssen noch mehr als nur Details geklärt werden

Horst-Dieter Pieper in seiner Funktion als „Geschäftsführender Vorsitzender“ des Kirchenvorstandes hatte hingegen am Freitag (12. Juni 2015) im Gespräch mit „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“ erklärt, dass der Verkauf des Wickeder Gemeindezentrums im Hövel durch die Pfarrei St. Antonius von Padua und St. Vinzenz schon in trockenen Tüchern sei. Man müsse nach der Sommerpause nur noch Details klären.

Ganz so schnell wird die Umwandlung des Gemeindezentrums mit integriertem Gotteshaus in eine Behinderten-Werkstatt also voraussichtlich noch nicht klappen.

Pfarrer Thomas Metten ist optimistisch

Pfarrer Thomas Metten von der katholischen Kirchengemeinde zeigte sich heute im Gespräch mit „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“ allerdings recht zuversichtlich, dass die Ansiedlung einer Zweigstelle der Caritas-Werkstätten Arnsberg in Wickede klappen werde.

Horst-Dieter Pieper unterstütze die CWA bei der Akquisition von potentiellen Partnern durch seine persönlichen Beziehungen zur heimischen Unternehmenswelt.

Kirchenvorstand berät heute über Gemeindezentrum

Die weitere Nutzung des Roncalli-Hauses durch Dritte sowie der Neubau eines kleineren Gemeindehauses an der katholischen St.-Antonius-Kirche in Wickede sind am heutigen Dienstagabend (8. September 2015) auch Thema in einer eigens einberufenen Kirchenvorstandssitzung.

Vermutlich geht es dabei unter anderem um den aktuellen Verkaufswert des Roncalli-Hauses, der in den anfänglichen Verhandlungen scheinbar etwas zu hoch angesetzt war.

Vielleicht ist dies ein Grund dafür, warum sich die Vertragsverhandlungen zwischen Arnsberger Caritas und Wickeder Kirchengemeinde länger hinziehen, als von Horst-Dieter Pieper vor den Sommerferien prognostiziert.

ANDREAS DUNKER für „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“


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Das Roncalli-Haus ARCHIVFOTO: ANDREAS DUNKER
Das Roncalli-Haus ARCHIVFOTO: ANDREAS DUNKER
Die Caritas-Werkstätten Arnsberg für Menschen mit Behinderung FOTO: ANDREAS DUNKER
Die Caritas-Werkstätten Arnsberg für Menschen mit Behinderung FOTO: ANDREAS DUNKER